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So sexy ist das große Glueck

So sexy ist das große Glueck

Titel: So sexy ist das große Glueck
Autoren: Aimee Carson
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er mit einer Entschiedenheit hinzu, die man nicht missverstehen konnte.
    Tiefe Enttäuschung machte sich in Jessica breit. Es war ihm also egal. Er hatte nur an sein Bankkonto gedacht. Die bewegenden Worte des Engagements, die er in der Vergangenheit gesprochen hatte, waren ihm vermutlich von einem Redenschreiber in den Mund gelegt worden. Doch hier ging es nicht um die Desillusionierung, dass eines ihrer Idole nicht der Held war, für den sie ihn gehalten hatte. Hier ging es um die Brice Foundation , die Steve gegründet hatte. Und sie hatte ihm versprochen, dass sie Cutter Thompson ins Boot holen würde. Weil sie es Steve schuldig war.
    Wie viele Exehemänner gab es wohl, die ihrer Exfrau dabei halfen, eine Firma zu gründen und sie erfolgreich zu führen?
    Ihre Online-Partnervermittlung hatte ihr zu einem Zeitpunkt eine Aufgabe gegeben, als ihr Leben rapide den Bach runterging. Für andere den Richtigen zu finden, kompensierte zumindest im Kleinen Jessicas persönliches Scheitern. In den letzten Monaten ihrer Ehe hatte sich Steve immer mehr zurückgezogen, hatte immer mehr Zeit mit der Bastelei an seinem Boot verbracht. Vielleicht war man mit zwanzig zu jung für die Ehe, aber Jessica war damals so zuversichtlich gewesen, dass sie alles überstehen würden. Sie hatte sich getäuscht. Und Steve signalisierte ihr immer häufiger, dass er ihr nicht das geben konnte, was sie brauchte.
    Am Ende stimmte Jessica ihm zu.
    Doch das Leben mit ihrem Vater und mit Steve hatte sie an Männer gewöhnt. Und Cutter Thompson war ein Mann in seiner ursprünglichsten Form. Lange muskulöse Beine. Wohldefinierte Arme. Breite Schultern. Mit seinem rauen Charme war er ein Liebling der Medien. Seine direkte, unverblümte Art war also nicht neu für Jessica. Aber sein ungelenker Gang schon. Warum humpelte er?
    Die Neugier siegte. „Wenn es Ihr Arm war, den Sie sich bei dem Unfall gebrochen haben, warum hinken Sie dann?“
    „Das tue ich nicht. Das gerissene Knorpelgewebe zwischen meinen Rippen tut nur noch höllisch weh, deshalb laufe ich ein bisschen komisch.“
    Am Waschbecken drehte er das Wasser auf und hielt, ohne mit der Wimper zu zucken, die verletzten Knöchel seiner rechten Hand unter den Strahl. Er griff nach der Seife, ließ sie aber zweimal wieder fallen. Jessica spürte Mitgefühl in sich aufsteigen.
    Auch wenn er selbstsüchtig sein mochte – niemand verdiente es, eine permanente Nervenschädigung im Arm davonzutragen.
    „Lassen Sie mich das machen“, sagte sie, während sie sich neben ihn stellte.
    In seinen Augen glimmte ein Funken Humor auf. „Versprechen Sie mir, sanft zu sein?“
    Jessica ignorierte ihn einfach, schnappte sich die Seife und griff nach seiner blutenden Hand. Sie war groß und schwielig. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich erst in Jessicas Bauch und dann unterhalb davon aus. Keiner von ihnen sprach ein Wort, was die Anspannung noch erhöhte. Nur das Geräusch des fließenden Wassers durchbrach die Stille, während Jessica sorgfältig seine Wunden säuberte.
    Das Funkeln in Cutters Augen war hell und strahlend. „Sind Sie sicher, dass Sie keine Stelle ausgelassen haben?“
    „Ganz sicher.“ Ruhig trocknete sie seine Finger mit einem Papiertuch ab. „Die Schwäche in Ihrer linken Hand ist schlimmer, als Ihr Sprecher behauptet hat.“ Sobald sie fertig war, schaute sie ihn an. „Ich verstehe jetzt, warum Sie zurückgetreten sind.“
    Das Funkeln erlosch, während sich kurz ein paar nicht zu deutende Emotionen in Cutters Miene abzeichnete, doch sein Blick blieb fest, sein Ton scherzhaft. „Ein Mann kann keine zweihundert Meilen pro Stunde fahren, ohne das Lenkrad fest im Griff zu haben.“
    Jessica suchte nach einem Anzeichen von Bedauern, fand aber keins. „Das tut mir leid.“
    „So was kommt vor.“ Er zuckte achtlos die Schultern. „Ich kann nicht klagen. Während meiner Laufbahn habe ich so viel Geld verdient, dass ich nie wieder arbeiten muss.“
    Ein paar Sekunden lang starrten sie sich schweigend an. Jessica suchte nach irgendetwas, das sie sagen konnte. Schließlich fiel ihr Blick auf sein T-Shirt. „Sie sollten das Blut auswaschen, ehe es Flecken gibt.“
    „Weil es nicht zu dem Motorenöl passt?“
    Himmel, er hatte auch auf alles eine Antwort parat. „Nein“, versetzte sie trocken. „Weil Blutflecken seit der letzten Saison vollkommen out sind.“
    Das Funkeln kehrte in seine Augen zurück. „Blut ist immer in Mode“, sagte er. „Es war schon schlimm genug, mich aus
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