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Sniper

Sniper

Titel: Sniper
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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knappe halbe Stunde in seinem Rollstuhl und salutierte, während die amerikanische Flagge im Wind flatterte.
    Das kommt mir beim Thema Patriotismus immer in den Sinn.
    Ryan war stets ein wahrer Krieger mit einem Herz aus Gold.
    Natürlich zogen wir ihn auf und sagten ihm, dass man ihn wahrscheinlich vor einen Müllcontainer gerollt und nur behauptet hatte, dort hänge eine Flagge. Ryan wäre nicht Ryan gewesen, wenn er nicht jede Menge Blindenwitze gerissen hätte und uns so immer wieder zum Lachen ­brachte.
    Als er wegzog, telefonierten wir weiterhin regelmäßig und trafen uns, sooft es ging. 2010 erfuhr ich, dass er und seine Frau ihr erstes Kind erwarteten.
    In der Zwischenzeit erforderten die Verletzungen, die er im Irak davongetragen hatte, weitere Operationen. Eines Morgens ging er ins Krankenhaus und am Nachmittag erhielt ich einen Anruf von Marcus Luttrell, der mich fragte, ob ich von Ryan gehört habe.
    »Klar. Ich habe erst gestern mit ihm telefoniert«, sagte ich ihm. »Er und seine Frau erwarten ein Kind. Toll, nicht?«
    »Er ist vorhin gestorben«, sagte Marcus mit tonloser Stimme.
    Irgendetwas im Krankenhaus war auf schreckliche Weise schiefgelaufen. Es war das tragische Ende eines heldenhaft geführten Lebens. Ich bin mir nicht sicher, ob seine Freunde und Kameraden jemals über seinen Tod hinweggekommen sind. Ich bin es jedenfalls nicht und werde es wohl auch nie.
    Seine Frau brachte ein hübsches Mädchen zur Welt. Ich bin sicher, dass sie den beherzten Mut ihres Vater geerbt hat.
    Mighty Warriors
    Nach dem Tod ihres Sohnes wurde Marc Lees Mutter Debbie fast so etwas wie eine Ersatzmutter für die übrigen Mitglieder unseres Zugs. Sie ist eine sehr tapfere Frau und hilft nun anderen Soldaten dabei, sich nach dem Krieg wieder im Alltagsleben zurechtzufinden. Sie ist die Vorsitzende von America’s Mighty Warriors ( www.AmericasMightyWarriors.org ) und leistet eine Menge für Veteranen, indem sie das tut, was sie »willkürliche Akte der Nächstenliebe« nennt. Inspiriert von Marcs Leben und dem Brief, den er ihr schrieb, kurz bevor er fiel.
    Debbie handelt alles andere als willkürlich; sie ist eine motivierte und arbeitsame Frau, die sich ihrer Sache genauso verschrieben hat wie Marc seiner.
    Bevor er starb, schrieb Marc einen bewegenden Brief nach Hause. Der Text kann auf der oben genannten Website nachgelesen werden. Marc schildert einige Erlebnisse, die ihm im Irak widerfahren sind – zum Beispiel ein marodes Krankenhaus und zahlreiche dumme und verabscheuungswürdige Menschen. Aber es ist auch ein sehr positiver Brief voller Hoffnung, der an uns alle appelliert, unseren Mitmenschen zu helfen.
    Ich finde allerdings, dass der Brief den Marc, den wir alle kannten, nicht angemessen wiedergibt. Er war viel mehr als das. Er war ein zäher Kerl mit einem wunderbaren Sinn für Humor. Er war ein tapferer Krieger und ein guter Freund. Er glaubte fest an Gott und liebte seine Frau mit vollem Herzen. Der Himmel ist sicher ein besserer Ort, seit er dort ist, doch die Erde ist ärmer, weil sie einen der besten Menschen verloren hat.
    Craft
    Die Navy zu verlassen, war eine schwere Entscheidung. Aber jetzt sah ich mich plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass ich in naher Zukunft arbeitslos sein würde. Es war an der Zeit herauszufinden, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen wollte.
    Ich hatte eine Reihe von Ideen und Möglichkeiten. Gemeinsam mit einem Freund namens Mark Spicer hatte ich bereits darüber gesprochen, in den USA eine Scharfschützenakademie zu gründen. Mark war nach 25 Jahren in der britischen Armee als Oberstabsfeldwebel in den Ruhestand gegangen. Er war einer der besten Scharfschützen in den britischen Streitkräften gewesen, hatte über 20 Jahre als Sniper gedient und war der Kommandant eines Scharfschützenzugs gewesen. Mark hat bereits drei Bücher zum Thema geschrieben und gehört weltweit zu den führenden Fachleuten auf diesem Gebiet.
    Uns war klar geworden, dass es erheblichen Bedarf an einem maßgeschneiderten Einsatztraining für Militär- und Polizeieinheiten gab und noch gibt. Zu jenem Zeitpunkt existierte nicht eine einzige Einrichtung, die diese Art von praktischer Unterweisung anbot, um Einsatzkräfte auf die verschiedenen Situationen vorzubereiten, mit denen sie es im Rahmen ihrer Arbeit möglicherweise zu tun bekommen. Wir wussten, dass wir mit unserer Erfahrung sinnvolle Kursinhalte entwickeln und vor allem eine Schießausbildung bieten konnten, die im
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