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Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur
Autoren: Susanne U. Wiemer
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nächste, was ihnen einfällt, könnte eine systematische Bombardierung der Umgebung sein.«
    Milton Gray gab die Anweisung weiter.
    »Verstanden«, sagte Katalin knapp, und Mark Nord atmete auf, weil er sie schon die ganze Zeit über lieber in seiner Nähe gewußt hätte.
    »Und was jetzt?« fragte er nach einem kurzen Schweigen.
    Dane Farr zuckte die Achseln.
    »Abwarten«, sagte er lakonisch. »Jetzt sind erst einmal die Marsianer am Zug. Wir können nur hoffen, daß ihnen die Lage gefährlich genug für einen strategischen Rückzug erscheint.«
X.
    Oberst Jaschin hatte die »Sirius« verlassen, um die drei landenden Beiboote zu erwarten.
    Die Brände waren gelöscht worden, aber der Platz sah immer noch aus wie ein wüstes Trümmerfeld. Zwei umgestürzte und zwei schwer beschädigte Schiffe. Ein Toter, der sich das Genick gebrochen hatte, ansonsten wie durch ein Wunder nur Verletzte, die meisten nicht einmal besonders schwer. Trotzdem waren die Tatsachen niederschmetternd. Es gab keine Erklärung. Oberst Jaschin hatte zunächst an Sprengladungen geglaubt, die schon vor ihrer Landung hier verlegt worden waren. Aber der Augenschein überzeugte ihn, daß die Energiekapseln ohne jeden Zweifel an den Landestützen der betroffenen Schiffe befestigt gewesen waren.
    Ein Rätsel! Eine Unmöglichkeit!
    Jaschin sah blaß aus, als er auf Manès Kane zutrat. Das Gesicht des greisen Generals spiegelte unterdrückte Wut - und kalte, verbissene Entschlossenheit.
    Genau wie alle anderen, die sich draußen aufhielten, trug er einen Schutzanzug gegen die eisige Kälte. Unbewegt hörte er sich den Bericht des Oberst an, wandte sich dann wortlos ab und begann; schnell und gründlich die Unglücksstätte zu inspizieren.
    »Der Ortungsring steht?« fragte er knapp.
    »Wenn Sie sich überzeugen wollen, General?«
    »Es genügt, daß Sie sich überzeugt haben. Halten Sie es für möglich, daß aus großer Höhe anfliegende Beiboote oder Gleiter übersehen wurden?«
    »Völlig ausgeschlossen!«
    Kanes Lippen wurden sehr schmal.
    Daß das Gelände innerhalb des Ortungsrings inzwischen auf seine genaue Bodenbeschaffenheit untersucht worden war, verstand sich von selbst. Es gab keine Schlupfwinkel, keine tieferen Spalten, keine Löcher. Nur der See unterbrach die flache Ebene. Minuten später stand Manès Kane am Rand des Steilufers und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die glänzende Wasserfläche.
    Sehr lange blieb sein Blick an der Öffnung hängen, aus der das Wasser des unterirdischen Flusses stürzte.
    »Eine Höhle«, stellte er fest.
    Oberst Jaschin nickte. »Wir haben sie uns genauer angesehen. Nach einem knappen Meter werden die Wände spiegelglatt, und die Strömung ist viel zu stark, um dagegen anzukommen.«
    »Eine Höhle kann mehr sein als ein simples Loch«, sagte Kane gedehnt. »Ein ganzes System!« Und nach einer Pause: »Der See! Das ist es! Er hat einen Zufluß, also muß er auch einen Abfluß haben - unterhalb des Wasserspiegels.«
    Oberst Jaschin schluckte.
    Einen Augenblick schwieg er, dann biß er sich hart auf die Lippen. »Natürlich! Ein unverzeihlicher Fehler! Wir hätten es wissen müssen, wir ...«
    »Nun, jetzt wissen wir es"; sagte Kane mit einem knappen Lächeln.
    »Allerdings. Nur wird es uns leider nichts nützen. Wir können unmöglich auf diesem - diesem Weg ein größeres Kontingent unserer Leute einschleusen und das unterirdische Höhlensystem durchkämmen lassen. Und ob es sinnvoll ist, die gesamte Umgebung zu bombardieren in der Hoffnung, den einen oder anderen Eingang freizusprengen ...«
    »Das wäre bestimmt nicht sinnvoll. Schon weil sich die Rebellen mit Sicherheit auf einen solchen Fall vorbereitet haben. Sie würden ihrerseits bestimmte Gänge und Grotten sprengen, und sie selbst sitzen zweifellos an einem sicheren Platz. Einem Platz, der ebenso zweifellos in der Nähe des unterirdischen Flusses liegt.«
    »Wieso?« fragte Jaschin überrascht.
    »Wegen des Kraftwerks, das dort existieren muß«, sagte Manès Kane mit einem Anflug von Ungeduld. »Und es muß am Abfluß des Sees zu finden sein, weil der Zufluß zu hoch liegt, als daß es dort einen sicheren Schlupfwinkel geben könnte. Verstehen Sie jetzt?«
    Dem Oberst stieg das Blut ins Gesicht, weil er absolut nicht verstand.
    »Ich halte es nach wie vor für undurchführbar, den See als Zugang zu benutzen. Das wäre allenfalls eine Möglichkeit für einen Stoßtrupp, aber nicht für Invasionstruppen.«
    General Kane schüttelte den
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