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Snowbound - Atemloses Verlangen

Snowbound - Atemloses Verlangen

Titel: Snowbound - Atemloses Verlangen
Autoren: Larissa Ione
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hergestellten handgeschnitzten Möbel, Geländer und Deckenbalken des Pubs, oder den massiven, aus Stein gehauenen Kamin, der sich über die gesamte Länge der drei Stockwerke hinzog. Es war der Anblick der beiden umwerfenden Sanitäter von der Bergrettung, der dafür sorgte, dass ihr ein wohliger Schauder über den Rücken lief, ein Anblick, der sie so sehr ablenkte, dass sie fast die Probleme mit dem Klassentreffen vergessen hätte.
    Als Jugendliche war sie gezwungen gewesen, mit ihrer Klasse auf Skitrips zu gehen; und statt sich der Demütigung auszusetzen, allein im Lift zu sitzen – in ihrer Skiausrüstung war sie noch unförmiger gewesen als ohnehin schon –, hatte sie sich in den zahllosen Cafés des Wintersportorts versteckt und romantischen Fantasien nachgehangen. Fantasien, in denen die Sanitäter von der Bergwacht, die sie dabei beobachtete, wie sie verletzte Skifahrer von den sechsundfünfzig Pisten herunterbrachten, die Hauptrolle gespielt hatten. Sie hatte die selbstsichere Kompetenz, mit der sie diese Aufgabe erledigten, wahnsinnig sexy gefunden. Und wenn die Sanis nicht gerade jemanden retteten, dann flirteten sie schamlos mit den Gästen, Angestellten und Skifahrern.
    Mit jedem außer ihr.
    »Lemon Drop Martini?«
    Die Vergangenheit abschüttelnd, kehrte sie blinzelnd in die Gegenwart zurück und öffnete den Mund, um dem Barkeeper zu danken. Nur, dass der Mann, der mit einem zuckerbestäubten Cocktailglas in der Hand vor ihr stand, nicht der Barkeeper war, sondern der Sanitäter, mit dem sie an der Bar kurz gesprochen hatte. Der mit den einladenden honigfarbenen Augen und dem stacheligen braunen Haar mit den blonden Strähnchen. Das rotzfreche Grinsen, mit dem er sie musterte, brachte ihren Herzschlag zum Stolpern.
    Sie verspürte den plötzlichen Drang, ihn zu fragen, ob er ein Spiel kannte, das sich Versteck-den-Handschuh nannte.
    »Ähem, ja, der Martini ist für mich.« Sie räusperte sich, da ihre Stimme plötzlich einen leicht piepsigen Unterton bekommen hatte. »Hier hat sich eine Menge verändert, wenn die Jungs von der Bergrettung inzwischen auch noch kellnern müssen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
    »Na ja, bei den Miniröcken haben wir dann auch gestreikt.«
    »Zu schade. Das hätte ich gern gesehen.« Wenigstens hätte sie gern überprüft, ob seine Beine tatsächlich so definiert und muskulös waren, wie sie vermutete. Sie griff nach ihrem Portemonnaie. »Was schulde ich Ihnen?«
    »Der ging auf mich.« Sein Lächeln wurde verlegen und sogar noch anziehender, falls das überhaupt möglich war. »Buchstäblich. Ich habe etwas davon auf meine Jacke geschüttet.«
    Sein Blick wanderte hinunter auf den feuchten Fleck auf seinem Kragen, und sie bot ihm ihre Serviette an. »Sonst haben Sie später eine klebrige Jacke.«
    Das Glas klirrte leise, als er es auf den Tisch stellte. »Klebrig muss nicht immer schlecht sein.«
    Seine dunkle, volltönende Stimme ging ihr durch und durch, wie eine lang ersehnte Berührung. Dieser Mann war ihre fleischgewordene Highschool-Fantasie. Die beiden Jahre mit Damon hatten sie emotional total ausgelaugt. Vielleicht war die Zeit gekommen, die Batterien wieder aufzuladen und sich mit einem Urlaubsflirt von ihren Problemen abzulenken, so wie Karen es vorgeschlagen hatte. Aber was, wenn sie nicht der Typ war für oberflächliche Flirts? Bei diesem Trip ging es darum, sich zu verändern und herauszufinden, wer sie war und was sie wollte.
    Und darum, nicht vor ihren früheren Klassenkameraden als Volltrottel dazustehen.
    Sie lächelte ihn an und wünschte sich insgeheim, sie hätte sich geschminkt und ihr Haar in Form gebracht, statt es nach allen Seiten abstehen zu lassen, sodass es der Bezeichnung Vogelscheuche eine völlig neue Bedeutung verlieh. »Haben Sie Lust, sich zu mir zu setzen?«
    »Sind Sie sicher?« Sein Zögern faszinierte sie. Er hatte ihr den Cocktail gebracht, was sicherlich als Annäherungsversuch zu verstehen war, und nun wirkte er beinahe … nervös.
    »Nein, aber ich bin heute in risikofreudiger Stimmung.«
    »Da sag ich nicht Nein.« Das Polster knarrte, als er sich ihr gegenüber in die Nische setzte. Was würde Karen sagen, wenn sie zurückkam und Robyn mit diesem braun gebrannten Adonis überraschte? Sie würde grün werden vor Neid.
    »Vielen Dank für den Drink.«
    »Jederzeit gern.« Er streckte die Hand aus. »Ich bin Sean.«
    Eine Sekunde lang starrte sie seine langen, wohlgeformten Finger an, plötzlich merkwürdig
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