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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
Autoren: Shirlee Busbee
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Speisekammer der alten Küche. Etwas an der Bauweise der Wand weckte sein Misstrauen. Außerdem, dachte er verzweifelt, auf etwas einzuschlagen, ist das Einzige, was mir hilft, nicht verrückt zu werden. Nell war irgendwo dort drinnen. Gefangen gehalten, vielleicht wurde sie sogar gerade jetzt von dem Schattenmann gefoltert. Allein seine eiserne Selbstbeherrschung hielt ihn davon ab, laut aufzuheulen in Elend und Angst. Ich muss sie finden! Ich habe es ihr versprochen. Ich habe ihr geschworen, ich würde dafür sorgen, dass sie sicher ist!
    Er und Charles hatten es aufgegeben, behutsam nach einem geheimen Eingang zu suchen und hatten sich für brutale Gewalt entschieden. Er hatte bereits Tage damit verschwendet, nach dem verdammten Mechanismus zu forschen oder was auch immer es war, wohinter sich der Zugang verbarg, von dem sie wussten, dass er existierte, den sie aber nicht entdecken konnten. Und jetzt wurde die Zeit knapp. Zerstörung war der einzige Weg.
    Und doch war niemand erstaunter als er selbst, als sein schwerer Hammer plötzlich durch die Wand brach. Statt in einen anderen Raum oder nach draußen in die Nacht zu schauen, blickte er in gähnende pechschwarze Finsternis. Das Herz sprang ihm beinahe aus der Brust, und während er den Hammer beiseite warf, rief er nach Charles.
    Der war an einer anderen Stelle in der Küche mit einer ähnlichen Aufgabe beschäftigt, kam aber gleich herbeigelaufen. Zusammen starrten sie in die Öffnung.
    »Ich will verdammt sein«, sagte Charles. »Da ist wirklich ein geheimer Eingang.«
    »Hast du nicht daran geglaubt?«, erkundigte sich Julian
und begann die Steine aus der Wand zu brechen, um die Öffnung zu vergrößern.
    »Nicht wirklich«, gab Charles zu. »Aber du schienst so überzeugt, und Cesars Geschichte ergab Sinn, daher hielt ich es immerhin für im Bereich des Möglichen.«
    »Nun, dann hilf mir doch, dieses Mögliche beiseite zu räumen, damit wir hinabsteigen können.«
    Da der Eingang aufgebrochen war, benötigten sie nicht lange, den geheimen Mechanismus zu finden, mit dem sich die Tür öffnen ließ. Sie schwang bereitwillig auf und gab den Blick frei auf die enge Treppe, die Nell in ihrem Albtraum gesehen hatte.
    Als Charles eine Kerze nehmen wollte, schüttelte Julian den Kopf. »Nein. Wir dürfen ihn um Himmels willen nicht warnen, dass wir kommen.«
    Charles starrte ihn an. »Du bist sicher, dass er dort unten ist.«
    »Ja. Und dass er meine Frau umbringen will.« Einen Fuß auf der ersten Stufe zog er seine Pistole aus seinem Rock und sagte mit einem Blick zurück zu Charles: »Halte deine Waffe bereit - wir sind auf der Jagd nach einer Bestie. Dieser Mann ist ein gemeiner Mörder, ein hinterhältiger Meuchler. Zögere bei ihm keine Sekunde, denn er tötet uns, sobald er die Gelegenheit dazu erhält.«
    Charles betrachtete ihn einen Moment. »Dahinter steckt mehr, als du mir verraten hast.«
    »Ja. Und ich entschuldige mich dafür - aber es ist nicht meine Geschichte - glaube mir einfach, wenn ich dir sage, dass dieser Mann deinen Bruder ermordet hat und zahllose unschuldige Frauen. Er ist eine Bestie.«
    Charles’ Augen wurden eisig. »Du weißt, dass er John getötet hat?« Als Julian nickte, schloss sich Charles’ Hand
fester um seine Pistole. »Dann geh du voran - ich habe lange darauf gewartet, diesen Bastard zu treffen.«
     
    Nell wehrte sich heftig, aber sie war kein ernst zu nehmender Gegner für Raoul und Mrs. Weston. Sie war entschlossen, es ihnen nicht leicht zu machen, und mit ihren Zähnen, ihren Fingernägeln und Schuhen hatte sie den beiden Westons blutige Schrammen zugefügt, als es Raoul schließlich gelang, sie aus der Zelle zu zerren und in die Mitte des Kerkers zu schleudern. Sie landete schwer auf dem Boden, stöhnte, als sie auf den Steinen aufprallte, aber sie zog Befriedigung aus dem Schaden, den sie angerichtet hatte. Unter anderen Wunden zierte Raouls gut geschnittenes Gesicht nun ein langer blutiger Kratzer, wo sie ihn mit den Fingernägeln erwischt hatte; sein rechtes Ohr blutete, dank ihrer Zähne, und seine Unterlippe war aufgeplatzt, wo sie ihn mit dem Kopf getroffen hatte. Mrs. Weston hatte eine aufgeplatzte Augenbraue und ein blaues Auge zusätzlich zu dem sich ausbreitenden blauen Fleck an ihrem Kinn. Sie werden Schwierigkeiten bekommen, diese Verletzungen zu erklären, dachte Nell mit grimmiger Befriedigung, während sie versuchte, auf die Füße zu kommen.
    »Verdammte Hexe!«, rief Raoul und betastete den langen
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