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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars
Autoren: Susanne U. Wiemer
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schmalgliedrigen Katzenfrauen tragen, aber kaum Charilan-Chis Söhne. Selbst Skeeta, die jetzt irgendwo in den Ruinen auf der Suche nach ihrem Herrn umherstreifte, diente Cris nur als Reittier, weil sie ein besonders kräftiges Exemplar war.
    Karstein schnaufte empört und wandte sich wieder um.
    Dafür begannen Derek und die rothaarigen Tareth-Kinder, denen die Vorstellung des Reitens sehr verlockend vorkam, Cris nach den Ratten auszufragen. Camelo strich gedankenverloren mit den Fingerkuppen über die Grasharfe an seinem Gürtel. Charru hörte zu, und das ferne Dröhnen im Süden über der toten Stadt drang erst mit ein paar Sekunden Verzögerung in sein Bewußtsein. Triebwerke!
    Auf dem Gelände des Raumhafens waren wieder die Flugzeuge gestartet. Charru biß die Zähne zusammen. Zweifelten die Priester trotz allem daran, daß ihre Opfer in der »Terra« umgekommen waren? Wollten sie die Gegend absuchen lassen? Gleichgültig. Auf jeden Fall durften die Piloten die Flüchtlinge in der Wüste nicht entdecken.
    »Camelo ...«, stieß Charru hervor.
    »Ich hab's gehört! Wir brauchen Deckung! Vielleicht die Felsen da drüben?«
    »Besser als nichts! Gerinth, Karstein, Gillon ...«
    Ein halbes Dutzend Befehle rissen die Menschen, die schweigend und gleichmäßig vorwärts geschritten waren, von einer Sekunde zur anderen aus der Lethargie der Müdigkeit.
    Selbst die meisten Tempeltal-Leute hatten inzwischen gelernt, in Gefahrensituationen schnell und richtig zu reagieren. Die Menschen begannen zu rennen, strebten der Insel aus Felsennadeln, scharfen Graten und von unbekannten Naturgewalten aufgetürmten Steinblöcken zu wie eine Flutwelle, die unter einem plötzlichen Windstoß in Bewegung geraten ist. Die kleineren Kinder wurden getragen, Krieger halfen denjenigen, die nach einem langen Marsch nicht mehr schnell genug waren. Charru blieb stehen, die Hand am Schwertgriff, und starrte nach Süden. Das Dröhnen der Triebwerke schwoll zum nervenzerfetzenden Heulen an, aber noch waren die Flugzeuge im grauen Dunst nicht zu erkennen.
    Erst als der Großteil der Terraner die Deckung der Felsen erreicht hatte, warfen sich auch Charru, Camelo und ein paar andere herum.
    Eine brauchbare Deckung, stellte Charru im Laufen fest. Unübersichtliches Gelände, das es so gut wie unmöglich machen würde, von den Flugzeugen aus jemanden zu bemerken, der sich gegen die Felsen preßte. Einmal glitt Charru fast im Schnee aus. Fluchend fing er sich wieder, winkte ab, als Camelo den Kopf wandte, und schwang sich nach vier, fünf Schritten mit einer Flanke über den ersten scharfen Steingrat.
    In der tief eingeschnittenen Mulde, in der er landete, prallte er mit Camelo und Gerinth zusammen, die sich nicht schnell genug gegen die Felsen geduckt hatten. Karstein fluchte mit schmerzverzerrtem Gesicht, weil er bei einer unbedachten Bewegung seinen gebrochenen Arm vergessen hatte. Charrus Blick glitt in die Runde. Jarlon kümmerte sich um einen alten Mann, der gestürzt war. Katalin zog Robin in Deckung, Lara und die kleine Cori halfen Indred von Dalarme über das herumliegende Geröll. Camelo kauerte neben Yattur und Cris an der Schräge des Felsengrats. Mit drei Schritten hastete Charru zu ihnen hinüber und versuchte, über die scharfe Kante hinweg etwas zu erkennen.
    Silbrige Schatten schälten sich aus dem Dunst. Die pfeilförmigen Umrisse mit den schlanken Dreiecks-Flügeln, die sie inzwischen nur zu gut kannten. Jetzt gab es keine Energiewerfer mehr, die den Flugzeugen gefährlich werden konnten. Wenn die Piloten sie hier unten entdeckten ...
    »Warum?« fragte Camelo gepreßt. »Was wollen sie noch? Sie müssen uns doch für tot halten.«
    Charru schwieg.
    Den Verdacht, der ihn durchzuckte, wollte er nicht aussprechen. Aber ein rascher Seitenblick verriet ihm, daß er nicht der einzige war, der diesen Verdacht hegte. Yatturs dunkles Gesicht hatte sich gespannt. Er starrte den unheimlichen silbernen Vögeln entgegen, und seine Rechte, die eben noch locker auf dem Felsen gelegen hatte, verkrampfte sich so heftig, daß sich die Fingernägel in den Stein krallten.
    Fauchend und heulend zogen die beiden Maschinen über die Menschen hinweg.
    Sie entfernten sich nach Norden, schienen von dem dünnen grauen Dunst aufgesogen zu werden. Aber sie verschwanden weniger schnell, als zu erwarten gewesen war, und das Schrillen der Triebwerke mäßigte sich zu einem dunkleren, satten Dröhnen.
    »Sie werden langsamer,« sagte Yattur durch die Zähne.
    Cris
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