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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand
Autoren: Derek Landy
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denn sprechen?“
    „Wer ist da?“, fragte die Stimme noch einmal, und dieses Mal schwang Ärger mit.
    „Falls Sie Gordon Edgley sprechen wollen, muss ich Ihnen leider mitteilen, dass er ...“
    „Ich weiß, dass Edgley tot ist“, unterbrach der Mann sie unwirsch. „Wer bist du? Dein Name?“
    Stephanie zögerte. „Warum wollen Sie das wissen?“
    „Was tust du in dem Haus? Warum bist du in seinem Haus?“
    „Wenn Sie morgen noch einmal anrufen wollen ...“
    „Das will ich nicht! Okay? Hör zu, Mädchen, wenn du die Pläne meines Meisters durcheinanderbringst, wird er sehr wütend, und er ist keiner, den man wütend machen will. Hast du das verstanden? Und jetzt sag mir, wer du bist!“
    Stephanie merkte, dass ihre Hände zitterten. Sie zwang sich dazu, tief durchzuatmen, und bald trat Wut an die Stelle ihrer Nervosität. „Mein Name geht Sie nichts an“, sagte sie. „Wenn Sie mit jemandem sprechen wollen, rufen Sie morgen zu einer vernünftigen Zeit noch einmal an.“
    „So redet niemand mit mir!“, zischte der Mann.
    „Gute Nacht“, sagte Stephanie bestimmt.
    „So redet niemand ... “
    Stephanie legte den Hörer auf. Plötzlich war die Vorstellung, die ganze Nacht allein im Haus ihres Onkels zu verbringen, nicht mehr ganz so verlockend wie zu Anfang. Sie überlegte, ob sie ihre Eltern anrufen sollte, fand diese Reaktion dann aber auch kindisch. Kein Grund, sie zu beunruhigen, dachte sie, kein Grund, sie wegen so etwas zu beun...
    Jemand hämmerte an die Haustür.
    „Aufmachen!“, kam die Stimme des Mannes, dann wurde weitergehämmert.
    Stephanie stand auf und schaute vom Wohnzimmer aus in den Flur. Durch das gefrostete Glas um die Haustür herum erkannte sie einen dunklen Schatten.
    „Mach die verdammte Tür auf!“
    Stephanie wich zum Kamin zurück. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Er wusste, dass sie hier drin war; es hatte keinen Zweck, so zu tun, als sei sie nicht da, doch vielleicht würde er aufgeben und gehen, wenn sie sich ganz still verhielt. Sie hörte ihn fluchen, und das Hämmern wurde so heftig, dass die Tür zitterte.
    „Lassen Sie mich in Ruhe!“, rief Stephanie.
    „Mach die Tür auf!“
    „Nein!“ Zu schreien tat gut, sie konnte dahinter ihre Angst verbergen. „Ich rufe die Polizei! Ich rufe jetzt gleich die Polizei!“
    Das Hämmern hörte augenblicklich auf, und sie sah, dass der Schatten sich von der Tür entfernte. War es das gewesen? Hatte sie ihm mit dieser Drohung eine solche Angst eingejagt, dass er sich davonmachte?
    Die Hintertür fiel ihr ein - war sie abgeschlossen? Natürlich war sie abgeschlossen, sie musste abgeschlossen sein. Aber Stephanie war sich nicht sicher.
    Sie griff nach einem Schürhaken und streckte die andere Hand nach dem Telefon aus, als neben ihr ans Fenster geklopft wurde.
    Sie schrie auf und machte einen Satz rückwärts. Die Vorhänge waren nicht zugezogen, aber draußen war es stockfinster. Sie konnte absolut nichts erkennen.
    „Bist du allein?“, kam die Stimme. Sie klang spöttisch, spielte mit ihr.
    „Verschwinden Sie!“, sagte Stephanie laut und hielt den Schürhaken hoch, damit er ihn sehen konnte. Der Mann lachte.
    „Was willst du denn damit?“, fragte er von draußen.
    „Ihnen den Schädel einschlagen!“, kreischte Stephanie voller Angst und Wut. Wieder hörte sie ihn lachen.
    „Ich will einfach nur rein“, sagte er. „Mach mir die Tür auf, Mädchen, und lass mich rein.“
    „Die Polizei wird gleich hier sein.“
    „Du lügst.“
    Sie konnte hinter der Scheibe immer noch nichts erkennen, doch er sah alles. Sie ging zum Telefon und riss den Hörer von der Gabel.
    „Tu das nicht“, kam die Stimme.
    „Ich rufe die Polizei.“
    „Die Straße ist überschwemmt, Kleine. Wenn du die Bullen rufst, trete ich die Tür ein und bring dich um, Stunden, bevor sie hier sind.“
    Die Angst verwandelte sich in Panik, und Stephanie erstarrte. Gleich würde sie anfangen zu heulen. Sie spürte es, die Tränen standen ihr schon in den Augen. Sie hatte seit Jahren nicht mehr geweint. „Was wollen Sie?“, fragte sie in die Dunkelheit. „Warum wollen Sie reinkommen?“
    „Es hat nichts mit dir zu tun, Kleine, man hat mich lediglich geschickt, damit ich etwas abhole. Lass mich rein, ich sehe mich um, nehme mir das, was ich suche, und gehe wieder. Ich werde dir keines deiner hübschen Haare auf deinem hübschen Kopf krümmen, das verspreche ich! Aber mach jetzt augenblicklich die Tür auf!“
    Stephanie packte den Schürhaken mit
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