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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'
Autoren: Stefan Wolf
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Aber heute nacht werden wir hier
sein. Wie, Fräulein Claasen, deichseln wir das?“
    „Geht... das wirklich ohne Polizei?“

    „Mit Gabys Vater liefe das bestens.
Aber Kommissar Glockner ist auf einem Lehrgang in Wien. Seine Kollegen — nein,
danke! Das machen wir selbst. Und keine Sorge. Es ist nicht unser erster Fall.“
    „Mindestens der siebzigste große“,
nickte Klößchen, „die vielen kleinen nicht gerechnet.“
    Stefanie überlegte. „Wenn die Feierei
beendet ist, habe ich noch ziemlich viel zu erledigen. Leckler bringt Ariano zu
seinem Hotel — hat er gesagt. Sie wollen zusammen essen. Ariano ist zu
Studienzwecken gekommen. Ich bin dann hier die letzte. So gegen 19.30Uhr werde
ich nach Hause fahren. Ich gehe immer durch den hinteren Eingang. Der ist nur
für die Angestellten, liegt zum Parkplatz raus.“
    „So früh“, sagte Tim, „fangen die
Gauner nicht an. Ariano verzichtet nicht aufs Abendessen. Der nicht. Und auch
für Leckler besteht kein Grund. Ich schlage vor, wir treffen uns gegen acht
Uhr. Dann tappen wir hierher und legen uns auf die Lauer. Und zwar oben in der
Abendländischen Sammlung. Wir verstecken uns in einem der Nebenräume.“
    Gaby machte ein betrübtes Gesicht. „Ich
kann nicht. Fünf Freundinnen meiner Mutter kommen zum Abendessen. Ich habe
versprochen, daß ich helfe.“
    „Und ich“, sagte Caroline, „muß meinen
Großvater besuchen. Zusammen mit meiner Mutter. Er ist krank, wie ihr wißt, und
will ganz genau wissen, wie es heute nachmittag war.“
    „Besonders von der Rede des Oberbürgermeisters“,
feixte Klößchen, „kannst du ihm alles erzählen.“
    „Also wir drei“, sagte Tim, „und Sie,
Fräulein Claasen. Willi und ich hauen ab aus dem Internat. Wenn wir Pech haben,
sind wir erst spät zurück und... Karl, bitte deine Eltern, daß sie in der Penne
anrufen und sagen, wir würden bei euch übernachten. Wegen einer Familienfeier
oder so. Dann sind wir entschuldigt.“ Er wandte sich an Stefanie. „Wo treffen
wir uns?“
    „Auf der anderen Seite vom
Flickhuber-Platz ist ein kleines Restaurant. Omas Küche — heißt es. Meistens
esse ich dort zu Mittag.“
    „Während wir auf Sie warten“, sagte
Klößchen, „werde ich mich stärken für die Ereignisse der Nacht.“

7. Der Typ mit der Sturmhaube
     
    Stefanie verschätzte sich. Die Arbeit,
die sie unbedingt noch erledigen mußte, nahm kein Ende. Aber Stefanie wollte
pünktlich sein. Kurz vor acht Uhr legte sie in ihrem kleinen Büro den
Kugelschreiber weg. Der Rest mußte warten bis morgen.
    An das Fenster, es lag rückseitig,
drückte die eisige Winternacht. Stefanie zog ihren Mantel an, löschte das Licht
und trat durch die Hintertür ins Freie.
    Der Wind pfiff. Der Parkplatz war von
Hofmauern umgeben. Keine Laterne strahlte hierher. Die Augen mußten sich an die
Dunkelheit gewöhnen.
    Stefanie war zu aufgeregt, um irgendwas
essen zu können. Doch wenigstens einen Kaffee wollte sie in OMAS KÜCHE trinken.
Sicherlich warteten die Jungs bereits.
    Die junge Frau vermißte ihren Schal.
Natürlich! Der lag im Wagen. Weil der Wind beim Hals hereinkroch, ging sie zu
ihrem Fahrzeug und schloß die Fahrertür auf.
    Im selben Moment war die Gestalt neben
ihr. Ein Mann.
    „Keinen Mucks!“ befahl eine dumpfe,
offensichtlich verstellte Stimme. „Mach, was ich sage, dann passiert dir
nichts. Ich habe einen Totschläger. Also sei vernünftig.“
    Stefanie erstarrte. Dann klopfte ihr
Herz wie rasend. Vergeblich bemühte sie sich, die Gestalt zu erkennen.
    Es war ein wuchtiger Typ im wadenlangen
Mantel. Kein Hut. Aber... Ja, jetzt sah sie: Er hatte sich eine wollene
Sturmhaube über den Kopf gezogen. Nur Sehschlitze. Das übrige Gesicht war
verborgen.
    „Mein... Geld“, sagte sie tapfer,
„ist... in der Handtasche.“
    Er lachte auf. „Hältst du mich für
einen Räuber? Du bist hier die Sekretärin, nicht wahr? Ist noch wer drin?“
    „Niemand. Ich habe gerade...“ Sie
stockte.
    „...abgeschlossen“, ergänzte er. „Darum
geht’s mir, Süße. Du wirst jetzt wieder aufschließen, und wir spazieren rein.
Dann hilfst du mir, damit ich die Ölschinken finde.“
    Sie schluckte. Das konnte nicht wahr
sein.
    Hatte dieser Maskierte irgendwas mit
Leckler und Ariano zu tun? Nein. Das ergab keinen Sinn.
    Sie nahm ihr Herz in beide Hände.
    „Vielleicht kann ich Sie vor einer
großen Dummheit bewahren“, sie versuchte, ihre Stimme zu festigen. „Es ist
völlig sinnlos, wenn Sie Bilder stehlen. Die sind
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