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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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locker auf dem Schaltfeld lag. Nicht erinnerte mehr daran, daß sie vor kurzem erbitterte Feinde gewesen waren. Jetzt bildeten sie ein verschworenes Gespann, zusammengeschmiedet von einem Band, das auch in Zukunft so schnell nicht zerreißen würde.
    »Noch fünf Sekunden! Vier ... drei ... zwei ... eins ... Zero!«
    Diesmal schien der gespenstische Augenblick des Übergangs schon fast vertraut.
    Das Gefühl eines jähen, schwindelerregenden Sturzes ins Bodenlose ... Tief in den Eingeweiden des Schiffes ein durchdringender, nicht einmal sonderlich lauter Ton, der dennoch bis in die Knochen drang, die Nerven vibrieren ließ, das Hirn marterte. Schirme flimmerten, Daten und Kontrolleuchten erloschen für einen kurzen Moment. Es war, als pralle die »Kadnos« gegen eine Mauer aus Schwärze, breche sie auf, sprenge den Zugriff der gestaltlosen Finsternis mit Gigantenkräften auseinander ...
    Wie eine märchenhafte Vision erschienen die Sterne des Normalraums.
    Jenseits des offenen Schotts in der Funkzentrale seufzte Katalin tief auf. Charru hatte sich sekundenlang so krampfhaft gespannt, daß seine Muskeln schmerzten, während sein Blick vom Außenschirm über die Anzeigen der Massedetektoren glitt. Leerer Raum. Kein fester Körper in der Nähe, der groß genug gewesen wäre, die Schutzschirme zu durchschlagen ... Charru lehnte sich zurück. Der Krampf in den Schultern ließ nur langsam nach.
    »Da ist es«, flüsterte Camelo. »Ein normaler Hauptreihenstern. Heilige Flamme, und ein Riese von einem Planeten!«
    Die anderen sahen es ebenfalls.
    SX 124 ... Eine Sonne, die ein Elektronengehirn mit dieser Bezeichnung versehen hatte, umkreist von einem Planeten, der annähernd die Größe Jupiters besaß. Zwei Monde, doch sie waren beide nicht zu sehen. Die Atmosphäre wirkte neblig von einem düsteren Rot. Eine Sauerstoff-Atmosphäre, die für Menschen atembar war - auch das hatten die Messungen der Robot-Sonde ergeben.
    »Gerechter Himmel! Was ist das?«
    Krächzend durchbrach die Stimme des marsianischen Kommandanten die Stille.
    Crest starrte auf den Außenschirm, der den Heckbereich der »Kadnos« erfaßte. Charru folgte seiner Blickrichtung. Fremdartige Sternbilder flimmerten in der Schwärze. Und dazwischen, deutlich sichtbar, ein Himmelskörper, der wie ein leuchtender, regelmäßig geformter Ring aussah.
    Sekundenlang blieb es still.
    »Das gibt es nicht«, sagte Maik Varesco mit flacher Stimme.
    Charru schoß ihm einen Blick zu. »Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich es sage!« Maik schüttelte heftig den Kopf. »Ich meine, daß es so etwas nicht gibt. Es kann keine ringförmigen Himmelskörper geben, die nicht um irgend etwas rotieren, das sie zusammenhält. Das Ding da ist ein - ein Unding.«
    »Es ist eine Sonne«, sagte Dane Farr nach kurzen Schweigen
    »Quatsch! Du siehst doch, daß es ...«
    »Nein, Maik. Es ist überhaupt kein Ring, eben weil es das nicht sein kann. Es handelt sich um eine Sonne, von der wir nur den äußersten Rand sehen.«
    »Und wieso, zum Teufel?«
    Dane Farr fuhr sich mit dem Handrücken über das Kinn. Seine kühlen grauen Augen hatten sich zu Schlitzen zusammengezogen.
    »Weil der Rest von einer Singularität verdeckt wird«, sagte er. »Es ist ein schwarzes Loch, Maik.«
    »Ein schwarzes ...«
    Varesco brach ab. Was ein schwarzes Loch war, wußten auch die Terraner - sogar Männer wie Karstein, der hünenhafte Nordmann, der selbst heute noch jeder Art von Technik mißtrauisch gegenüberstand. Seit dem Zusammenbruch des Mondsteins kämpften sie in einer feindlichen Umwelt um ihre Freiheit und ihr Leben. Aber sie hatten auch die Sterne entdeckt, die Unendlichkeit des Alls, und sie nahmen begierig alles an Wissen auf, das sie darüber gewinnen konnten.
    »Kann es uns gefährlich werden?« fragte Gillon von Tareth mit seinem nüchternen Temperament.
    Farr schüttelte den Kopf. »Nein. Aber wir hätten den Transitpunkt nur ein wenig ungünstiger zu wählen brauchen, dann säßen wir jetzt in der Falle.«
    »Und warum haben das die Datenspeicher der Robot-Sonde nicht festgehalten?« fragte Charru gedehnt.
    »Weil sie darauf nicht programmiert war.« Jiri Abako machte eine unsichere Handbewegung und lächelte, als müsse er noch jetzt um Entschuldigung bitten. »Sie flog Planetensysteme an auf der Suche nach Wesen, die meinem Volk ähnelten. Ich wollte nicht das All erforschen, nur das Leben auf meine Heimatwelt zurückbringen.«
    »Wir haben Glück gehabt«, stellte Mark Nord fest. »Es ist
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