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Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit
Autoren: Susanne U. Wiemer
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ist nicht reif genug, um ihre eigene Zukunft zu sehen. Nur diejenigen sind es, die gelernt haben, das Geheimnis der Zeit zu nutzen. Frage nicht, Erdensohn! Sucht euren Weg - und wenn es der richtige Weg ist, wird er euch in die Zukunft führen. «
    »Ktaramon...«
    Die Luft begann zu flimmern.
    Charru hätte noch Dutzende von Fragen gehabt. Aber er spürte bereits, wie sich der dunkle Schleier wieder über seine Augen legte und die Wände aus Silber und Kristall ringsum verblaßten...
    *
    Katalin war die erste, der auffiel, daß die fünf Kinder nirgends zu sehen waren.
    Sie fand es durchaus verständlich, faß die fünf nach allem, was passiert war, eine Weile allein sein wollten. Die aufregenden Ereignisse des Tages hatten sie abgelenkt, doch irgendwann mußte die Reaktion kommen. Aber genausogut konnte es sein, daß sich die Kinder auf eigene Faust in dem unterirdischen Labyrinth umgesehen und dabei verirrt hatten. Katalin suchte Ayno. Sie fand ihn vor einem Monitor, damit beschäftigt, eine komplizierte Zeichnung vom Bildschirm auf ein dünnes Stück Folie zu übertragen. Um die »Terra I« wieder instand zu setzen, brauchten sie Unterlagen. Beryl von Schun hatte die Vorteile der Folie und der Schreibgeräte sofort erkannt, als er sie entdeckte. Jetzt war er eifrig dabei, Zeichentalente zu entdecken und die entsprechenden Aufgaben zu verteilen.
    Ayno runzelte die Stirn, als Katalin nach den Kindern fragte.
    »Stimmt, ich habe sie auch seit einer Weile nicht gesehen. Vielleicht weiß Camelo, wo sie stecken. Ich glaube, er hatte versprochen, Robin seine alte Panflöte zu schenken. Warte ich komme mit.«
    Gemeinsam eilten sie durch einen der Tunnel.
    Katalin wußte, daß Camelo auf Charru wartete - in jenem Teil des Labyrinths, den sie wie auf eine geheime Verabredung hin nur selten betraten,. seit Dayel dort zum erstenmal den Unsichtbaren begegnet war. Aber so weit kamen sie gar nicht.
    Das dumpfe Geräusch aus einem der Räume ließ sie innehalten.
    Etwas scharrte undeutlich. Dann ein Stöhnen, ein harter Fall, als habe jemand verzweifelt versucht, sich vom Boden hochzustemmen, und sei wieder zusammengebrochen. Katalin und Ayno wechselten einen Blick. Hastig wandte sich der frühere Akolyth der Tür zu und berührte den Kontakt mit dem Finger.
    »Robin!«
    Mit zwei Schritten stand Katalin neben der zusammengekrümmten Gestalt auf dem Boden und ging in die Hocke. Panik und Verzweiflung verzerrten das Gesicht des Jungen. An Händen und Füßen war er mit breiten Stoffstreifen gefesselt, offenbar von zerlumpter Kleidung abgerissen. Außerdem hatte man ihm einen schmutzigen Fetzen zwischen die Zähne geschoben.
    Katalin befreite ihn rasch von dem Knebel und schob einen Arm unter den mageren Körper. Robin schnappte nach Luft, während sich Ayno bereits über ihn beugte, um die Fesseln zu lösen. Der Junge zitterte am ganzen Körper und hatte Mühe, ein paar Worte herauszubringen.
    »Die anderen...«, flüsterte er. »Sie haben ein Lasergewehr...wollen einen Jet nehmen...Ich wollte sie...aufhalten. Jetzt ist es zu spät...«
    Katalin erstarrte. Neben ihr sog Ayno scharf die Luft durch die Zähne.
    »Warum? Was haben sie vor?«
    »Rache...« Robins Atem beruhigte sich etwas, und jetzt kamen die Worte flüssiger. »Sie wollen sich an den Marsianern rächen. Sie wollen Menschen umbringen. Einfach so! Jeden, den sie treffen...«
    Sekundenlang blieb es still.
    Katalins Gesicht war schneeweiß geworden. Ihre Gedanken wirbelten, und sie bemühte sich verzweifelt, klar zu überlegen.
    »Sie wollen nach Kadnos?« fragte sie tonlos.
    »Nein. Zu den Kratern. Über die Gleiterbahn, von der Erein erzählt hat. «
    Katalin schloß sekundenlang die Augen.
    Die Krater...Vier Kinder allein in der Wüste...Sie stand hastig auf und half dem blinden Jungen auf die Füße.
    »Lauf zu den anderen, Ayno«, bat sie. Seht nach, ob die Jets noch an ihrem Platz sind und ob ein Lasergewehr fehlt. Ich muß Charru suchen...«
    *
    Im Tunnel stieß Katalin in dem Augenblick auf den wartenden Camelo, als die Tür in der Nische auseinanderglitt.
    Charrus Gedanken waren noch bei dem Gespräch mit Ktaramon, bei den beklemmenden Bildern, die er gesehen hatte. Jetzt blieb er ruckartig stehen. Die Erregung in Katalins Gesicht ließ von einer Sekunde zur anderen den Bann brechen.
    Ungläubig hörte er den knappen, hastig hervorgesprudelten Worten zu.
    Danach setzte er sich sofort in Bewegung. An seiner Kehle schien eine unsichtbare Faust zu würgen. In
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