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So hilft mir die Akupunktur

So hilft mir die Akupunktur

Titel: So hilft mir die Akupunktur
Autoren: Albrecht Molsberger , Gabriele Boewing
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Skandinavien, Westeuropa setzte eine intensive Forschungstätigkeit zur Akupunktur ein. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu grundlegenden Wirkungszusammenhängen der Akupunktur nahmen auf biochemischer und physiologischer Ebene besonders von den 1960er- und 1970er-Jahren an laufend zu.
    Neben der Akupunkturanästhesie erkannte man im Westen auch die Bedeutung der Akupunktur bei der Behandlung von Schmerzzuständen und funktionellen Störungen. Der französische Arzt P. Nogier verfeinerte in den1950er- und 1960er-Jahren die Ohrakupunktur. Zu dieser Zeit gründeten sich in Deutschland und Österreich die ersten Ärztegesellschaften zur Akupunktur.
    In den 1970er Jahren kam die Laserakupunktur hinzu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisiert seit 1975 in China Fortbildungen für westliche Ärzte in Traditioneller Chinesischer Medizin und gibt eine Empfehlungsliste derjenigen Krankheiten heraus, die sich für eine Akupunkturbehandlung besonders eignen (siehe Indikationsliste auf Seiten 181–182).
    Info
    Vormarsch in den Westen
    Bereits in den 1950er-Jahren begannen sich deutsche Ärzte für die Akupunktur zu interessieren. 1971 berichtet der Journalist James Reston auf der ersten Seite der Times über eine an ihm selbst unter örtlicher Betäubung durchgeführte Blinddarmoperation mit anschließender Akupunktur und Moxibustion zur Schmerzlinderung. Erst die Öffnung Chinas ab Anfang der 1980er-Jahre ermöglichte es westlichen Ärzten, die Akupunktur vor Ort zu studieren. Das authentische Wissen erlaubte ganz neue Behandlungsmöglichkeiten und begründet die rasante Verbreitung der Akupunktur vor allem in Deutschland.
    Die Öffnung Chinas ermöglichte die Verbreitung der Akupunktur.
Verschiedene Kulturen – verschiedene Therapien
    Zu allen Zeiten und in allen Teilen der Welt scheinen Kulturen unterschiedliche Körperreizformen zur Therapie von Schmerzerkrankungen genutzt zu haben. Beispiele sind das Schröpfen skarifizierter Hautstellen bei den Griechen und Römern bereits 400 n. Chr., das Ätzen (Kauterisation) der Haut bei Rückenschmerzen bei den Arabern sowie die Markierungen an der Tiroler Gletscherleiche Ötzi, die im Rücken- und Gelenkbereich eine Korrelation zu den späteren chinesischen Akupunkturpunkten aufweisen.
Die Anfänge
    Aus den »protomedizinischen« Verfahrensweisen – Ahnenverehrung, Dämonenmedizin – entwickelte sich unter dem Einfluss taoistischer und konfuzianischer Ideensysteme ein rationales medizinisches Theoriengebäude, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Hierzu gehört als wesentlicher Bestandteil ein System von Körperpunkten, aufgrund von Grabfunden zurückdatierbar bis mindestens 90 n. Chr., mit genau definierten therapeutischen Wirkungen. Hierauf, und nicht auf die prototherapeutischen Verfahren, bezieht sich der Terminus »Akupunktur«, wie der bekannte Medizinhistoriker Unschuld schon 1980 feststellte.
    Antique Grafik eines Akupunkturmeridians

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Akupunktur
    In die Ambulanz hinkt eine Patientin, die Hand in die rechte Hüfte gestemmt. Mit ihren starken Rückenschmerzen kann sie kaum laufen, kaum sitzen. Wir stellen die Diagnose Hexenschuss. Wir stechen eine Akupunkturnadel kurz hinter den Außenknöchel am oberen Sprunggelenk, fordern die Patientin auf, ihren schmerzenden Rücken vorsichtig lockernd zu bewegen – und zusehends entspannt sich der Rücken der Patientin. Nach 4 Minuten kann die Patientin bei völliger Bewegungsfreiheit der Lendenwirbelsäule die Ambulanz schmerz- und beschwerdefrei verlassen. Was ist geschehen? Wie konnte ein Stich am Bein Schmerzen im Rücken in Minuten zum Verschwinden bringen? Was ist ein Akupunkturpunkt? Welche Mechanismen wirken im Körper, dass der Stich einer Nadel ausreicht, um stärkste Schmerzen zu beseitigen?
    Lebensqualität bedeutet, schmerzfrei, locker und beweglich zu sein.
    Lange Zeit war die Wissenschaft nicht in der Lage, die Wirkungen der Akupunktur zu erklären. So begnügte man sich häufig mit dem Glauben, dass die Akupunktur eine Art Suggestionstherapie ähnlich der Hypnose sei, die auf psychischem Wege die Leiden mancher Patienten beeinflussen könne. Ohne wissenschaftliche Erklärung einer Methode gab es aber keine schulmedizinische Anerkennung, und deshalb blieb die Akupunktur für lange Zeit eine Außenseitermethode. In den letzten
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