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Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
Autoren: Ava Gray
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tickt.«
    Das konnte ja noch lustig werden.
    Strong zog eine Braue hoch. »Ach, wirklich?«
    »Ja.« Zuversichtlich, auf dem richtigen Weg zu sein, beugte Jenkins sich vor. »Möchten Sie, dass ich Sie analysiere?«
    Strong lächelte. »Aber gern.«
    »Sie leben allein«, begann Jenkins. »Ihr Antrieb ist Ihre Karriere, also stellen Sie die Arbeit über Beziehungen. Sie sind unabhängig und ein Profi, aber Sie sind gern im Freien. Das sehe ich an den Schwielen an Ihren Händen.« Er hielt inne, als wollte er schauen, wie seine Feststellungen bei Strong ankamen.
    »Sehr gut, Mr Jenkins.« Strong bemühte sich, eine unverbindliche Miene zu bewahren.
    Und ehrlich gesagt schlug Jenkins sich gar nicht mal so schlecht. Strong überlegte, die Bewerbung des Burschen anzunehmen, damit er aus der Buchhaltung verschwand. Am besten würde es jedoch sein, ihn zurück an seinen Schreibtisch zu schicken, ehe ihm noch etwas auffiel.
    Strongs Tage waren reichlich öde geworden und gefüllt mit unzähligen Terminen wie diesem. Tüchtig, wie Glenna war, nutzte sie jede noch so kleine Lücke in seinem Kalender, sodass ihm kaum Zeit blieb, sich in der Anlage umzusehen. Manchmal erfand er Vor-Ort-Termine, um seine Abwesenheit zu erklären, doch wenn dies zu oft vorkam, begann Glenna Fragen zu stellen. Leider war sie nicht nur ehrlich und fleißig, sondern auch klug.
    Nur zu gern hätte Strong sie deshalb gefeuert, aber dafür gab es keinen Grund, und sosehr sie ihm auch auf die Nerven ging, er hatte doch eine Schwäche für sie. Also tat er sein Bestes, um dem Bild gerecht zu werden, das sie von ihm hatte, denn selbst ihre wildesten Vorstellungen waren irgendwie süß, auf eine geradezu unschuldige Art, die ihn rührte. Augenblicklich erhoffte sich Glenna vom Leben nur einen fairen Boss, der ihre Arbeit zu schätzen wusste und ihren Anstrengungen Respekt zollte. Und dafür konnte er sie unmöglich bestrafen.
    Als er Jenkins endlich wieder los war, zeigte die Uhr kurz vor drei an, und Strong hatte noch zwei Disziplinarfälle und eine Abteilungsleiterkonferenz vorm Bauch, die ihn bis fünf beschäftigen würden. Auf diese Weise hatte er wieder einen Tag verloren. Solch niederschmetternden Stillstand war er nicht gewohnt. Es konnte doch nicht sein, dass er so nah vor der Verwirklichung eines Vorhabens stand und dann förmlich gegen eine undurchdringbare Mauer stieß. Morgen würde es anders werden. Morgen musste es anders sein.
    Er trat auf den Korridor hinaus. Um diese Zeit war es in diesem Gebäudetrakt immer recht still, da das Verwaltungspersonal fast geschlossen um fünf Uhr nach Hause ging. Unerledigte Arbeit konnte bis zum nächsten Morgen warten. Die Konferenz hatte länger gedauert, weil zwei Profilneurotiker der Meinung gewesen waren, sich über Gott weiß was auslassen zu müssen. Strong hatte schon vor Monaten gelernt, aufmerksam zu wirken, während er tatsächlich nichts von allem wahrnahm.
    Auf dem Weg zum Ausgang hörte er das Klackern von Frauenabsätzen. Jemand hatte an diesem Tag fast genauso lang gearbeitet wie er. Strong lief schneller, fast schon hoffte er, einer Laborantin zu begegnen, auch wenn das Absatzklackern ihm bereits verriet, dass es keine von den grauen Mäusen sein konnte. Laborantinnen trugen Sneakers oder Schuhe mit bequemen Kreppsohlen.
    Als er schließlich um die Ecke bog, blieb er abrupt stehen. Der Schock fuhr ihm in die Glieder. Diese Frau erkannte Strong sogar von hinten. Im vergangenen Jahr hatte er ihr dermaßen oft auf den Hintern gestarrt, dass er diesen im Schlaf erkannt hätte. Und als wäre das nicht genug, trug sie eines ihrer ihm wohlbekannten, elegant geschnittenen Kostüme und hatte das rabenschwarze Haar im Nacken zu einem komplizierten Knoten gebunden. Die schwarzen Pumps betonten ihre langen Beine und verliehen ihren Waden eine außerordentlich attraktive Kurve.
    Sein Herz schlug ungleichmäßig und hüpfte regelrecht vor Aufregung. Nach all den Monaten sah er sie endlich wieder. Nur mühsam bekam er sich in den Griff. Die Gründe für ihr Hiersein konnten nichts mit ihm zu tun haben. Er erinnerte sich daran, dass sie als Beraterin tätig und im Zuge dessen auf firmeninterne Unregelmäßigkeiten spezialisiert war. Interessant, sie nun in diesem Unternehmen anzutreffen. Es bedeutete, dass es Ärger gab, es musste etwas sein, für das sie eine externe Expertin brauchten.
    Bedeutete das, dass jemand an höherer Stelle kalte Füße bekommen hatte? Zweigte er einen Teil des Gewinns ab, um
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