So einfach kann das Leben sein
– und am Ende der Welt besiegelt wird.
Alpha | Das Alpha eröffnet den Reigen der Buchstaben des griechischen Alphabetes. „Im Anfang war das Wort … und das Wort ist Fleisch geworden.“ – so beginnt das Johannesevangelium. Jesus steht nach dem Zeugnis der christlichen Bibel beim Vater am Anfang der Schöpfung, in der durch den Geist die Welt geschaffen wird.
Trauen Sie sich, zum Vater durch den Sohn im Heiligen Geist zu beten. Das muss Ihnen wie eine Zumutung erscheinen: Beten wendet sich nicht nur an Gott, den Vater. Es ist gleichzeitig ein Sprechen im Sohn: Wir lassen Jesus aus uns heraus beten. Und es ist beseelt vom Heiligen Geist: Wir überlassen uns dem Heiligen Geist, der unser Leid und unsere Freude beständig zum Vater trägt.
Omega | Der letzte Buchstabe des Alphabetes ist das „O“, Omega genannt. Es sieht aus wie ein Tor. Im Buddhismus wird das Ohm als dauernder Meditationslaut genutzt. Im „O“ können wir Erschrecken und Erstaunen, Entrüstung und Zustimmung lautmalen.
Trauen Sie sich, die vielen Schichten Ihrer Gefühle durch einen entsprechenden „O“-Laut auszudrücken. Gar nicht kompliziert denken. Die Bibel meint es leicht mit Ihnen. Die Botschaft ist einfach. Ihr Beten werde es auch!
10.
Horizonte erweitern
oder: Gewohnte Bahnen durchbrechen
W ir brauchen liebe Gewohnheiten. Keiner kann sein Leben täglich neu erfinden. Rituale sind gut, aber unser Leben darf darin nicht erstarren. Darum gibt es die Fastenzeit, die uns jedes Jahr einlädt, zu überprüfen, was uns lieb geworden ist. Aber auch der Urlaub kann eine Zeit sein, in der wir uns auf neue Wege begeben können, den Mehrwert des Lebens zu entdecken auf Pfaden, die wir bis jetzt noch nicht gegangen sind.
Jeden Tag kitzelt die aufgehende Sonne uns die Lust auf Neues heraus. Sie lockt uns zu einer abenteuerlichen Reise in Dimensionen des Lebens und der Lebendigkeit, die man fast vergessen hätte. Es geht, wenn wir auf Liebgewordenes bewusst verzichten, um Gewinn und nicht um Verlust an Freude und Lebensqualität. „Lediglich mit dem Essen auf hören heißt noch nicht fasten!“, sagte Mahatma Gandhi. Es geht nicht ums Auf hören, sondern darum, dass wir anfangen, den Mehrwert des Lebens zu erkunden. Mit den folgenden Impulsen geben wir Ihnen Tipps, wie ganz anders Ihre Tage aussehen könnten. Ob nun in der Fastenzeit oder irgendwann im Jahr. Hauptsache, Sie nehmen Ihr Leben mal wieder in den Blick, tun etwas, das nicht gewohnt und gewöhnlich ist. Fangen Sie täglich neu an, mehr zu leben.
Weit werden
Schmerzvoll spannt Jesus die Arme am Kreuz. Weite tut weh. Enge jedoch, Enge erstickt. Deswegen breite ich heute für fünf Minuten vor einem Kreuz meine Arme aus. Ich traue mich, zu jenen hinzufühlen, die sich weit von mir distanziert haben.
Gedichte genießen
Im Fluss der Sprache pulsiert das Leben. Dichter bringen Fragen auf den Punkt. Sie finden Worte, die zu Antworten führen. Ich lasse mich deswegen heute auf Gedichte ein, die geduldig im Bücherregal erwarten, von mir zum Leben erweckt zu werden.
Spielfilm ansehen
Wir betrachten die Welt aus unserer Perspektive. In Filmen wird unser Blick erweitert. Bild für Bild. Deswegen plane ich heute einen Kinobesuch ein – mit einem Freund. Oder wir wählen bewusst einen Film aus dem Fernsehprogramm. Wir sehen genau hin: Danach machen wir unsere persönliche Filmkritik.
Sucht benennen
Von Freiheit reden viele. Die Abhängigkeit aber wird totgeschwiegen. Deshalb bitte ich heute jemanden, mich aufzuklären. Vielleicht übersehe ich ja, wie weit meine Sucht schon geht. Und wenn ich das bei einem anderen erkenne: Heute spreche ich ihn an. Oder sie.
Ein Kloster besuchen
In die Hektik der Zeit haben Mönche und Nonnen Zentren der Ruhe gebaut. Ich plane für heute einen Besuch. Im Kloster-Gottesdienst tanke ich auf. Und wenn ich einen Bruder oder eine Schwester sehe, traue ich mich, über Gott und die Welt ein Gespräch zu beginnen.
Hilfe anbieten
Viel wird geredet über Mitmenschen, die plötzlich in Not geraten sind. Heute traue ich mich, auf einen zuzugehen, um ihm meine Hilfe anzubieten. Ich stelle mir vor, wie sehr er darauf wartet, endlich einmal angesprochen zu werden. Ich überwinde meine Hemmungen und biete ihm Hilfe nach meinen Möglichkeiten an.
Baden gehen
Der Auftrieb des Wassers entlastet Muskeln und Sehnen des Körpers. Ich traue mich, heute die Badetasche zu packen, die ich sonst nur im Urlaub beachte.
Weitere Kostenlose Bücher