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Snapshot

Snapshot

Titel: Snapshot
Autoren: C Robertson
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Kann sein, aber es hatte auch sein Gutes. Hättest du nicht geredet, würde ich jetzt vielleicht richtig in der Scheiße sitzen. Belassen wir’s dabei, okay?«
    Addison lachte. » Klingt wie Sherlock persönlich. Machst du mir jetzt Konkurrenz, Kleiner?«
    » Keine Sorge, ich bleib lieber bei meinen Fotografien. Ich weiß jetzt, auf welcher Seite der Kamera ich mich wohler fühle.«
    » Ist auch besser so. Und bild dir bloß nicht zu viel auf deine Heldentaten ein. Ist ja nicht so, dass du grad das Verbrechen des Jahrhunderts aufgeklärt hättest. Ach ja, als Shirley neulich hier war, hatte ich das Gefühl, dass er auch schon an McKendrick dran war. Du warst also nicht der Einzige.«
    » Wie bitte? Du glaubst, Shirley wusste von McKendrick? Wie soll das gehen? Da musst du was missverstanden haben.«
    » Kann schon sein. Ich weiß nicht mehr, was er genau gesagt hat, es war mehr so die Art, wie er’s gesagt hat. Aber egal, wahrscheinlich war ich noch ein bisschen benebelt.«
    » Was du nicht sagst. Du bist selbst in Topform ein bisschen benebelt.«
    » Ich lach mich kaputt. Hör mal, Kleiner, warum machst du dich nicht ausnahmsweise mal nützlich?« Addison senkte die Stimme. » Vielleicht könntest du mir hier ein, zwei Dosen Guinness reinschmuggeln? Du weißt schon, aus rein therapeutischen Gründen und so. Und vielleicht auch was Ordentliches zum Essen, zum Beispiel einen Cheeseburger mit Pommes? Ich bin am Verhungern.«
    » Mann, Addy. Du bist immer am Verhungern.«

50
    Draußen peitschte der Regen auf die Scheiben. Da war es umso schöner, drinnen im Warmen zu sein. Rachel stand in einem seiner T-Shirts am Fenster und sah zu, wie die Autos unten auf der Highburgh Road vorüberfuhren. Winter lag nackt auf dem Bett, betrachtete sie und dachte sich, dass er zweifellos den besseren Blick hatte.
    Nach einer Weile stand er leise auf und schlich sich von hinten an sie heran. Aber da Narey praktisch immer im Dienst war, entdeckte sie seine Spiegelung im Glas.
    » Hey du«, sagte sie und lächelte das Fenster an.
    » Hey.« Er schmiegte sich an sie, presste den Unterleib gegen ihre Hüfte und ließ seine Lippen auf ihren Hals sinken. Dafür bekam er ein wohliges Schnurren zu hören. Ihr Hintern erwiderte den Druck, während er sie mit beiden Händen durchs Shirt betatschte.
    » Hey«, meinte sie noch einmal. » Wer hat dir das erlaubt?«
    » Das ist immer noch mein Shirt.«
    » Stimmt allerdings. Weitermachen.«
    Winter ließ sich nicht zweimal bitten. Er umfasste ihre Brüste, strich mit den Fingern über ihre Nippel und knabberte an ihrem Nacken. Bei ihm regte sich etwas, sie stöhnte leise– bis der Fernseher einen vertrauten Namen ausspuckte. Für einen Moment erstarrten sie beide. Dann tat er so, als hätte er nichts gehört, doch sie wand sich aus seinen Armen und schob ihn sanft beiseite.
    » Nicht«, sagte er.
    » Doch«, antwortete sie. » Ich will das hören.«
    Als sie außer Sichtweite des Fensters war, streifte Rachel das Shirt ab, warf es auf den Boden und ließ sich aufs Bett fallen, um die Nachrichten zu gucken. Er setzte sich neben sie. Wenn er ehrlich war, interessierte es ihn auch.
    » …einem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge wurde Detective Sergeant Monteith wegen dreizehnfachen Mordes und dreifachen versuchten Mordes angeklagt. Weitere Anklagepunkte lauten auf Rechtsbeugung in einem besonders schweren Fall und unerlaubten Waffenbesitz. Im Einzelnen nannte der Sprecher die Morde an Cairns Caldwell, Malcolm Quinn, Steven Strathie, Mark Sturrock, Alasdair Turnbull, James Adamson, Andrew Haddow, Inspector Graeme Forrest, Detective Sergeant Jan McConachie, George Faichney, Benjamin Honeyman, Harvey Houston und Jacob Arnold sowie die versuchten Morde an John Johnstone, Detective Inspector Derek Addison und dem Zivilangestellten Anthony Winter. Der Angeklagte soll anhand von Zeugenaussagen und Videoaufnahmen überführt werden. Da die Mordserie weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat, rechnet man mit einem großen Medieninteresse an dem Prozess, der sich vermutlich über mehrere Monate hinziehen wird.«
    » Ich fürchte, da haben sie sich verrechnet«, murmelte Rachel.
    » Also wird er wirklich gestehen?«
    » Behauptet er zumindest, und ich sehe keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Er betont immer wieder, dass er nichts leugnen wird, und was hätte er schon davon, in letzter Minute eine Kehrtwende zu machen, um der Staatsanwaltschaft eins auszuwischen? Wir können ihn festnageln, und das weiß er
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