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Sklavenpack (Eine Domina erzählt)

Sklavenpack (Eine Domina erzählt)

Titel: Sklavenpack (Eine Domina erzählt)
Autoren: Miss Mary
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allein getrunkenen Cola Light im Café.
     
    Ich wusste, dass im Internet nur Sprechväter waren. Wieso hatte ich gedacht, dass sich jemand die Mühe machen und in unser kleines Städtchen fahren würde, um MICH kennenzulernen? Trotzdem war ich enttäuscht. Gleichzeitig wuchs mein Groll auf die submissive Männerwelt. Ich beschloss: Wenn ich so einen devoten Fatzke wirklich mal in die Finger bekam, dann würde der die Kloppe für all die unzuverlässigen Kerle erhalten, die mich sitzengelassen hatten. Das fand ich mehr als fair. So erhielt ich die erste Grundvoraussetzung, um auf einem willigen Opfer herumzutrampeln: einen leichten »Unmut«.
     
    Ich hatte meinem Mann nichts von den Treffen erzählt.
    Nach der zweiten Enttäuschung fuhr ich nach Hause und berichtete ihm.
    Er sah mich treuherzig an und sagt: »Das tut mir leid für dich. Das sind alles Deppen.
    Aber wozu brauchst du die? Du hast doch mich!«
    Na, wenn das nicht herzallerliebst war!
     
    Es folgte die geballte Sadomaso-Attacke.
    Nein, nur Spaß. Ich bin ja eine verantwortungsvolle Herrin.
    Ich kaufte mir das SM-Handbuch und verinnerlichte, dass frau niemals auf die Nieren schlagen soll, und stets hygienisch arbeiten sollte. Nadeln müssen steril sein. Nadeln? Wie gruselig. Ich lernte Bondage-Knoten knüpfen, was Natursekt ist, ich las über Einläufe mit und ohne Alkohol, und dass der aktive Teil der Top ist und der passive der Sub. Aha, ein Devoter ist kein Masochist. Der Devote will Befehle ausführen, der Maso hasst Anweisungen und möchte Schmerzen. Ein Devoter ist nicht unbedingt gleichzeitig ein Maso. Schwierig.
    Und die Gegenseite? Die Frage, die sich mir stellte: Bin ich dominant oder sadistisch? Das würde ich bestimmt bald wissen. Ich hatte ja nun ein Opfer zum Ausprobieren.
     
    Gut. Ich fühlte mich gerüstet für den nächsten Test an meinem Mann:
    Er ließ sich brav mit Tüchern ans Bett binden. Damit ich nichts kaputt machen konnte, hatte ich ein Paddel besorgt. Nein, keins zum Rudern sondern eine Klatsche aus Leder. Ich zimmerte ihm also eins auf den nackten Po. Es klatschte, die Haut rötete sich. Ich schlug weiter. Es machte Spaß. Er stöhnte. Ich sah mir seinen Schwanz an: klein. Keine Spur von sexueller Erregung. Das verunsichert mich. Sollte er es nicht eigentlich geil finden?
    Ich holte wieder aus. Dieses Mal fester.
    Er: »Du schlägst zu unregelmäßig und zu stark. Schlag gleichmäßiger.«
    Ich dachte: du Affe. Wenn ich aus den Büchern etwas gelernt habe, dann ist es, dass der Sub die Schnauze zu halten hat und SM kein Wunschkonzert ist. Mein Unmut verstärkte sich.
    Ich bemühte mich trotzdem, merkte aber, dass er unzufrieden war.
    Zwischendurch schrie er. Himmel! Das war grauenvoll. Mein geliebtes Männlein brüllte vor Schmerzen?
    Dumme Kuh, wies ich mich zurecht. Was hatte ich mir denn vorgestellt? Dass so etwas lautlos geschah?
    Ich fuhr ihn an: »Wenn du so unmotiviert brüllst, weiß ich ja überhaupt nicht was ich von deinen Reaktionen zu halten habe.«
    Er: »Das tut weh! Dann muss ich doch schreien dürfen!«
    Wo blieb da die versprochene Geilheit? Ich war irritiert und band ihn los.
    Der Abend war versaut.
     
    Nach diesem Erlebnis horchte ich in mich hinein. Wie wäre es denn für MICH geil gewesen? So mit einem willigen, männlichen Po vor der Nase und einem Schlagwerkzeug in der Hand? Die recht klare Antwort: Zum einen hatte ich keine Lust, mir dieses Gebrüll anzuhören (Zeit für eine hübsche Knebelung), und zum anderen stand mir der Sinn danach, mit einer richtigen Peitsche oder einem Rohrstock zuzuschlagen, und zwar heftig. Ich wollte wissen, wann die gerötete Haut Striemen zeigte. Wie lange dauerte es, bis die gespankte Schwarte anfing aufzuplatzen? Welches Werkzeug hinterließ welche Spuren? Blaue Flecken? Beulen? DAS auszuprobieren hätte mir gefallen.
    Mochte ich Seidentücher zum Fesseln? Eigentlich nicht. Ich habe Seide schon immer gehasst. Sie bleibt an den Fingern kleben, wenn sie zu rau sind.
    Meine Phantasien gingen Richtung rasselnde Ketten, nackte Haut, Schweiß, Monotonie. Sklavenschiff! Scharf! Und ich bin die Aufseherin!
    Fazit: Ein Mann hat nackt zu sein und in Ketten. Frau muss ihn ordentlich prügeln dürfen und er hat es geil zu finden. Und das sollte man dann bitteschön auch an seinem Schwanz sehen!
     
    Ein klärendes Gespräch mit meinem Mann: »Ich bin dafür nicht der Richtige«, meint er. »Ich halte es für besser, wenn du dir passende SM-Partner suchst.«
    »Was? Mit fremden
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