Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sniper

Sniper

Titel: Sniper
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
Vom Netzwerk:
ich ein guter Vater und Ehemann sein. Ich habe die Liebe zu meiner Frau neu entdeckt. Wenn ich auf Geschäftsreise bin, vermisse ich sie sehr. Ich möchte sie in den Arm nehmen und jede Nacht neben ihr schlafen können.
    Taya:
    Am Anfang liebte ich an Chris, dass er so offen und ehrlich war. Er spielte keine Spielchen mit mir, weder emotional noch psychisch. Er war sehr direkt und schien seine Gefühle mit Taten zu untermauern, zum Beispiel, indem er etwa anderthalb Stunden Autofahrt in Kauf nahm, nur um mich zu sehen, und dann um 5 Uhr morgens wieder ging, um rechtzeitig auf der Arbeit zu sein; indem er sich mitteilte; indem er meine Launen ertrug.
    Sein Humor war ein guter Ausgleich zu meiner Ernsthaftigkeit und er brachte meine verspielte Seite zum Vorschein. Er war zu allen Schandtaten bereit und unterstützte mich in allen meinen Wünschen und Zielen. Er verstand sich hervorragend mit meiner Familie, so wie ich mich mit seiner verstehe.
    Als es in unserer Ehe kriselte, sagte ich ihm, dass ich ihn nicht mehr auf dieselbe Weise lieben würde, wenn er seine Dienstzeit verlängerte. Ich liebte ihn zwar, aber sein Entschluss bestätigte das, was meiner Meinung nach immer augenscheinlicher wurde. Am Anfang glaubte ich, dass er mich mehr liebte als alles andere auf der Welt. Aber dann wurden die Teams seine große Liebe. Er schwor mir zwar nach wie vor seine Liebe und sagte mir alles, was ich hören wollte, und was er in der Vergangenheit auch immer zu mir gesagt hatte, um seine Liebe zum Ausdruck zu bringen. Allerdings passten seine Worte und Taten nun nicht mehr zusammen. Er liebte mich zwar noch, aber es war anders. Die Teams hatten ihn völlig vereinnahmt.
    Während er unterwegs war, sagte er Dinge wie »Ich würde alles tun, um bei dir zu Hause zu sein«, »Ich vermisse dich« und »Du bist mir das Liebste auf der Welt«. Ich wusste, dass sich im Falle einer Neuverpflichtung all diese Sätze als theoretisch gedachte Worte oder Gefühle entpuppen würden – aber keineswegs Gefühle waren, die auf Tatsachen oder Handlungen beruhten.
    Wie konnte ich ihn mit derselben Bedingungslosigkeit lieben wie zuvor, wenn ich wusste, dass seine Liebesbekundungen nur leere Worte waren? Ich spielte im besten Fall die zweite Geige.
    Er würde sein Leben für wildfremde Menschen und für sein Land lassen. Meine Probleme und Sorgen schienen nichts mit ihm zu tun zu haben. Er wollte sein Leben führen und eine fröhliche Frau haben, zu der er zurückkehren konnte.
    Damals wurde mir klar, dass sich alles an ihm veränderte, was ich anfangs an ihm geliebt hatte, und dass ich ihn fortan auf eine andere Weise würde lieben müssen. Erst glaubte ich, dass unsere Liebe das nicht überstehen und mit der Zeit verschwinden würde, aber es stellte sich heraus, dass sie sich lediglich wandelte.
    Wie in jeder Beziehung änderten sich einige Dinge. Wir änderten uns. Wir begingen beide Fehler und haben viel daraus gelernt. Wir lieben uns vielleicht auf unterschiedliche Weise, aber vielleicht hat das ja auch etwas Gutes. Vielleicht ist unsere Beziehung toleranter und reifer geworden, vielleicht ist sie aber auch nur anders.
    Sie ist immer noch wunderbar. Wir stehen uneingeschränkt zueinander und haben gelernt, dass wir auch in schweren Zeiten weder uns noch die Familie, die wir gegründet haben, verlieren wollen.
    Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr sind wir in der Lage, unsere Liebe auf eine Art und Weise zu zeigen, die der andere versteht und spürt.
    Ich habe das Gefühl, dass die Liebe zu meiner Frau in den vergangenen Jahren intensiver geworden ist. Taya hat mir einen neuen Ehering aus Wolframstahl gekauft – ich denke, es ist kein Zufall, dass dies das härteste Metall ist, das sie finden konnte.
    Es ist übrigens mit Kreuzritter-Kreuzen verziert. Sie witzelt immer, dass die Ehe ja auch so etwas wie ein Kreuzzug ist.
    Für uns war es auf jeden Fall so.
    Taya:
    Ich merke, dass er etwas gibt, das ich vorher nicht gespürt habe.
    Er ist sicherlich nicht mehr der Mann, der er vor dem Krieg war, aber es sind noch viele derselben Eigenschaften da. Sein Humor, seine Güte, seine Warmherzigkeit, sein Mut und sein Verantwortungsgefühl. Er strahlt eine stille Souveränität aus, die mich immer wieder aufs Neue inspiriert.
    Wie jedes Paar haben auch wir mit unseren alltäglichen Problemen zu kämpfen, aber das Entscheidende ist, dass ich mich geliebt fühle. Und ich spüre, dass die Kinder und ich ihm wichtig sind.
    Krieg
    Ich bin nicht derselbe,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher