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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'
Autoren: Stefan Wolf
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und
seinen Schal bis zur Nase hochgezogen.
    „Hier können wir Licht machen“, sagte
Leckler. „Da der Hauptsaal keine Fenster hat, dringt nichts hinaus.“
    Die vielarmige Deckenleuchte flammte
auf.
    Die beiden Ganoven legten die Bilder,
die sie aus dem Heizungskeller geholt hatten, auf den Boden.
    Die anderen hingen an der Stirnwand des
Saals, und Ariano trat andächtig hinzu — mit prüfendem Blick.
    „Also, lieber Kuno Leckler“, meinte er
nach einer Weile. „Wenn ich die Originale mit meinen Kunstwerken vergleiche,
muß ich trotz aller Bescheidenheit vermerken: Meine Gemälde gefallen mir
besser. Nur bin ich leider kein Van Dalem, kein Coello, kein Cranach, kein
Lemoyne. Und das drückt auf den Preis. Doch für die Originale werden wir
Höchstpreise bei unseren japanischen Freunden in Tokio erzielen, und den Gewinn
teilen wir uns.“
    Sie begannen, die Bilder auszutauschen.
Die einen wurden von der Wand genommen, die anderen hingehängt.
    Dann war der Vorgang beendet, und die
beiden Gauner schnauften, als hätten sie 20 Tonnen Schnee beiseite geschaufelt.
    Jetzt war der Moment gekommen.
    Tim betrat den Saal, gefolgt von
Stefanie und seinen Freunden.
    Lecklers Mund klaffte auf wie ein
schwarzes Loch.
    Ariano griff sich ans Herz.
    Grinsend schnappten sich die Jungs und
auch Stefanie je eins der auf dem Boden liegenden Bilder.
    „Ihr Hundskrüppel“, sagte Tim, „wollt den
alten Etzel berauben, die Öffentlichkeit täuschen, die Kunstwelt betrügen und
selbst die dicke Kohle abräumen. Das bringt euch hinter Gitter. Aber wie wir
die deutschen Verkehrsgerichte... eh... die deutsche Rechtsprechung kennen,
wird die Strafe viel zu milde ausfallen. Deshalb kriegt ihr jetzt was aufs
Haupt.“
    Sprach’s — und schlug zu mit dem
Gemälde.
    Das straffgespannte Sackleinen traf
Lecklers Schädel — was natürlich nicht allzusehr schmerzte. Denn die Leinwand
zerriß. Lecklers Haupt kam zum Vorschein, und das Gemälde samt Rahmen hing nun
an ihm wie eine Halskrause.
    „Dem schließe ich mich an“, sagte
Stefanie und verpaßte ihrem Chef mit dem Cranach die zweite Halskrause.
    Karl und Klößchen versorgten den
Italiener. Der Fälscher wurde erst mit dem Coello, dann mit dem Dalem
geschmückt. Durch einen der Rahmen paßte Arianos Schädel nur knapp.
    Schreckensstarre hatte die Gauner
befallen.
    Aber die löste sich jetzt.
    „Neiiiiin!“ kreischte Leckler. „Ihr...
ihr habt unersetzliche Kunstwerke zerstört.“
    „Die hängen dort.“ Grinsend wies Tim
zur Wand.
    „Das... sind Fälschungen“, schrie
Ariano. „Von mir gefälschte Fälsch... äh... Ich habe sie gemacht. Sie sind
hervorragend und trotzdem nichts wert.“
    „Die Fälschungen“, sagte Tim, „hängen
euch am Hals. Wir haben uns nämlich erlaubt, die Originale in den Keller zu
bringen, und die Fälschungen hier hinzuhängen. Ihr habt die Originale
heraufgebracht und wärt mit den Fälschungen abgezogen. Aber das können wir
nicht zulassen. Fräulein Claasen, würden Sie bitte die Polizei anrufen.“
    Das war das ebenso rasche wie
unrühmliche Ende der Karriere eines Museumsdirektors, der sich vergeblich als
Meisterdieb versucht hatte, und eines genialen Fälschers. Daß Krachwang und
Mälzig ebenso ihr Fett abkriegten, lag auf der Hand.
    Ein Triumph der vier Freunde vom TKKG,
die damit einen Millionen-Schwindel und einen Millionen-Diebstahl vereitelt
hatten.
    Der verrückte Fratzenschneider Plegel
übrigens kam noch glimpflich davon: Er wurde von einem verständnisvollen Arzt
mit Erfolg behandelt.
     
     
    ENDE

Liebe Stefan-Wolf-Freunde!
     
    War spannend, nicht
wahr? Diese Geschichte unserer vier Freunde vom TKKG und ihren mutigen
Abenteuern hat Euch sicher gefallen. Von Stefan Wolf gibt es aber noch mehr
Bücher über die vier Freunde: Jeder Band ein packendes Abenteuer von Tim, der
seinen Spitznamen Tarzan, unter dem er in vielen Abenteuern berühmt geworden
ist, inzwischen abgelegt hat, Klößchen, Karl und Gaby. Und Oskar ist natürlich
auch immer dabei, denn der lustige und treue Cocker-Spaniel gehört genauso zu
dieser verschworenen Gemeinschaft. TKKG nennen sie sich nach den
Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel,
sind immer fröhlich, und Kameradschaft ist für sie selbstverständlich. Kennt
Ihr auch die anderen Stefan-Wolf-Bücher schon — jedesmal ein neuer „Fall für
TKKG“ mit vielen hübschen Zeichnungen Eurer Lieblinge und ihrer Abenteuer?
     
    Die Jagd nach den
Millionendieben (Band
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