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So hilft mir die Akupunktur

So hilft mir die Akupunktur

Titel: So hilft mir die Akupunktur
Autoren: Albrecht Molsberger , Gabriele Boewing
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erfolgen.
    Wichtig
    Ursachen für ADS
    Nach der TCM handelt es sich bei ADS um einen Yin-Mangel mit Yang-Überschuss vor allem im Feuer- und Erdelement. Reizüberflutung, Bewegungsmangel und häufig auch schlechte Ernährungsgewohnheiten mit einem Übermaß an zuckerhaltigen Nahrungsmitteln, wie sie oft bei »ADS-Kindern« zu beobachten sind, blähen das Yang auf und schwächen gleichzeitig das Yin, die struktur- und konzentrationsgebenden Energien.
Schlafstörungen
    Schlafstörungen zählen in der Allgemeinpraxis zu den von Patienten am häufigsten geäußerten Beschwerden. Meist bleibt keine andere Wahl, als beruhigende Medikamente und Schlafmittel zu verschreiben, bei denen die Gefahr einer Abhängigkeit besteht: Der Patient benötigt im Laufe der Jahre immer stärkere Schlafmittel. Obwohl man vielleicht nachts durchschläft, wacht man in der Früh nicht ausgeschlafen und erfrischt auf. Bei älteren Menschen ist der Einsatz von Schlafmitteln problematisch, da in der Nacht unkontrollierbare Verwirrtheitszustände auftreten können.
    Nach traditionellen chinesischen Vorstellungen sind Schlafstörungen meist verursacht durch eine energetische Störung im Feuerelement, speziell durch einen Yin-Mangel im Herzorgan.
    Um die energetische Störung exakt zu diagnostizieren, braucht der chinesisch therapierende Arzt nähere Angaben darüber, ob es sich um Einschlaf- oder Durchschlafstörungen handelt und ob der Patient zu bestimmten Nachtzeiten aufwacht. Dies könnte, berücksichtigt man die chinesischen Organzeiten, einen Hinweis auf Störungen weiterer Organe geben. Auch sind die Traumhäufigkeit und die Art der Träume bedeutsam für die Diagnose.
    Neben allgemein ausgleichenden und beruhigenden Akupunkturstellen werden vor allem Punkte gestochen, die den Yin-Anteil der Herzenergie stärken. Zusätzlich gibt es noch Punkte – Amnien 1 und 2 –, die hinter den Ohren liegen und ganz speziell auf das Schlafverhalten Einfluss nehmen.
    Bei Akupunktur kann man die Schlaftabletteneinnahme allmählich reduzieren. Sehr häufig wird eine Normalisierung des Schlafverhaltens ganz ohne Medikamente erreicht.
    AUS DER PRAXIS
    Schlafstörung
    Anamnese: Frau S., 58 Jahre alt, leidet seit vielen Jahren an Einschlaf- und Durchschlafstörungen, die bisher mit Schlaftabletten behandelt werden. Vor dem Zubettgehen nimmt Frau S. täglich 1–3 Tabletten. Trotzdem hat sich ihr Schlafverhalten weiter verschlechtert, sie will daher eine Akupunkturbehandlung versuchen.
    Therapie: In der 1. Sitzung erhält Frau S. allgemein beruhigende Akupunkturpunkte, wie den Punkt Baihui, speziell auf das Schlafverhalten einwirkende Punkte und einen Punkt des Herzmeridians, der selektiv das Yin des Herzens aufbaut. Zusätzlich werden allgemein beruhigende Ohrpunkte gegeben. Nach 9 Behandlungen schläft sie wesentlich besser, sie wacht jedoch zwischen 2 und 3 Uhr morgens immer noch auf. Dies deutet auf eine Störung im Organ Leber, sodass wir in den nächsten 11 Sitzungen zusätzlich Punkte des Lebermeridians geben.
    Verlauf: Nach 14 Behandlungen braucht Frau S. keine Schlaftabletten mehr, und nach 20 Sitzungen hat sich das Schlafverhalten völlig normalisiert. Und auch 2 Jahre danach ist das gute Therapieergebnis konstant.
    Die Länge der Behandlung richtet sich nach Dauer und Schwere der Schlafstörungen und beträgt im Allgemeinen zwischen 5 und 20 Akupunktursitzungen.
Lampenfieber und Prüfungsangst
    Auch diese Beschwerden versteht man in der TCM als Symptome einer Energieschwäche im Herzorgan. Meist handelt es sich um eine Schwächung der Yin-Energie, sodass die Yang-Energie bei psychischer Belastung unkontrolliert emporflackern kann. Dies drückt sich durch allgemeine Nervosität mit Zittern von Körper und Stimme sowie begleitenden Schweißausbrüchen aus. Psychische Symptome sind ferner die Blockierung des Gedankenflusses, unzuverlässiges Erinnerungsvermögen und Schlafstörungen.
    Mit der traditionellen Akupunktur stärkt man bei Lampenfieber und Prüfungsangst das Qi im Herzorgan und eventuell der Niere und »beruhigt« auf diese Weise so das überschäumende Yang des Herzens.
    Bei der Behandlung unterscheidet man zwischen der Therapie unmittelbar vorakuter Stresssituation und der Therapie der Gesamtkonstitution des Menschen, der immer wieder zu solchen Prüfungsängsten und Lampenfieber neigt.
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