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Snowbound - Atemloses Verlangen

Snowbound - Atemloses Verlangen

Titel: Snowbound - Atemloses Verlangen
Autoren: Larissa Ione
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zuckte mit den Achseln. »Eine Verletzung, glaube ich.«
    »Bist du sicher, dass er es ist?«
    Mit einem Nicken machte ihre Freundin auch noch den letzten Funken Hoffnung zunichte. »Hundertprozentig. Er kam mir sofort bekannt vor, als ich ihn sah, und als du seinen Namen gesagt hast, war ich mir sicher.« Karen bedachte sie mit einem traurigen Lächeln. »Wenn du nach einem Normalo für einen kleinen Urlaubsflirt suchst, dann hast du daneben gegriffen. Ein weniger geeignetes Opfer hättest du kaum finden können.«
    Na toll. Ein Flirt mit einem solchen Mann war den Ärger nicht wert, egal, wie sexy er war. Wahrscheinlich hätte eine Affäre mit ihm sogar katastrophalere Folgen als die Geschichte mit Damon.
    Es war einfach unmöglich, mit jemandem eine unverbindliche Affäre zu haben, wenn man befürchten musste, alle paar Wochen mit dieser Person konfrontiert zu werden – ob man wollte oder nicht. Es konnte jederzeit passieren, dass man den Fernseher einschaltete und sein Gesicht in einem Werbespot sah, oder dass er in einer Nachrichtenmeldung auftauchte. Womöglich würde Sean zukünftig wieder an den Olympischen Spielen teilnehmen und der neue Medienliebling werden.
    Es war schon schlimm genug, dass sie Damons Stimme im Radio hören und ihn jeden Morgen im Chicagoer Frühstücksfernsehen bewundern musste. Abgesehen davon, dass sein Konterfei Plakatwände und die Werbefläche von Bussen zierte.
    »Also … was hast du jetzt vor?«
    Ihre Enttäuschung lag wie ein Klumpen geschmackloses Kaugummi in ihrer Kehle, und Robyn griff nach dem Türknauf. »Na ja, ich werde ganz bestimmt nicht Versteck-den-Handschuh mit ihm spielen, so viel ist sicher.«
    Sean, der die angenehme Wärme des Kaminfeuers genoss, kaute auf einer durchweichten Fritte herum. Er hatte sich seinen Teller von der Theke geholt, während er auf Robyn und ihre Freundin wartete. Todd, der eigentlich langsam zu seiner Arbeit aufbrechen musste, hatte sich zu der scheinbar willigen Blondine gesetzt, aber wie es aussah, war sie doch keine so leichte Beute. Trotz seiner großen Klappe hatte Todd nicht viel Glück bei Frauen.
    Sean nahm einen Schluck von seinem inzwischen lauwarmen Kakao und sah hinüber zu den Waschräumen. Warum dauerte das so lange? Je eher er Robyn um ein Date bat, desto schneller würden sich seine Nerven beruhigen. Dann konnte er aufhören, sich darüber Sorgen zu machen, ob er es immer noch so gut wie früher schaffte, seine Nervosität zu überspielen.
    Er zog eine Fritte durch den Ketchup und blickte auf. Sein Herzschlag setzte eine Sekunde lang aus, als er Robyn auf sich zukommen sah. Ihre Lederstiefel mit den klobigen Absätzen klackten auf dem Fußboden und fügten ihren geschätzten ein Meter dreiundsiebzig noch mal fünf Zentimeter hinzu.
    Verdammt, sie törnte ihn wirklich an, und er hatte keine Ahnung, warum. Sie war kleiner und hatte eine üppigere Figur als die Frauen, für die er sich normalerweise interessierte. Ihr Haar war dunkler und weniger aufwändig frisiert, als er es eigentlich mochte. Alles an ihr war so sehr das Gegenteil der künstlichen, stark geschminkten Püppchen, mit denen er in der Vergangenheit seine Zeit verschwendet hatte, dass er eigentlich genauso gut aufhören konnte, länger hinzusehen.
    Das Problem war nur, dass es ihm wahnsinnig viel Spaß machte, jedes Detail an Robyns Körper zu studieren.
    Sie glitt zurück auf ihren Sitz, während Karen, die mit ihrer langen Mähne und der gertenschlanken Figur eigentlich viel mehr seinem üblichen Beuteschema entsprach, an der Bar stehen blieb, um Salzbrezeln aus einer der Schüsseln auf der Eichenholztheke zu mampfen.
    »Alles in Ordnung?«
    Robyn kippte die zweite Hälfte ihres Martinis herunter. »Alles prima«, erwiderte sie, nachdem sie das Glas wieder auf dem Tisch abgestellt hatte.
    Ihre Zungenspitze fuhr über ihre vollen, weichen Lippen, um den Zucker abzuschlecken, eine Bewegung, die einen Heiligen in Versuchung geführt hätte, und seine Muskeln spannten sich unwillkürlich. Erbärmlich, dass eine so schlichte Geste eine so heftige Reaktion bei ihm auslöste, aber immerhin war das besser als die Gleichgültigkeit, die er in letzter Zeit in der Anwesenheit von Frauen empfunden hatte.
    Er räusperte sich und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er musste sich beeilen, wenn er nicht nur Norbert füttern, sondern sich auch noch für den Termin beim Fernsehsender umziehen wollte, wo er den Mann treffen würde, der seine Zukunft in den Händen hielt.
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