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So hilft mir die Akupunktur

So hilft mir die Akupunktur

Titel: So hilft mir die Akupunktur
Autoren: Albrecht Molsberger , Gabriele Boewing
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Zeit fortwährender Kriege zwischen rivalisierenden Kleinstaaten. Glaube und Krankheitsverständnis der Menschen wandelten sich, die Ahnenverehrung wich dem Dämonenglauben. Krank war ein Mensch nun, wenn ein böser Dämon von seinem Körper Besitz ergriffen hatte. Schamanen heilten mit Beschwörungen und religiösen Ritualen. Um die krank machenden und feindlich gesinnten Dämonen zu vertreiben, liefen die Schamanen mit Fackeln und Schwertern durch die Straßen der Stadt – so wollten sie diese vor den Gefahren einer Epidemie schützen.
    Aus Fackel und Schwert entstanden nach und nach Moxibustion (das Erwärmen bestimmter Akupunkturpunkte mittels brennender Kräuter) und erste Ansätze der Akupunktur: Es galt, mit der Akupunkturnadel das Dämonenherz im Körper des Kranken zu treffen. Der berühmte Akupunkturarzt Pien Chio bezeichnete deshalb die ersten Akupunkturpunkte beispielsweise als Dämonenruhestatt, Dämonenhalle oder Dämonenherz.
    In diese Zeit fällt auch die Begriffsbildung des Qi. Darunter verstand man zunächst einen Dampf, der im menschlichen Körper Leben, Gesundheit, aber auch Krankheit hervorrief. Schließlich bezeichnete Qi die Lebensenergie und wurde damit zu einem Grundbegriff der heutigen Traditionellen Chinesischen Medizin.
Von Taoismus und Konfuzianismus
    In der Zeit vom 5. bis 2. Jahrhundert v. Chr., dem »Goldenen Zeitalter«, lösten sich die Chinesen von Schamanenkulten und vom Dämonenglauben und versuchten, die Welt rationaler zu verstehen. In dieser Zeit liegen die Anfänge der wichtigsten chinesischen natur- und soziophilosophischen Gedankensysteme Taoismus und Konfuzianismus. Damals entstand auch das umfassende und grundlegende historische Werk zur Traditionellen Chinesischen Medizin – Huang Di Nei Jing, das »Lehrbuch des Gelben Kaisers«. Der Gelbe Kaiser lebte, so glaubt man, von 2697–2569 v. Chr.; er, sein Vorgänger Chen Nung sowie sein Nachfolger Fu Schi werden oft als die Begründer der Chinesischen Medizin angesehen. Niedergeschrieben wurde das Huang Di Nei Jing von mehreren unbekannten Autoren.
    Das Huang Di Nei Jing beschreibt in Dialogform zwischen dem Kaiser und seinem Leibarzt Chi Po die klassischen therapeutischen und diagnostischen Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin.
    Es finden sich erste im Huang Di Nei Jing genaue Anweisungen zu Akupunktur, Moxibustion, Schröpfkopfbehandlung sowie zur Zungen-, Puls- und allgemeinen klinischen Diagnostik. Zudem wurden erstmals überaus wichtige theoretische Modelle und Paradigmen dargestellt: Qi, Yin und Yang, die 5 Elemente und die Meridiantheorien. Man war nun in der Lage, die beobachteten Wirkungen der Chinesischen Medizin im Rahmen eigener Theorien zu interpretieren, zu erklären und voraussagbar zu machen.
    Info
    Die Chinesische Medizin weiß Rat
    Die zentrale Frage des Kaisers an seinen Leibarzt Qi Bo war: »Wie werde ich über 100 Jahre alt und kann noch bis ins hohe Alter viele Nachkommen zeugen?« Diese Frage, über 2000 Jahre alt, ist eine zentrale Menschheitsfrage. Sie wird heute von der Anti-Aging-Medizin neu gestellt, und die Chinesische Medizin weiß hierauf viele Antworten.
    Auf diese äußerst fruchtbare Periode folgte bis zum 19. Jahrhundert n. Chr. eine lange Zeit der stetigen Entwicklung und Verfeinerung der Chinesischen Medizin. Erst mit Beginn der Opiumkriege (1840–42) brach die über 2000 Jahre währende Epoche der Chinesischen Medizin ab. China öffnete sich dem Westen, westliche Medizin wurde durch westliche Missionare nach China gebracht, konnte nach und nach Fuß fassen und wurde zeitweise so enthusiastisch aufgenommen, dass, wie 1929 durch Kuo Men Tan geschehen, die Traditionelle Chinesische Medizin im ganzen Land verboten wurde.
    Unter Mao Tse-tung setzte in den 1960er-Jahren jedoch wieder eine zunehmende Besinnung auf die eigene Kultur ein.
    Unter dem Motto »das Schatzhaus freilegen« wurden Forschung und Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin unter Mao enorm gefördert.
    Seitenzweige der Akupunktur, die Schädel-, Hand- und Ohrakupunktur, entstanden. Man entwickelte ferner die Elektroakupunktur und die Akupunkturanästhesie.
Das Interesse des Westens ist geweckt
    Die Akupunkturanästhesie, die große Operationen, beispielsweise einen Kaiserschnitt, ohne Narkose ermöglichte, erweckte das Interesse des Westens an der Akupunktur. In Amerika,
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