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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Cafeteria herunter, um ein Glas Wasser zu trinken oder zum WC zu gehen. Der Wachmann redete schnell und aufgeregt; seine Augen glänzten fiebrig, so als gebe er wichtige Nachrichten weiter. Durch das Stimmengewirr in der Cafeteria war es unmöglich, zu verstehen, was er sagte, und Alex schlenderte ein wenig näher, um wenigstens ein paar Wörter mitzubekommen. Und dann fiel ihm die Tätowierung auf. Der Raum war voll von Jungen und Mädchen und hinter dem Tresen arbeiteten die Köche an vielen Pfannen und Töpfen, so dass die Temperatur im Raum stark gestiegen war. Der Wachmann hatte seine Jacke ausgezogen. Er trug ein kurzärmliges Hemd. Dort, wo der Ärmel endete, war ein großer roter Kreis eintätowiert. Alex hatte noch nie etwas Ähnliches gesehen. Ein einfacher Kreis ohne jede Verzierung, ohne Schriftzeichen, ohne Bild. Was sollte das bedeuten?
    Der Wächter drehte sich plötzlich um und sah, dass Alex ihn anstarrte. Es passierte so unvermittelt, dass Alex sich ärgerte, nicht besser aufgepasst zu haben. Der Mann unterbrach sein Gespräch nicht, wandte sich aber ab, so dass der Arm mit der Tätowierung nicht mehr in Alex’ Blickfeld war. Außerdem deckte er den Kreis mit seiner freien Hand ab. Alex grinste ihm kurz zu und gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er ebenfalls telefonieren wolle. Der Wächter sprach noch ein paar leise Worte und hängte dann den Hörer wieder ein. Er zog sein Jackett an und ging davon. Alex wartete, bis er auf der Treppe nach oben verschwunden war, dann folgte er ihm. Doch er kam zu spät. Der Wachmann war nirgends mehr zu sehen. Schließlich nahm Alex seinen Platz vor dem Büro des Schiedsrichters ein und überlegte, ob der kleine Zwischenfall irgendeine Bedeutung haben mochte.
    Ein Telefonat in einer überfüllten Cafeteria. Eigentlich hieß das noch gar nichts. Aber das Seltsame daran war, dass Alex denselben Wachmann schon ungefähr eine Stunde zuvor beobachtet hatte, kurz vor Beginn des Spiels zwischen Blitz und Lefevre. Man hatte Alex in den Millennium-Bau geschickt, um einem der Tennisspieler ein Racket zu bringen, und ihn zum Aufenthaltsraum der Spieler gewiesen. Als er die Treppe von der Empfangshalle hinaufgestiegen war, hatte er einen großen, offenen Bereich betreten, in dem TV-Bildschirme auf der einen und Computer auf der anderen Seite standen. Dazwischen befanden sich hellrote und blaue Sofas. Ihm war klar gewesen, dass er großes Glück hatte, diesen Raum überhaupt betreten zu dürfen, denn hier hatten normalerweise nur besonders bedeutende Personen Zugang. Venus Williams saß auf einem der Sofas. Tim Henman verfolgte ein Match am Fernseher. Und Jamie Blitz hatte gerade einen Plastikbecher Mineralwasser mit Eis aus dem Wasserspender genommen.
    Der Wachmann hatte sich ebenfalls im Aufenthaltsraum der Spieler befunden. Alex hatte ihn flüchtig gesehen; er hatte etwas verlegen in der Nähe der Treppe gestanden und Blitz beobachtet, während er gleichzeitig telefonierte. Jedenfalls sah es so aus. Aber Alex war die Sache ein wenig seltsam vorgekommen, denn obwohl der Mann das Handy an sein Ohr presste, sprach er kein einziges Wort. Seine ganze Aufmerksamkeit schien auf Blitz gerichtet. Alex hatte beobachtet, wie Blitz den Becher austrank und dann den Raum verließ. Ein paar Sekunden später ging auch der Wachmann.
    Was hatte der Mann im Millennium-Bau zu suchen gehabt? Das war die erste Frage, die sich Alex jetzt stellte, während er in der Sonne saß und dem harten Klacken der Bälle und dem Applaus der Zuschauer zuhörte, die von den entfernt liegenden Tennisplätzen herüberschallten. Aber etwas anderes kam Alex noch rätselhafter vor: Wenn der Wachmann ein Handy besaß, das noch ein paar Stunden vorher funktioniert hatte, warum musste er dann seinen Anruf von einem öffentlichen Telefon in der Ecke der Cafeteria führen? Natürlich konnte der Akku des Mobiltelefons erschöpft gewesen sein. Trotzdem: Warum hatte der Mann gerade dieses Telefon benutzt? Im Erdgeschoss und überall sonst im Club befanden sich viele frei zugängliche Telefone. Konnte es sein, dass er beim Telefonieren nicht hatte beobachtet werden wollen?
    Und warum hatte er sich einen großen roten Kreis auf den Arm tätowieren lassen, und warum wollte er nicht, dass die Tätowierung gesehen wurde? Denn Alex war sicher, dass er versucht hatte, den Kreis mit der Hand zu überdecken.
    Aber es gab noch etwas. Gut möglich, dass auch das nur ein Zufall war, aber wie der Einbrecher, den man im ›All
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