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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein
Autoren: Alexandra Sellers
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tapfer und würde wegen uns Kindern gute Miene zum bösen Spiel machen. Deshalb sähe sie immer glücklich aus."
    Sein Vater ballte die Hände zu Fäusten. „Ich werde nie ihre Beweggründe begreifen ..." Er brach ab. „Na ja, ich habe ihr selbst die Munition geliefert, aber ich wünschte, ich hätte gewusst, dass sie damit auf dich zielen wird. Ein einziges Mal!" stieß er rau hervor und schüttelte den Kopf. „Einmal, und das war der schrecklichste Fehler, den ich je begangen habe. Es war eine dumme, bedeutungslose Geschichte. Ich war betrunken. Ich wollte das ebenso wenig wie einen Banküberfall. Nie in meinem Leben hat mir etwas mehr Leid getan als das, Jake. Glaub mir, das ist es nicht wert. Es hat ich weiß nicht wie lange gedauert, bis deine Mutter mir wieder vertraut hat." Er hielt inne. „Aber sie vertraut mir wieder, und das ist gut so, Jake."
    Schweigend saßen sie nebeneinander da und blickten in den Pool, während die ersten farbenprächtigen Herbstblätter von den Bäumen herabsegelten und sacht auf der Oberfläche des Wassers landeten.
    „Ich werde den Pool abdecken müssen. Am besten gleich morgen", bemerkte sein Vater nachdenklich.
    „Hat Grandpa Angela jemals betrogen?" fragte Jake.
    „Das hat deine Großmutter dir erzählt?"
    Jake nickte, leerte sein Bier und stellte die Dose hin.
    „Gleich im ersten Monat nach der Hochzeit, sagte sie."
    Eliot Drummond holte tief Luft.
    „Nun, ich glaube nicht. Das hat deine Großmutter sich eingeredet. Es gab ihr ein besseres Gefühl. Du kannst aber jederzeit zu Angela fahren und sie fragen."
    „Vergiss es."
    „Die Wahrheit ist, dass du aus einer Familie stammst, in der die Männer Frauen mochten, aber nach einer wildbewegten Jugend solide Ehemänner und gute Väter wurden, wenn sie die richtige Frau fanden. Ist Bel denn die Richtige für dich?"
    „Ja."
    Sein Vater lachte verschmitzt. „Wenn ich mich nicht sehr täusche, sind deine Flügel bereits gestutzt. Wusstest du, ich habe nie die leiseste Neigung verspürt, das hier ...", er machte eine alles umfassende Geste, „... für ein paar Minuten Vergnügen zu opfern. Nachdem ich deine Mutter kennen gelernt hatte, wusste ich, dass mein unstetes Leben vorbei war."
    Im Osten, hinter den Bergen, wurde der Himmel bereits heller, als Bel nach Hause zurückkehrte. Anstatt in die Garage zu fahren, stellte sie den Wagen auf der Straße ab und ging zur Haustür. Der Aufzug war bereits unten. Sie stieg ein und fühlt sich mit einem Mal erschöpft.
    Sie sollte sich glücklich schätzen, dass Jake ausgerechnet heute Nacht, wo sie schwach geworden war, nicht zu Hause gewesen war. Angenommen, er wäre da gewesen? Und er hätte ihr Nachgeben begrüßt? Dann wären sie miteinander ins Bett gegangen, und er hätte sie geliebt. Anschließend hätte er ihr vielleicht erzählt, dass er sich bereits mit einer anderen Frau traf.
    Sie hatte wirklich Glück gehabt. Aber wenn es so war, warum fühlte sie sich dann so zerrissen?
    Als die Türen sich hinter schlössen und der Aufzug hinauffuhr, verlor sie ihre eiserne Beherrschung. Sie lehnte sich gegen die Wand und schluchzte leise.
    Der Fahrstuhl hielt auf ihrer Etage. Als die Türen auseinander glitten, stand auf einmal Jake vor ihr.
    „Guten Morgen", sagte er düster, und seine Stimme bebte leicht. Er schaute über ihre Schulter in den Aufzug. „Der Kerl hat Glück, dass er nicht mit dir nach Hause gekommen ist."
    „Jake!"
    Ihre Antwort war kaum mehr als ein Flüstern. Jake zog Bel aus dem Aufzug und schob sie zu ihrer Wohnungstür. Sie hantierte einen Augenblick mit den Schlüsseln herum, bis er sie ihr abnahm, aufschloss und die Tür aufstieß.
    Nachdem sie hineingegangen waren, warf er die Tür zu, und sie starrten sich einen Augenblick schweigend an. Er hatte die Zähne fest aufeinander gebissen, und seine Augen waren so dunkel und unergründlich wie der Nachthimmel.
    „Mit wem warst du zusammen, Bel?"
    Er war da. Er war zu ihr gekommen. Sie hatten sich zur gleichen Zeit gesucht.
    Das wurde ihr allmählich klar. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und seine Miene verhärtete sich noch mehr.
    „Bin ich zu spät, Bel?"
    Sie schluckte und wollte etwas erwidern, doch die Stimme versagte ihr. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Sag es mir!" verlangte er. „Ich bin seit Stunden hier, und ich weiß, du warst nicht bei Tallia und Brad, weil ich sie angerufen habe!"
    Ihr Lächeln schwand nicht. Doch endlich vermochte sie auch etwas zu erwidern.
    „Du hast
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