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So schoen Tot

So schoen Tot

Titel: So schoen Tot
Autoren: Christiane Franke , Sandra Luepkes
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»Glaub mir, du wärst gar nicht imstande, einen spannenden Krimi zu schreiben. Du kannst doch keiner Fliege etwas zu Leide tun. Und genau das schätze ich so an dir, Hartmut.« Sylvia greift nach meiner Hand. Kurz bin ich beleidigt, immerhinhabe ich gerade erst ein Massaker bis ins Detail geplant, doch dann gebe ich mich der Situation hin. Ein wunderbares Gefühl, eine Flut der Glückseligkeit durchströmt mich. Was für eine großartige Szene! Ich werde diesen Moment eins zu eins bei
Genesung in La Rochelle
einbauen. Am liebsten würde ich sofort anfangen zu schreiben. Gleich nachdem wir uns geküsst und geliebt hätten. Ich schließe die Augen und spüre die Glückshormone durch meinen geschundenen Körper schießen. Diese wunderbare Frau schätzt mich, weil ich ein harmloser, unpsychopathischer Schmonzetten-Troubadour bin. Jetzt wird alles gut. Glücklich lasse ich meine Beine auf das Laken plumpsen. Sylvia schreckt hoch. »Besser, ich gehe jetzt, dann kannst du ein bisschen schlafen«, raunt sie, und ich bekomme eine Gänsehaut. »Morgen sehen wir uns wieder, und in der Zwischenzeit schaue ich mir schon mal in Ruhe das hier an.« Sie zieht etwas aus ihrer überformatigen Handtasche. Mein Script-Heft! Das Heft, in dem ich die Mordpläne und alles, was mir sonst noch zu dem Krimi einfiel, bis ins blutigste Detail notiert habe. Einschließlich der Todesarten, wer es verdient hat zu sterben und warum. Einfach alles, das mich in Sylvias Augen zum Geisteskranken und in Polizeiaugen zu Anna-Lenas Komplizen abstempeln würde. Plötzlich weiß ich, warum Sylvia Krimis für problematisch hält! Hektisch rudere ich mit den Beinen und rolle die Augen. Sylvia darf den Inhalt niemals zu Gesicht bekommen!
    Der Blick meiner Lektorin wird wieder mitleidig. »Ja, ich weiß, Hartmut. Du magst es nicht, wenn ich deine ungeordneten Notizen lese. Aber wir wollen doch mit dem neuen Lavendel-Roman ins Herbstprogramm, nicht wahr? Dann dürfen wir keine Zeit verlieren.« Mädchenhaft senkt sie den Kopf und plinkert mich an. »Vertrau mir, Hartmut!«
    Während ich mir noch wünsche, mein Sturz von der Liege sei tödlich verlaufen, und ich befände mich, statt hierim Krankenhaus, nun spazierengehenderweise im Nirvana   – meinetwegen sogar Händchen haltend mit Entspannungstyrann Shivamukta   –, steckt Sylvia mein Heft zurück in ihre Tasche. Anschließend klopft sie mir aufmunternd dreimal auf den Gips. Ein letztes Mal rudere ich verzweifelt mit den Beinen, doch es ist zu spät. Meine Lektorin ist bereits aus der Tür. Erschöpft gebe ich auf. Besser, ich ändere den Provence-Titel noch einmal um. Und zwar in
Au revoir, Sylvia!

    Wellnesstipp von Mia Morgowski:
     
    Autosuggestive Reflexzonenmassage
     
    Wer von sich weiß, dass ihn Reflexzonenmassage   – egal ob an Händen oder Füßen   – entspannt, der sollte bei seinem nächsten Massagetermin genau aufpassen. Diese Form der Entspannung funktioniert nämlich auch über Autosuggestion, also ohne Masseur. Besonders praktisch, wenn man nicht das Haus verlassen oder inmitten einer schlaflosen Nacht zur Ruhe kommen möchte.
    Natürlich braucht es für die Autosuggestion etwas Übung, und ohne ein paar reale Massagen vorab geht es nicht, aber mit ein wenig Konzentration kann man später   – durch mentale Visualisierung   – einen ähnlichen Entspannungserfolg erzielen wie vorher der Masseur.
    Einfach bei der nächsten Profimassage sehr aufmerksam sein und in sich hineinspüren. Dabei versuchen herausfinden, welche Druckpunkte einem besonders guttun, wie angenehm sich der erzeugte Druck auf den Körper auswirktund welche wohltuende Wirkung sich dabei entfaltet. Ganz konzentriert in sich gehen und die empfundene Entspannung »abspeichern«.
    Mit ein bisschen Übung schafft man es dann bei der nächsten Stresssituation, die Entspannungsgefühle wieder abzurufen, indem man die Massage noch einmal genau Revue passieren lässt.
    Ich schlafe dabei jedenfalls regelmäßig tief und fest wieder ein   …

Informationen zum Buch
    Wer schön sein will, muss leiden. Aber muss es denn gleich so ausarten?   – Namhafte Autorinnen und Autoren morden gnadenlos zwischen Flakons, Seifen und Kneipp’schen Güssen. Denn so manche Wellnessanwendung bietet sich geradezu als Mordmethode an. Da beseitigt eine Hautcreme schon mal mehr als nur Falten, ein türkisches Dampfbad kann schnell zur Falle werden, und Schlammpackungen sind von unerwartet nachhaltiger Wirkung. Siebzehn kleine, gemeine
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