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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand
Autoren: Derek Landy
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den Zündschlüssel um.
    Der Motor spuckte ein wenig, stöhnte kurz und gab dann keinen Mucks mehr von sich. Ihre Mutter schaute sie an.
    „O-oh.“
    Sie stiegen wieder aus, gingen um den Wagen herum und öffneten die Motorhaube.
    „Er ist zumindest noch da“, meinte die Mutter mit Blick auf den Motorblock.
    „Kennst du dich denn mit Motoren aus?“, fragte Stephanie.
    „Dafür habe ich einen Mann“, erwiderte die Mutter, „... damit ich mich darum nicht kümmern muss. Motoren und Regale, dafür wurde der Mann erfunden.“
    Stephanie nahm sich vor, etwas über Motoren in Erfahrung zu bringen, noch bevor sie 18 war. Um die Regale machte sie sich weniger Sorgen.
    Ihre Mutter wühlte in ihrer Tasche nach ihrem Handy und rief den Vater an, doch der war auf einer Baustelle und konnte vor Einbruch der Dunkelheit unmöglich dort weg. Sie gingen zurück ins Haus, von wo aus die Mutter einen Mechaniker verständigte, auf den sie allerdings eine Dreiviertelstunde warten mussten.
    Der Himmel war grau und düster, und es regnete heftig, als der Pick-up um die Ecke bog. Die Mutter zog ihre Jacke über den Kopf und lief hinaus. Im Führerhaus des Wagens sah Stephanie einen großen Hund, der dem Mechaniker nachschaute, als dieser ausstieg, um sich ihr Auto anzusehen. Ein paar Minuten später kam ihre Mutter völlig durchnässt wieder ins Haus gerannt.
    „Er kann es hier nicht reparieren“, sagte sie und wrang ihre Jacke auf der Schwelle aus, „deshalb schleppt er es in die Werkstatt. Es sollte nicht allzu lang dauern, bis er den Wagen wieder flott hat.“
    „Haben wir in dem Pick-up beide Platz?“
    „Du kannst auf meinem Schoß sitzen.“
    „Mum!“
    „Oder ich auf deinem, wie du willst.“
    „Kann ich hierbleiben?“
    Die Mutter sah sie an. „Allein?“
    „Bitte! Du hast eben gesagt, dass es nicht lange dauert, und ich würde mich hier gern noch einmal umschauen, nur ich allein.“
    „Ich weiß nicht, Steph ...“
    „Bitte! Ich bin nicht das erste Mal allein. Und ich mach auch nichts kaputt, ich schwör's.“
    Ihre Mutter lachte. „Also gut. In einer Stunde sollte ich wieder da sein. Ist das okay? Höchstens eineinhalb Stunden.“
    Ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.“
    Sie lief wieder nach draußen und sprang zu dem Hund ins Führerhaus, der sofort begann, ihr das Gesicht abzulecken. Stephanie schaute ihrem am Abschleppseil hängenden Wagen nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwand.
    Jetzt, wo sie allein war, hatte sie doch wieder Lust, das Haus weiter auszukundschaften. Sie ging die Treppe hinauf und direkt in Gordons Arbeitszimmer.
    Seamus T. Steepe, sein Verleger von Are Light Books, hatte am Vormittag angerufen, kondoliert und gefragt, wie weit Gordons letztes Buch gediehen sei. Ihre Mutter hatte versprochen nachzusehen, ob Gordon es zu Ende gebracht hatte, und gesagt, sie würde es ihm schicken, falls dem so sei. Mr Steepe lag sehr viel daran, das Buch in die Buchhandlungen zu bekommen, da er sicher war, dass es sich auf die Bestsellerliste katapultieren und lange Zeit dort bleiben würde. „Tote Schriftsteller verkaufen sich wie verrückt“, hatte er gesagt, als sei Gordons Tod eine clevere Marketingstrategie gewesen.
    Stephanie öffnete die Schreibtischschublade und fand das Manuskript in einem ordentlichen Stapel. Vorsichtig, damit nichts durcheinanderkam, zog sie es heraus und legte es auf den Schreibtisch. Auf der ersten Seite stand fett gedruckt der Titel, weiter nichts.
    Und Dunkelheit brach über sie herein
     
    Das Manuskript war dick und schwer, wie alle Werke von Gordon. Die meisten davon hatte sie gelesen, und von einigen hochtrabenden Stellen einmal abgesehen, hatten sie ihr ganz gut gefallen. Die Geschichten handelten meist von Menschen, die Erstaunliches und Wunderbares vollbringen konnten, und von den unerklärlichen und schrecklichen Ereignissen, die unvermeidlich zu ihrem spektakulären und grausamen Tod führten. Ihr war aufgefallen, dass ihr Onkel meist einen starken und edlen Helden auftreten ließ und dieser im Verlauf des Buches systematisch brutal bestraft wurde, um ihm jegliche Arroganz und Selbstüberschätzung zu nehmen, sodass er am Ende ganz bescheiden war und seine Lektion gelernt hatte. Und dann ließ Gordon ihn über die Klinge springen, meist auf die unwürdigste Art und Weise. Manchmal hatte Stephanie fast geglaubt, den Onkel verschmitzt lachen zu hören, während sie las.
    Sie hob die Titelseite ab und legte sie
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