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Snow Crash

Titel: Snow Crash
Autoren: Stephenson Neal
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nicht
überraschen. Den Strawbridge Place runter! Der scheint so lang zu sein, länger als er ihn in Erinnerung hat – logisch, wenn man es eilig hat. Sieht Autos voraus funkeln, seitlich zur Straße geparkte Autos. Und da ist das Haus. Hellblaue Vinylfassade, einstöckig, Garage daneben. Er macht die Einfahrt zum Mittelpunkt seines Universums, verdrängt den Kurier aus seinem Denken, versucht, nicht an Onkel Enzo zu denken, was der gerade tun mag – im Bad, möglicherweise, oder beim Scheißen, oder er schläft gerade mit einer Schauspielerin oder bringt einer seiner sechsundzwanzig Enkelinnen sizilianische Lieder bei.
    Der Bordstein der Einfahrt rammt seinen Stoßdämpfer halb in den Motorraum, aber dazu sind Stoßdämpfer ja da. Er weicht dem Auto in der Einfahrt aus – müssen heute abend Besucher haben, kann sich nicht dran erinnern, daß diese Leute einen Luxus fahren -, prescht durch die Hecke in den Garten, hält nach diesem Schuppen Ausschau, diesem Schuppen, in den er unter gar keinen Umständen hineinrasen darf
    ist nicht da, sie haben ihn abgenommen
nächstes Problem der Picknicktisch im nächsten Garten
bleib dran, da ist ein Zaun, wann haben sie denn einen Zaun
aufgestellt?
    Keine Zeit, auf die Bremse zu treten. Beschleunigen, ihn niederfahren, ohne den ganzen Schwung zu verlieren. Es ist nur ein einszwanzig hohes Holzding.
    Der Zaun kippt mühelos um, der Auslieferator büßt möglicherweise zehn Prozent seiner Geschwindigkeit ein. Aber seltsamerweise hat das Ding wie ein alter Zaun ausgesehen, möglicherweise ist er irgendwo falsch abgebogen – überlegt er sich, als er in einen leeren Swimmingpool im Garten katapultiert wird.
    Â 
    Wäre der voll mit Wasser gewesen, wäre es wahrscheinlich gar nicht so schlimm geworden, möglicherweise hätte man das Auto retten können und er würde Cosa Nostra Pizza kein neues Auto schulden. Aber nein, er macht einen Stuka in die gegenüberliegende Mauer des Pools, hört sich mehr nach einer Explosion als nach einem Autounfall an. Der Airbag bläst sich auf, fällt eine
Sekunde später wieder in sich zusammen wie ein Vorhang und gibt den Blick auf die Struktur seines neuen Lebens frei: er steckt in einem toten Auto in einem leeren Pool in einem TMIWH, die Sirenen der Polizei der Burbklave kommen näher, und hinter seinem Kopf wartet eine Pizza wie die Schneide einer Guillotine, und die Anzeige lautet 25:17.
    Â»Wohin muß die?« sagt jemand. Eine Frau.
    Er schaut durch den verbogenen Rahmen des Fensters auf, das jetzt von einem Fraktalmuster kristallisierten Sicherheitsglases überzogen ist. Der Kurier redet mit ihm. Der Kurier ist kein Mann, sonder eine junge Frau. Ein verfluchtes Teenagermädchen. Sie ist makellos, unverletzt. Sie ist einfach in den Pool hinein geskatet und pendelt jetzt zwischen einer Seite und der anderen hin und her, wobei sie ein Ufer fast bis zum Rand hinauf skatet, umdreht, nach unten, durch den Pool und auf der anderen Seite wieder hinauf. Die Pune hält sie in einer Hand, der Elektromagnet ist bis zum Griff zurückgespult, so daß das Ganze aussieht wie eine Art seltsamer intergalaktischer Weitwinkel-Todesstrahl. Auf ihrer Brust flimmern Hunderte kleiner Bänder und Orden wie bei einem General, aber die Rechtecke sind keine Bänder, sondern Zugangscodes. Zugangscodes mit einer ID-Nummer, die sie in ein anderes Gewerbe, einen anderen Highway oder eine andere FOQNE bringen.
    Â»Yo!« sagte sie. »Wohin muß diese Pizza?«
    Er wird sterben und sie macht einen Jux!
    Â»White Columns. Oglethorpe Circle 5«, sagt er.
    Â»Das schaffe ich. Mach die Klappe auf.«
    Sein Herz schwillt zu doppelter Größe an. Tränen treten ihm in die Augen. Vielleicht kommt er doch mit dem Leben davon. Er drückt einen Knopf, worauf die Klappe sich öffnet.
    Bei ihrer nächsten Durchquerung des Poolbodens reißt die Kurierin die Pizza aus dem Fach. Der Auslieferator zuckt zusammen, als er sich vorstellt, wie der knoblauchgewürzte Belag gegen die Rückwand der Box geschleudert wird. Dann klemmt sie sie seitlich unter den Arm. Dieser Anblick ist mehr als ein Auslieferator ertragen kann.

    Aber sie wird sie abliefern. Onkel Enzo muß sich nicht für häßliche, ruinierte, kalte Pizzas entschuldigen, nur für zu spät gelieferte.
    Â»He«, sagt er, »nimm das.«
    Der Auslieferator streckt den schwarzgekleideten
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