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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Gefährliches zu tun. Nein, er bot ihm zwei Wochen beim wichtigsten Tennisturnier der Welt zum Nulltarif. Das war’s auch schon. Eine Superchance, Weltklassetennis aus nächster Nähe anzuschauen. Nur wenn er Pech hatte, würde er sich mit diesem seltsamen Einbrecher beschäftigen müssen, der wahrscheinlich sowieso nur ein paar Silberpokale klauen wollte. Also, was konnte bei der Sache schon schiefgehen?
    »Okay, M r Crawley«, sagte er. »Ich sehe keinen Grund, warum ich das nicht machen sollte.«
    »Das ist wunderbar, Alex. Ich werde die Sache arrangieren. Komm, Barker.«
    Alex sah, dass der Hund ihn aus seinen rosafarbenen, blutunterlaufenen Augen anstarrte. Wollte ihn das Tier etwa warnen? Vielleicht wusste der Hund mehr als das, was man Alex wissen ließ?
    Aber Barker bekam keine Chance, irgendwelche Geheimnisse seines Herrn zu verraten, denn Crawley riss ungeduldig an der Leine und zerrte ihn hinter sich davon.
    S echs Wochen später fand sich Alex im Centrecourt von Wimbledon wieder, in der dunkelgrün-mauvefarbenen Kleidung des ›All England Tennis Club‹. Es war kurz vor Beginn des wahrscheinlich letzten Spiels der Qualifizierungsrunde. Nur einer der beiden Tennisspieler, die ein paar Meter von ihm entfernt saßen, würde in die nächste Runde kommen und damit seine Chance wahren, den Pokal und die Siegerprämie von einer halben Million Pfund zu gewinnen. Der andere Spieler würde den nächsten Linienbus nach Hause nehmen müssen. Erst jetzt, als Alex neben dem Netz kniete und auf den ersten Aufschlag wartete, begann er zu begreifen, welche Macht Wimbledon auf die Menschen ausübte und warum es zu einem der wichtigsten Sportereignisse der Welt geworden war. Es gab keinen anderen Wettkampf, der damit vergleichbar war.
    Um ihn herum war das riesige Stadion mit Tausenden Zuschauern auf den Rängen, die immer höher hinaufstiegen, bis sie im Schatten des oberen Stadionrandes verschwanden. Man konnte kaum einzelne Gesichter ausmachen. Es gab einfach zu viele Zuschauer, und sie waren größtenteils auch zu weit weg. Aber Alex spürte die wachsende Erregung der Menschenmenge, als die beiden Spieler zu ihren jeweiligen Grundlinien gingen. Der Rasen schien unter ihren Füßen förmlich zu glühen. Applaus setzte ein und wurde wie ein Echo nach oben getragen, dann wurde es plötzlich still. Die Fotoreporter hingen wie Geier über ihren mit gewaltigen Telezoom-Objektiven ausgestatteten Apparaten, während die Fernsehkameras in den grün verkleideten bunkerähnlichen Unterständen leise surrten. Jetzt schwangen die Kameras herum, um die beste Einstellung für den ersten Aufschlag zu finden. Die beiden Spieler standen einander gegenüber: zwei junge Männer, deren ganzes bisheriges Leben auf diesen Augenblick hin ausgerichtet gewesen war und deren Zukunft in dieser Sportart sich in den nächsten Minuten entscheiden würde. Alles war so vollkommen englisc h – das Gras, die Strohhüte, die aufgeregte Stimmung. Und doch war es auch ein blutiger Wettkampf, ein Gladiatorenkampf wie kein anderer.
    »Ruhe bitte, Ladys und Gentleme n …«
    Die energische Stimme des Schiedsrichters scholl aus den Lautsprechern. Den ersten Aufschlag hatte Jacques Lefevre, Franzose, 2 2 Jahre alt und zum ersten Mal in Wimbledon. Niemand hatte erwartet, dass er so weit kommen würde. Sein Gegner war ein Deutscher, Jamie Blitz, einer der Favoriten des diesjährigen Turniers. Aber Blitz schien zu verliere n – er lag schon nach kurzer Zeit zwei Sätze im Rückstand, zwei zu fünf. Alex beobachtete ihn, während er auf seinen Fußballen balancierend am Netz kauerte. Lefevre schlug auf. Der Ball knallte direkt neben der Mittellinie auf den Grasboden. Ein Ass.
    »Fünfzehn-null.«
    Alex war den Spielern sehr nahe und konnte die Niederlage in den Augen des Deutschen sehen. Das war das Grausamste an diesem Spiel: Alles hing von der psychischen Verfassung ab. Wenn man die mentale Stärke verlor, konnte man alles verlieren. Und genau das passierte jetzt mit Blitz. Alex konnte es beinahe in seinem Schweiß riechen. Als der Spieler jetzt zur anderen Seite des Feldes wechselte, wirkten seine Bewegungen schwerfällig, so als erfordere es seine ganze Kraft, überhaupt nur auf den Beinen zu bleiben. Hintereinander verlor er die nächsten drei Punkte. Alex sprintete über das Feld, schnappte einen Ball und schaffte es gerade noch, ihn zu dem Balljungen hinter der linken Grundlinie hinüberzurollen. Aber wahrscheinlich würde der Ball gar nicht mehr
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