Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So stirbt kein Held

So stirbt kein Held

Titel: So stirbt kein Held
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
dieser
Schaumgummi-Sexbombe steckt, bei diesem schäbigen Stück Polstermöbel, das sich
Schauspielerin nennt, dann mache ich Hackfleisch aus ihm — und aus ihr mit !«
    »Aber nicht doch, Peggy, meine
Liebe«, sagte ich besänftigend. »Wenn Sie an Amber Lacy denken, sind Sie völlig auf dem Holzweg. Ich komme geradewegs aus ihrem
Wohnwagen — sie ist ganz allein, ehrlich .«
    »So?« Sie sah mich mordlustig
an. »Wo sonst hat sich diese feige Ratte dann verkrochen, die sich lächerlicherweise
als mein Gátte bezeichnet ?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«,
antwortete ich wahrheitsgemäß. »Vielleicht lernt er irgendwo seine Rolle .«
    »Ich sehne mich ja nur danach,
ihn einmal dabei zu erwischen — nur ein einziges Mal !« Sie zog den Zeigefinger quer über ihren Hals und gab dabei aus einem Mundwinkel
ein häßliches Geräusch von sich.
    »Aber das werden Sie doch nicht
tun, meine liebe Peggy«, rügte ich. »Einen guten Ehemann findet man nicht so
leicht .«
    »Bestimmt nicht«, erklärte sie
säuerlich, »und diesen Nichtsnutz, den findet man noch schwerer !«
    Sie entfernte sich ungefähr in
der Richtung von Amber Lacys Caravan, und ich war
heilfroh, daß ich zuerst dort gewesen war, sonst hätte Mr. Bliss jetzt
wahrscheinlich unter einem Doppelmord zu leiden gehabt. Wie die Dinge aber
lagen, konnte schlimmstenfalls nur passieren, daß Amber sich erkältete — weil
dauernd jemand ihre Tür aufriß —, denn Parfüm schützt
nun mal nicht so gut gegen Erkältung wie Wolle.
    Beim Gedanken an Mr. Bliss fiel
mir ein, daß ich ihm eigentlich vom Vorgefallenen Bericht erstatten sollte;
dann sah er auch, daß ich mir ehrlich meine Brötchen verdiente. Ich schlug die
Richtung zu seinem Wohnwagen ein, der am entgegengesetzten Ende der
Campingsiedlung stand, und unterwegs traf ich die ungleichen Zwillinge. Das war
meine Bezeichnung für Mr. Ivorsen und Mr. Toro , denn sie waren unzertrennlich; allerdings sahen sie
sich so wenig ähnlich wie King Kong und Donald Duck.
    Mr. Kent Ivorsen hatte etwas mit der Serie zu tun, das wußte ich von Lee Banning ,
aber als ich ihn fragte, was denn, da war er mir aus unerfindlichem Grund böse.
Ich nahm jedenfalls an, Mr. Ivorsen sei einer der
Hintermänner der Serie. Er war ein kleiner Mann, stets so ordentlich gekleidet,
als wolle er zu einer Beerdigung, und immer furchtbar höflich — wie der Mann
vom Bestattungsinstitut, der eben mal mit dem Zollstock nachmessen kommt. Mr. Toro dagegen war ein Berg aus Muskeln, sah stets unrasiert
aus und war so höflich, daß er nie ein Wort sprach — er grunzte nur.
    »Guten Morgen, Miss Seidlitz .« Mr. Ivorsen zog den
Hut, und sein Lächeln glänzte golden. »Ein wundervoller Morgen .«
    »Gewiß.« Ich lächelte zurück
und entzog meine Taille der Reichweite seiner unruhigen Hand. Wenn er auch eine
Rolle für Dead Shot spielte, bei mir spielte
er deswegen noch lange keine.
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Toro ?« erkundigte ich mich
freundlich und verdrehte mir den Hals, um in Toros Gesicht emporzublicken. Aber es war mal wieder vergebliche Liebesmüh — das Echo
bestand lediglich aus einem baßtiefen Knurren
irgendwoher aus dem Inneren hinter dem bläulichschwarzen Bart.
    » Mrs. Banning suchte vor ein paar Minuten nach ihrem
Gatten«, sagte Ivorsen , wobei seine Hand enttäuscht
die Luft an jener Stelle tätschelte, wo kurz zuvor meine Taille gewesen war.
»Sie schien sehr erregt — hoffentlich ist ihr auch nichts passiert? Ich meine,
nichts, was den Drehplan umwerfen könnte? Sie wissen ja sicher, daß Lucian
Bliss gleich nach dem Essen die große Szene drehen will — da wird uns doch
hoffentlich nichts dazwischenkommen, nicht wahr ?«
    »Sie brauchen sich keine Sorgen
zu machen, Mr. Ivorsen «, sagte ich überzeugt. »Es ist
alles in bester Ordnung .«
    »Freut mich zu hören«, sagte er
betrübt. Und dann langte er so blitzschnell hin, daß seine flinke Hand mich überrumpelte
und ich genau an einer Stelle getätschelt wurde, für die man sich den Tätschler doch lieber selber aussucht.
    »Sie sind eine Stütze des
ganzen Unternehmens, Miss Seidlitz .« Seine verwaschenen blauen Augen musterten mich einen Moment ebenso traurig wie
billig. »Wohlan, Toro , nun können wir unseren
Spaziergang in besserer Laune fortsetzen .«
    » Urmph «,
meinte Toro . Ich sagte mir, wenn er es je leid wird,
Mr. Ivorsens Zwilling zu spielen, dann könnte er sich
gewiß einen sicheren Verdienst schaffen, indem er bei Dead Shot einen Sioux gab.
    »Danke,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher