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Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur
Autoren: Susanne U. Wiemer
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drei Aufklärer zwischen der gigantischen »Sirius« und dem freigesprengten See.
    Manès Kane sah keinen Grund, dem von glatten, übersichtlichen Felswänden eingeschlossenen Gewässer besondere Beachtung zu schenken.
    *
    »Weg jetzt!« sagte Dane Farr gepreßt.
    Charru warf noch einen Blick zu der Felsenbarriere, hinter der die landenden Schiffe verschwunden waren. Der Widerschein des Laserfeuers hatte keinen Zweifel am Ablauf der Ereignisse gelassen. Einem Ablauf, der genau ihren Erwartungen - oder besser ihrer Hoffnung - entsprochen hatte. Dem Befehlshaber des Flottenverbandes war der erste Fehler unterlaufen. Aber die Stimmung der Männer blieb trotzdem gedrückt, weil sie das Schicksal der »Solaris« und ihrer Besatzung nicht losließ.
    Sie beeilten sich, weil sie wußten, wie die nächste Phase des Angriffs aussehen würde.
    Um den getarnten Höhleneingang zu erreichen, brauchten sie eine knappe Viertelstunde. Erst als die Steinplatte an ihren Platz glitt und jede Ortung ausschloß, verharrten sie einen Moment.
    »Manès Kane«, behauptete Farr schwer atmend. »Der alte Fuchs kommandiert den Angriff persönlich.«
    Mark Nord wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Was bringt dich darauf?«
    »Der Schachzug, zuerst dieses verdammte Ungetüm landen zu lassen. Kein Flottengeneral hätte das getan, einfach weil Kampfraumer normalerweise nur gegen feindliche Schiffe eingesetzt werden. Daß sie die Biester überhaupt mitgebracht haben, war schon eindeutig Kanes Handschrift, aber das mußte ja nicht heißen, daß er persönlich dabei war. Er ist Oberbefehlshaber der Gesamtstreitkräfte, er sieht die Dinge immer von mehreren Seiten. Wenn er einen reinen Flottenverband zu kommandieren hat, kann man ziemlich sicher sein, daß er einem damit diverse Überraschungen bereitet.«
    »Hältst du ihn wirklich für so gefährlich?« zweifelte Mark.
    »Er ist es. Daß er mit der unbekannten Strahlung in der Sonnenstadt nicht zurechtkam, ändert daran genausowenig wie die Tatsache, daß er ziemlich hilflos vor einem mit Energiewerfer bestückten Uralt-Raumschiff voller Barbaren stand. Das muß auf ihn wie die pure Verhöhnung aller militärischen Prinzipien gewirkt haben. Aber hier darf er einen richtigen Krieg führen, vergeßt das nicht.«
    Mark zuckte die Achseln, als er sich umwandte und weiterging.
    Charru hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Er war sich bewußt, daß er einfach zu wenig von der Technik der marsianischen Kampfschiffe verstand, um Dane Farrs strategische Gedankenspiele beurteilen zu können. Oder nein, nicht Spiele. Von Danes unermüdlichen Versuchen, jede Möglichkeit, jedes Wenn oder Aber zu durchdenken, konnte ihrer aller Leben abhängen. Denn die Marsianer waren berechenbar. Unter ihnen gab es niemanden, der einfach eine Gelegenheit beim Schopf packte, sein Leben in die Schanze schlug und sich den Teufel um das sorgsame Abwägen von Chance gegen Risiko scherte.
    Die Männer in der Haupthöhle hatten bereits über Funk erfahren, was geschehen war.
    Die blassen Gesichter wirkten maskenhaft im Licht der Notbeleuchtung. Gerinth sprach leise auf Brass ein, der mit verkrampften Fäusten an der Wand lehnte. Er hatte zu Beryls engsten Freunden gehört. Aber das gleiche galt auch für Charru und Camelo, Gillon, Erein und Karstein - den ganzen Kreis der jungen Tiefland-Krieger, die zusammen aufgewachsen waren und eine verschworene Gemeinschaft bildeten.
    Sinnlos, jetzt darüber nachzugrübeln ...
    Charru biß die Zähne zusammen und straffte die Schultern. Er sah zu Dane Farr hinüber. Der hagere Militär-Experte nagte an der Unterlippe.
    »Wahrscheinlich werden sie als erstes Robotsonden um ihre Stellung stationieren und einen vorgeschobenen Ortungsring bilden«, sagte er. »Das dauert garantiert keine halbe Stunde.«
    »Und es heißt, daß der See nach dieser halben Stunde außerhalb der Ortung liegt? Oder vielmehr innerhalb des Rings, im toten Winkel?«
    Camelo hatte die Frage gestellt. Dane nickte.
    »Genau. Ihr könnt eure Expedition also sofort starten. Das Seeufer werdet ihr dann vermutlich zu dem Zeitpunkt erreichen, wenn die Marsianer ihre Beiboote ausschleusen. Die müssen wegen ihrer Ortungsstrahlen zuerst verschwinden, das ist wichtig. Sie werden in Formation starten. Wenn ihr im richtigen Augenblick auftaucht, kann nichts passieren.«
    Die Männer nickten nur.
    Sie waren vorbereitet, konnten sofort aufbrechen. Dane Farr atmete tief durch, dann wandte er sich der Funkanlage zu, die von Milton Gray
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