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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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halten. Aber nur virtuell ist die Pflege einer Freundschaft kaum möglich. In vielen Situationen brauchen wir nicht Texte auf dem Bildschirm, sondern reale Menschen, die uns in den Arm nehmen können.
     

2. Hinweise beachten
    Immer wieder berichten die Medien über den „Schilderwald“: Absolutes Halteverbot, Rasen betreten verboten, Tempo 30. Wir Menschen sind spitze darin, für alles und jedes ein Schild zu entwerfen – meist sogar so universal, dass es auf der ganzen Welt zu erkennen und eigentlich doch immer auf eine konkrete Situation vor Ort bezogen ist. Schilder und gute Ratschläge sind jedoch immer nur Orientierungshilfen für die Richtungen, die wir einschlagen; eigene Entscheidungen können sie uns niemals abnehmen. Auch dürfen wir uns nicht einfach bequem neben unser eigenes Leben stellen und meinen, andere würden schon das Richtige für uns tun. Wir müssen den Weg schon selbst gehen.
     
Sackgasse
     
    Manchmal läuft mein Leben in eine falsche Richtung – und ich merke das erst, wenn es zu spät ist. Ein falscher Weg – ich muss zurück! Manchmal habe ich Gott und die Menschen übersehen oder habe ihnen nicht geglaubt, als sie mich auf die Sackgasse hinwiesen. Ein falscher Weg – das kann aber auch heißen, dass ich mich ändern sollte.
     
Vorsicht Spurrillen
     
    Manchmal hinterlasse ich Spuren. Die einen sind wie Früchte: Sie zeigen, wo ich meine Fähigkeiten eingesetzt habe. Doch ich hinterlasse auch Narben, wo ich anderen geschadet, sie verletzt habe. Tief auf die Bremse musste ich treten, bin zu früh auf dem frischen Straßenbelag gefahren. Die Spuren bleiben. Und ich darf sie immer wieder zu Rate ziehen.
     
Vorfahrt achten
     
    Manchmal nehme ich anderen Menschen die Vorfahrt. Manchmal kann mich niemand bremsen. Ganz egal, wer im Recht ist: Die Freiheit nehme ich mir, ganz egoistisch nur auf mein Tempo zu achten – ohne zu sehen, wer dabei auf der Strecke bleibt. Es kommt mir etwas entgegen. Etwas Ungeplantes, etwas Unvorhergesehenes? Etwas Gefährliches? Da gilt es, wachsam zu sein. Es kann aber auch einfach nur etwas Neues, Ungewohntes sein, das uns da entgegenkommt und auf das wir uns einlassen sollten oder können. Anderen die Vorfahrt zu gewähren lässt meine Fahrt ruhiger werden, nimmt mir den Stress.
     
Andreaskreuz
     
    Es gibt Situationen und Menschen, die einfach stärker sind. Da ist es besser, rechtzeitig anzuhalten. Nicht mit aller Gewalt einen Weg zu kreuzen, sondern warten zu können, bis der Stärkere vorbei ist. Glücklich sind alle, die sich selbst richtig einschätzen und früh genug auf die Bremse treten können.
     

3. Werte beachten
    Über Werte kann man wieder sprechen. Sie finden sogar dort wieder Erwähnung, wo man sie sonst peinlich ausschloss. Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Solidarität oder Freiheit schienen lange genug lästige Forderungen gewesen zu sein, die der Effizienz im Weg waren. Es zählte nur das, was man zählen konnte. Jetzt wird also auch auf dem Finanzmarkt von Werten gesprochen. Der Markt kann die Voraussetzungen, dass er funktioniert, nicht selber schaffen. Auch in Parteien und selbst in den Kirchen kann man wieder davon sprechen, dass man sich auf die Werte zurückbesinnen müsse. Und bedeutungsvoll hinzufügen: „Auf die Grundwerte!“ Als fürchte man, die Werte könnten sich zu sehr der Lebens- und Denkräume bemächtigen.
    Tatsächlich ist es nicht ungefährlich, von Werten zu sprechen oder sich an ihnen zu orientieren. Man folgt nämlich in seinen Entscheidungen nicht einfach vorgegebenen Gesetzen und scharfsinnigen Schlussfolgerungen, die sich aus einer Sache selbst ergeben. Vielmehr lässt sich ein ethischer Mensch, also einer, der sich an Werten orientiert, von eben diesen Werten immer wieder befragen: Ist das gerecht, hier und im Blick auf dieses Land und im Blick auf die Welt, was ich da tue? Wahrt es die Würde des Arbeiters oder des Vorgesetzten, wenn ich mit ihm so umgehe? Kann man das so machen, wie ich es machen will, oder wäre es anders besser?
    Wer Werten ihre Geltung lässt, die sie beanspruchen, stellt alles in einen größeren Horizont. Es gibt eine andere Logik als die des Verstandes oder der Mathematik. So kann man etwa aus Liebe sehr unvernünftig erscheinende Entscheidungen treffen. Oder aus Respekt vor der Schöpfung schon früher umweltschonender leben als es die Gesetze verlangen. Oder sich mehr Urlaub für die eigene Familie gönnen, obwohl dies betriebswirtschaftlich gesehen vielleicht unvernünftig

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