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Sklavin des Höhlenmenschen

Sklavin des Höhlenmenschen

Titel: Sklavin des Höhlenmenschen
Autoren: Lena Morell
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Vorbereitungen beendet hatten. Aber ihr Hass konnte nicht größer sein als sein Zorn, wenn er dachte, dass sie sich anmaßten, in Siri liegen zu wollen. Hätte er Blut vergießen dürfen, so hätte er ihnen ihre Schwänze und Hoden schon ausgerissen, bevor sie beim folgenden Ritual überhaupt versagen konnten. Er trat anfangs zurück, wenn sie angriffen, wich aus, taxierte sie, aber dann, plötzlich, breitete er die Arme aus und stürmte brüllend in der Art eines Riesenaffenmännchens auf sie zu.
    Zwei wichen schnell und erschrocken aus, der dritte wollte ihn packen, aber Gandars Faust traf ihn in den Magen. Das hatte sogar Rama gefällt, der kräftiger gebaut gewesen war als dieser Mann. Der taumelte auch tatsächlich zurück, Gandars Fuß zuckte hoch, traf ihn zwischen den Beinen. Ein erstickter Aufschrei, dann griff sein Gegner sich an seine männlichen Zeichen und fiel – sich krümmend – auf den Boden.
    Gandar frohlockte. Auf diese Art konnte er sie besiegen und gleichzeitig sicher sein, dass sie ihre Schwänze nicht so schnell wieder benutzten, um Siri damit zu stoßen.
    Die beiden anderen waren plötzlich über ihm, sie stießen ihn zu Boden. Sie waren immer noch entschlossen, gemeinsam gegen ihn vorzugehen. Er rollte sich zur Seite, wich einem Tritt aus, mit dem der eine versuchte, sein Gehänge zu zermalmen. Er traf Gandar am Oberschenkel, aber der Schmerz war leicht zu ertragen.
    Gandar kam wieder auf die Beine. Er griff sofort wieder an. Dieses Mal lief er gebückt auf sie los, wich den Händen aus, die über seinen Kopf hinweg nach ihm griffen. Er rammte dem einen seine Schulter in die Gedärme, griff dann mit beiden Armen um ihn herum und brachte ihn zu Fall. Der Mann schlug schwer auf. Für einige Augenblicke verdrehte er die Augen, dann schüttelte er den Kopf, und sein Blick wurde wieder klar. Inzwischen trat der andere Gandar in den Rücken, packte sein Haar, wollte ihn wegzerren. Gandar ließ sich weder von den Schmerzen noch von der Kraft dahinter ablenken. Er hob die Faust und ließ sie mit einem mächtigen Schlag auf den Kopf des unter ihm Liegenden herabdonnern. Der streckte die Glieder und lag ruhig.
    Gandar spürte die Faust des dritten und letzten Angreifers zwischen seinen Schulterblättern. Für zwei Atemzüge dachte er, seine Knochen dort hinten wären gebrochen. Er rang nach Luft, warf sich aber gleichzeitig zur Seite. Der andere lag im nächsten Moment auf ihm, presste ihn mit dem Gesicht zu Boden, schlug immer wieder auf ihn ein. Auf seinen Kopf, seinen Hals, seine Schultern. Gandar gelang es, sich mit den Armen aufzustützen. Sein Kopf brummte, alles schmerzte, rote Lichter tanzten vor seinen Augen, als hätte er zu lange in den Schein der Gottheit geblickt, aber dann wurde es klarer um ihn. Er schrie laut auf. Es war ein Schrei der Herausforderung, der Stärke, der Wut. Und dann warf er sich zurück. Der andere verlor den Griff, löste sich, aber bevor er Gandar wieder am Haar packte, um erneut auf ihn einzuschlagen, traf ihn Gandars Faust am Hals.
    Mit beiden Händen an seinem Hals wankte der Mann zurück und stolperte. Er rang nach Luft, sein Gesicht wurde dunkel, die Augen weiteten sich angstvoll. Gandars Schlag hatte ihm die Kehle eingedrückt. Ein Schrei erklang aus der Gruppe der Menschen, die sich versammelt hatten, um dem Ritual beizuwohnen. Eine der Frauen stürzte zu dem Mann hin, schüttelte ihn, heulte auf, weinte. Er rang immer noch nach Luft, das Gesicht wurde rot, bläulich. Seine Arme und Beine zuckten, er wand sich.
    Gandar hatte die Szene erschöpft und selbst nach Luft ringend beobachtet, stand aber nun auf, schob die Frau fort und packte den Mann mit der Hand an der Kehle. Einer der Ältesten des Dorfes hatte das einmal gemacht, als eines der Kinder auf einen Stein gefallen war und sich den Hals eingedrückt hatte. Er wusste nicht, ob es half, aber er musste es versuchen. Die Frau krallte sich in seinen Arm, glaubte wohl, er würde den Mann endgültig töten wollen, sie verbiss sich sogar in ihm, aber Gandar warf sie mit einer Armbewegung von sich. Er tastete über den muskulösen Hals des Mannes, dessen Zunge schon weit heraushing. Dann zog er vorsichtig, massierte, lockerte. Ein krampfhafter Atemzug hob die Brust des anderen. Gandars Hände waren sanft, als sie weiter über die Kehle strichen, und dann kamen die Atemzüge weniger schmerzhaft, das Gesicht verlor die dunkle Farbe, wurde heller. Der Mann sank zu Boden, aber sein Blick suchte voller Dankbarkeit
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