Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
war er sogar ein wenig erregt gewesen.
    Zugegeben, sie hatte ihn ganz schön auf Touren gebracht. Deswegen war er ja auch so schnell wie möglich geflohen. Er wollte nicht, dass Abby einen falschen Eindruck bekam. Sie sollte nur wieder zu ihm ins Büro kommen, wo sie hingehörte. Sobald sie Emerald und Ruby davon überzeugt hatten, dass Abby und er ineinander verliebt waren, würden die Tanten verschwinden. Und später konnte Abby ihnen dann sagen, dass sie die Verlobung wegen Unvereinbarkeit der Charaktere gelöst hatten.
    Und dann wären alle glücklich.
    Zufrieden mit sich und der einfachen Lösung, ignorierte Callan die neugierigen Blicke, die ihm folgten, und setzte sich auf einen Stuhl neben Abby. Ihre Wangen waren gerötet, und sie sah mit einem leichten Stirnrunzeln zu ihm auf. Als er einen Arm um sie legte und sie auf die Wange küsste, spürte er, wie sie überrascht den Atem anhielt.
    Er nickte Emerald und Ruby zu und sagte leise zu Abby: “Hallo, Liebling.”
    Sie sah ihn fast ängstlich an und erwiderte zögernd: “Hallo.”
    Callan seufzte unmerklich. Sie mussten eindeutig noch an Abbys Reaktion auf ihn arbeiten, sonst würden ihre Tanten ihnen die Show nie abkaufen. Er nahm ihre Hand und küsste. “Du hast mir gefehlt.”
    Sie lächelte nervös. “Du mir auch.”
    “Weißt du, Liebling”, sagte er und legte ihre Hand an seine Wange. “Ich habe an unser Gespräch von heute Morgen gedacht, und ich habe beschlossen, dass ich nicht länger warten will.”
    Abbys Miene verfinsterte sich, als er einen glitzernden Diamantenring aus seiner Tasche holte und ihn ihr auf den Ringfinger schob.
    Emerald seufzte gerührt und packte Rubys Arm. “Oh Ruby, wenn doch nur unsere liebe Schwester hier wäre, um das zu sehen. Unsere kleine Abby, endlich erwachsen und verliebt.”
    “Ein Traum ist wahr geworden.” Ruby holte ein Taschentuch aus ihrer Tasche und betupfte sich die Augen.
    “Oh ja, ein Traum”, wiederholte Emerald. Sie sahen sich lächelnd an und nickten.
    Abby riss den Blick von dem Ring an ihrem Finger los und beugte sich beunruhigt zu ihren Tanten hinüber. “Oh nein, Tantchen, bitte nicht jetzt …”
    Doch schon fingen beide Frauen an, aus voller Kehle zu singen. Es war ein Lied über Liebe und Träume. Callan brauchte ein paar Sekunden, um sich zu fassen. Genau wie alle anderen Gäste im Raum konnte er Emerald und Ruby nur voller Staunen anstarren.
    Emerald hatte eine Sopranstimme und Ruby eine Altstimme, die herrlich miteinander harmonierten. Sie gaben zwei Strophen zum Besten, schlossen mit einem triumphierenden Refrain ab und lehnte sich dann gemütlich in ihren Stühlen zurück, als ob sie den Kellner nur um ein Glas Wasser gebeten hätten.
    Die Gäste applaudierten laut, und Emerald und Ruby standen auf und verbeugten sich, bevor sie sich wieder mit der Grazie junger Mädchen hinsetzten.
    Callan sah Abby an, der das Ganze schrecklich peinlich war. Sie hielt seine Hand in einem etwas zu festen Griff.
    “Ach herrje, ich glaube, wir haben Abby in Verlegenheit gebracht”, sagte Ruby nachdenklich. “Sie hat sich nie besonders viel aus unseren spontanen Vorstellungen gemacht.”
    “Unsinn.” Emerald machte eine wegwerfende Handbewegung. “Mit vier Generationen Theaterleuten auf der Seite ihrer Mutter und drei Generationen auf der ihres Vaters kann sie unmöglich verlegen sein. Sie hat es selbst doch auch im Blut.”
    Abbys Familie waren Theaterleute? Nun, das erklärt eine ganze Menge, dachte Callan. Oder doch nicht. Er war nicht ganz sicher. “Das war wirklich …”, er suchte nach dem richtigen Wort, “… erstaunlich.”
    “Eine winzige Kostprobe unseres Repertoires”, sagte Ruby. “Und jetzt wollen Emerald und ich alles bis in die klitzekleinste Einzelheit über euch beide hören. Du fängst an, Callan. Es macht dir doch nichts aus, wenn wir dich duzen, oder? Emerald und ich halten nichts von übertriebener Förmlichkeit. Also, wann hast du zum ersten Mal gewusst, dass unsere kleine Abby die Richtige für dich ist?”
    Beide Schwestern lehnten sich mit angehaltenem Atem erwartungsvoll vor. Callans Stuhl fühlte sich plötzlich unangenehm heiß an. Es war eine Sache, vorzugeben, dass er Abbys Verlobter war, aber eine ganz andere, auch noch Geschichten über seine angebliche Liebe zu ihr zu erfinden.
    “Mr….” Abby unterbrach sich und fügte ungeschickt hinzu: “Callan, du musst nicht …”
    Er dachte an Francine, und ein kalter Schauer überlief ihn. Entschlossen legte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher