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So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch
Autoren: Barbara McCauley
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und Abby? Seit wann nennst du Abigail Abby?”
    “Seit heute Morgen.”
    “Heute Morgen?” Reese hob die Augenbrauen. “Du meinst, du bist heute neben ihr aufgewacht?”
    “Hm.” Tatsächlich war er unter ihr aufgewacht, und er erinnerte sich, wie weich und geschmeidig sich ihr schlanker Körper angefühlt hatte. Komischerweise glaubte er, noch die Wärme ihrer Haut auf seiner Brust zu spüren und ihr seidiges Haar in seinem Gesicht.
    Reese legte sich das Handtuch auf die Schulter und betrachtete seinen Bruder aus zusammengekniffenen Augen. “Sie war ein bisschen angesäuselt, als sie gestern Abend hier wegging. Ich hoffe, du hast die Situation nicht ausgenutzt.”
    “Reese, um Himmels willen, hör auf …”
    “Abby ist ein nettes Mädchen”, fuhr Reese fort. “Vielleicht ein wenig naiv, aber nett. Ich lasse nicht zu, dass mein eigener Bruder sich einem Kind wie ihr gegenüber schlecht benimmt.”
    Kind? Abby ist kein Kind, dachte Callan und sah wieder die verführerischen Rundungen vor seinem inneren Auge, die sie ihm gestern so unbedingt zeigen wollte. Unter anderen Umständen, also mit jeder anderen Frau, wäre er mehr als einverstanden gewesen, diesen herrlichen Körper nackt zu sehen. Aber hier handelte es sich um Abby. Er konnte nicht auf diese Weise an sie denken.
    “Zu deiner Information, sie ist sechsundzwanzig”, sagte er gereizt. “Und ich habe die Situation natürlich nicht ausgenutzt, du Blödmann. Wir sind auf dem Sofa eingeschlafen, voll angezogen, wenn du es denn unbedingt wissen musst.”
    Er sah zu Abby hinüber, und in diesem Moment wandte sie den Kopf und entdeckte ihn. Callan musste nervös schlucken. Sie trug einen grauen Rollkragenpullover, und ihm fiel auf, dass es das erste Mal war, dass er sie in etwas anderem als in einem Büro-Outfit sah. Abgesehen von gestern Nacht, natürlich, obwohl sie dort auch ihre Bürokluft getragen hatte, oder wenigstens das meiste davon. Er betrachtete ihren weiten Pulli, die große Brille mit der schwarzen Fassung und den festen Nackenknoten und fragte sich, warum sie sich all diese Zeit hinter einer Fassade der Unansehnlichkeit versteckt hatte, wenn sie doch gar nicht unansehnlich war. Im Gegenteil, sie war hübsch. Sie besaß eine zarte, weiche Haut, bemerkenswerte graugrüne Augen und einen Körper … Ihm fehlten die Worte, um diesen umwerfenden Körper zu beschreiben.
    “Cal, hallo! Jemand zu Hause?” Reese wedelte mit der Hand vor Callans Gesicht herum und riss ihn aus seinen verbotenen Gedanken. “Was ist denn los mit dir?”
    Callan hatte nicht die geringste Ahnung. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und riss sich von Abbys Anblick los. “Siehst du die beiden Frauen, die neben Abby sitzen?”
    Reese nickte. “Die Bliss-Schwestern. Ich habe ihnen heute Morgen ihre Zimmer vermietet.”
    “Das sind Abbys Tanten”, sagte Callan. “Wenn sie erwähnen sollten, dass Abby und ich heiraten werden, sei nicht überrascht. Ich erklär dir später alles.”
    Emerald hatte Callan entdeckt und lächelte erfreut. Sie winkte wild und rief laut, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Ruby fiel begeistert in ihren Lärm ein. Zusammen waren sie lauter als das Rod-Stewart-Lied, das gerade aus der Jukebox plärrte. Die Unterhaltung im Raum schien plötzlich aufgehört zu haben. Alle Blicke richteten sich auf die beiden Schwestern und dann auf Callan.
    Er zwang sich zu einem Lächeln, holte tief Luft und machte sich auf den Weg zu Abbys Tisch. Hinter sich hörte er das leise Lachen seines Bruders.
    Callan biss die Zähne zusammen. Begriff Reese nicht den Ernst der Lage? Mit seinen einunddreißig Jahren war Reese der jüngste der Brüder und musste offenbar ein wenig mehr Respekt vor seinen Geschwistern lernen. Callan beschloss, ihm später eine kleine Lehre zu erteilen. Seine Brüder Lucian und Gabe und ganz bestimmt seine Schwester Cara, die Jüngste des Sinclair-Clans, würden mehr Mitgefühl für seine missliche Lage aufbringen.
    Er konnte Abby doch jetzt nicht einfach gehen lassen. Sie war lebenswichtig für den reibungslosen Ablauf in seinem Büro. Und alles, was er tun musste, war, zwei Wochen lang Abbys Verlobten zu spielen. Wie schwierig würde das schon sein? Abby und er wussten beide, dass es nur ein Spiel war.
    Aber er musste zugeben, als er heute Morgen auf dem Sofa sanft Abbys Kinn berührt und den seelenvollen Ausdruck in ihren schönen Augen gesehen hatte, da hatte er sich einen Moment lang zu ihr hingezogen gefühlt. Vielleicht
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