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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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noch irgendwo lauern Aber er ist schließlich bewaffnet.«
    Maik Varesco und Dane Farr beendeten die letzten Startchecks, als Jiri Abako zurückkam.
    Er hatte rasch gelernt, mit dem Beiboot umzugehen. Nur bei dem Andockmanöver brauchte er Hilfe. Camelo fuhr im Hauptschacht nach unten, und wenig später betraten die beiden Männer die Kanzel.
    Schweigend ließ sich Abako zeigen, wie die Gurte des Andrucksitzes geschlossen wurden. Die »Kadnos« flog unterbemannt, denn als die Rebellen sie bei ihrer Flucht vom Mars kaperten, hatte sich nur noch ein kleiner Teil der Besatzung an Bord befunden. Den wenigen Passagieren bot der Schiffsgigant schon allein in Kanzel und Funkzentrale ausreichend Platz. Raum, Energie, Vorräte - das alles war reichlich vorhanden. Nur um den großen Überlicht-Raumer zu manövrieren, bedurfte es eines Gutteils an Improvisation.
    Jerome Crest, der Kommandant, verweigerte beharrlich jede Zusammenarbeit.
    Dane Farrs Pilotenausbildung lag zwar zwanzig Jahre zurück, aber er konnte immerhin Varesco unterstützen und hatte bewiesen, daß er in kritischen Situationen schneller und präziser reagierte als der Marsianer. Kerenski und Daved, die beiden Techniker, zeigten sich kooperativ, weil sie begriffen hatten, daß ihnen nichts anderes übrigblieb. Und Mark Nord, Ken Jarel und Raul Madsen waren hochqualifizierte Spezialisten, die notfalls jede Aufgabe übernehmen konnten.
    Charrus Blick glitt über die Instrumente, während auch er seinen Gurt schloß.
    Sekundenlang mußte er gegen das immer gleiche Gefühl ankämpfen, in dem riesigen Schiff in der Falle zu sitzen, Kräften ausgeliefert, die er nicht zu beeinflussen vermochte. Aber er wußte, es wäre schlimmer gewesen, hätte er sie tatsächlich beeinflussen müssen. Er hatte - nach einer abenteuerlichen Kurzausbildung - die uralte »Terra« vom Mars zur Erde geflogen und später noch einmal den kleinen Aufklärer mit dem Namen »Solaris«. Erfahrungen, die ihm für den Rest seines Lebens reichten.
    »Fertig?« fragte Maik Varesco knapp.
    »Fertig«, kam es mehrstimmig.
    »Dann los!« Varescos Hand fiel auf den Schalter der Antriebsvorstufe. »Countdown, Dane!«
    Während ein Zittern das Schiff durchlief und tief in seinen Eingeweiden ein dumpfes Orgeln einsetzte, begann Dane Farr, mit ruhiger Stimme Zahlen abzulesen, die auf dem Sichtschirm erschienen.
    »Hauptantrieb klar ... Zünden ... Drei, zwei, eins ... Zero!«
    Mit urwelthaftem Donnern erwachten die Haupttriebwerke zum Leben.
    Die »Kadnos« erhob sich auf einem Kissen aus Feuer, raste in die Dunkelheit, durchstieß die Atmosphäre. Hart preßte der Andruck die Menschen in die Sitze. Die Schirme flackerten kurz auf, dann dehnte sich ringsum bereits die Schwärze des Raums.
    »Oberlicht-Systeme?« fragte Varesco gepreßt.
    »Oberlicht-Systeme grün.« Dane Farrs Stimme klang kühl und präzise.
    »Steuercomputer?«
    Mark gab die Antwort: »Steuercomputer arbeitet einwandfrei. Zielkoordinaten ordnungsgemäß eingespeist. Rücktransit erfolgt in drei Lichtstunden Entfernung von dem weißen Hauptreihenstern SX I24.«
    SX 124 - das war die Bezeichnung, die der Stern in den Datenspeichern der Robot-Welt trug.
    Eine Sonne mit einem einzigen ungewöhnlich großen Planeten, der von zwei Monden umkreist wurde. Die unbemannte Sonde hatte dort mit ihren Detektoren regelmäßige Oberflächenstrukturen angemessen, die vielleicht künstlich geschaffen sein mochten, hatte an verschiedenen Punkten die geheimnisvolle X-Strahlung entdeckt, die auch auf der Robot-Welt unbekannt war - aber nichts, das auf eine auch nur annähernd menschenähnliche Lebensform hinwies.
    Charru dachte daran, daß er nicht einmal genau wußte, ob die Herren der Zeit wirklich menschenähnlich aussahen oder damals auf dem Mars nur ein entsprechendes Bild erzeugt hatten, um ihn nicht zu sehr zu verwirren.
    Er spürte Marks Blick. Varesco wartete. Dane Farr kauerte gespannt wie eine Bogensehne vor den Instrumenten. Dies war die unwiderruflich letzte Minute, in der sie noch zurück konnten.
    »Ihr seid wahnsinnig!« keuchte Jerome Crest. »Ihr seid alle wahnsinnig, ihr ...«
    »Dane!« sagte Charru leise.
    »Na dann«, knurrte der hagere Militärexperte. »Los, Maik.«
    Varescos Finger glitten über ein bestimmtes Schaltfeld. Seine Stimme klirrte.
    »Oberlicht-Antrieb aktiviert. Transit in dreißig Sekunden. Keine Angst! Im Hyperraum gibt es nichts, womit wir zusammenkrachen könnten. Hinein kommt man immer ...«
    Charru lächelte
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