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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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anfliegen nur auf die Hoffnung hin, daß Sie dort auf diese ... diese Zeitherren stoßen.«
    »Wir mußten zweimal einen fremden Planeten anfliegen auf überhaupt keine Hoffnung hin«, sagte Charru ruhig. »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    Crest schwieg. Er hatte bisher gegen jede Entscheidung der anderen protestiert, und er würde wohl auch in Zukunft so handeln. Er konnte und wollte sich nicht damit abfinden, daß ihm das Kommando über die »Kadnos« aus der Hand genommen worden war.
    »Also nicht«, stellte Charru fest. »Sonst jemand?«
    »Es ist eine verdammt vage Chance«, sagte Mark Nord gedehnt. »Und ich weiß nicht, ob ich wirklich so scharf darauf bin, eure unsichtbaren Freunde kennenzulernen. Sie sind mir unheimlich.«
    »Mir auch. Die einzige Alternative wäre, den Rückweg auf gut Glück zu suchen Mit dem Risiko, uns immer weiter vom Sol-System zu entfernen, weil wir nicht einmal die Richtung kennen.«
    »Also schön, stimmen wir ab. Wer ist dafür, den Planeten mit der X-Strahlung anzufliegen?«
    Ungeachtet seiner zweifelnden Worte war Mark der erste, der die Hand hob.
    Die sechs Terraner schlossen sich ihm an, Ken Jarel, Dane Farr und Raul Madsen ebenfalls, und nach kurzem Zögern auch Maik Varesco.
    »Gegenprobe?«
    Crest, Ivo Kerenski und Milt Daved sahen blaß aus, als sie die Hände hoben. Für sie waren die Herren der Zeit eine Bedrohung wie alles Fremde. Eine schlimmere, gespenstischere Bedrohung, als es eine weitere Irrfahrt mit der »Kadnos« durch die Galaxis sein konnte.
    »Und Sie, Jiri?« fragte Charru.
    Der Fremde hob die schmalen, geschwungenen Brauen. »Habe ich Stimmrecht?«
    »Warum nicht? Wenn Sie uns begleiten wollen, gehören Sie dazu, mit allen Rechten.«
    »Gut. Dann stimme ich dafür, die Wesen zu suchen, die Sie Herren der Zeit nennen. Ich hoffe, es wird schnell gehen, euer Schiff zu reparieren. Ich möchte nicht länger als nötig hierbleiben.«
    Bei den letzten Worten ging der Blick seiner seltsamen, fast weißen Augen durch alles hindurch. Für ihn gab es auf dem Robot-Planeten nichts mehr außer bitteren Erinnerungen.
    Charru atmete tief durch.
    »Damit ist es entschieden«, stellte er fest. »Mark, du und Raul solltet weiter versuchen, dem Computer Informationen zu entlocken. Wir anderen fliegen zur »Kadnos« und machen uns sofort an die Arbeit.«
    *
    In dem kahlen, langgestreckten Bunker mit den Schlafmulden war es still geworden.
    Nur ein mattes Lichtband unter der Decke sorgte für einen Schimmer von Beleuchtung. Jarlon lag reglos, die Arme unter dem Kopf verschränkt, und lauschte auf die regelmäßigen Atemzüge seiner Gefährten.
    Der Junge konnte nicht schlafen. Heute nicht, obwohl die Arbeit im Gleiterbahnbau hart und erschöpfend war. Eingesetzt wurden dort nur diejenigen, die man als Rebellen verurteilt hatte. Frauen, Kinder und alte Leute - und zum Beispiel die Priester, die sich begierig auf die Seite der Behörden geschlagen hatten - waren lediglich interniert, weil sie als »staatsgefährdende Elemente« galten.
    Jarlon biß die Zähne zusammen.
    Er dachte an die beiden Tempeltal-Frauen, die in der ersten Woche gestorben waren. An Sheri von Skait, die sich immer noch nicht von der Geburt erholt hatte. An die Kinder, die sich die meiste Zeit wie scheue Tiere in einem Winkel zusammenkauerten, weil die trostlose Atmosphäre sie beängstigte.
    Vorgestern hatte sich der sonst so ruhige Konan auf einen marsianischen Wachmann gestürzt, weil der einen Gefangenen, der gestolpert und zu lange liegengeblieben war, mit Fußtritten wieder hochgescheucht hatte.
    Aus der Psychozelle war Konan blaß und abwesend zurückgekommen. Er hatte diese teuflische Folterkammer nicht als einziger kennengelernt. Die Marsianer fürchteten die Barbaren aus der Mondstein-Welt und taten alles, um jeden Widerstand zu ersticken. Da sie Angst hatten, reagierten sie aggressiver, als es sonst ihre Art war. Und viele Gefangene brachten es einfach nicht fertig, auf die Vernunft zu hören und sich Bosheiten und Schikanen zu fügen.
    Hilflose Wut brannte in Jarlons Augen, als er sich vorsichtig aufrichtete.
    Er konnte nicht länger hier liegen und grübeln. Er konnte auch nicht länger warten und Pläne schmieden, die ohnehin zu nichts führen würden. Warten, warten! Er wollte gern daran glauben, daß die »Kadnos« irgendwann zurückkam. Aber was änderte das, solange sie die gesamte Kriegsflotte der Vereinigten Planeten gegen sich hatte? Es gab keine Chance. Es gab nur noch eins: Im
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