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Skandal

Titel: Skandal
Autoren: Amanda Quick
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soll das alles heißen? Dev und Charles gehen nach Indien?«
    »Sie haben sich entschlossen, sich selbst ein eigenes Vermögen zu erarbeiten, ohne sich dabei auf ihre Schwester zu verlassen«, sagte Simon aalglatt. »Und ich bin sicher, daß Sie als der Vater der beiden dasselbe tun wollen. Sie wissen ja, wie wichtig es ist, mit gutem Beispiel voranzugehen.«
    Broderick prustete entrüstet und schockiert: »Hören Sie mal, wenn das wieder so ein Angebot ist, mich mit einer Anstellung als Knecht auf Ihrer Pferdefarm in Yorkshire abzuspeisen, dann könnten Sie sich ebensogut gleich zum Teufel scheren.«
    »Was für ein Angebot war das?« mischte sich Emily ein.
    »Dein knickeriger Ehemann ist kürzlich mit der irrsinnigen Vorstellung an mich herangetreten, er würde meine Schulden bezahlen, wenn ich mich bereit erkläre, nach Yorkshire zu gehen und eine verfluchte Pferdezucht zu leiten«, sagte Broderick in einem gekränkten Tonfall. »Kannst du dir das vorstellen? Ich? An einer Pferdezucht mitarbeiten?«
    Emily blinzelte und drehte sich zu Simon um. »Du hast ihm angeboten, das für ihn zu tun? Simon, das war unbeschreiblich großzügig von dir. Ich hatte keine Ahnung, daß du etwas Derartiges getan hast.«
    Simon zuckte die Achseln. »Mein Angebot ist spontan zurückgewiesen worden.«
    »Allerdings, verdammt noch mal.« Broderick schäumte über vor rechtschaffener Empörung. »Man kann von einem Mann von Welt schließlich nicht erwarten, daß er sich in Yorkshire begraben läßt.«
    »Ich finde, der Vorschlag klingt ganz ausgezeichnet«, bemerkte Devlin. »Für Pferde hast du schon immer ein gutes Auge gehabt, Vater.«
    »Man hätte meinen sollen, daß du darauf eingehst«, stimmte Charles ihm zu. »Eine glänzende Lösung des Problems.«
    »Also, wirklich«, jaulte Broderick auf, denn die verräterischen Worte seiner Söhne schockierten ihn. »Das ist doch reiner Blödsinn.«
    »Euer Vater hatte eine andere Lösung im Sinn«, sagte Simon mit ruhiger Stimme. »Aber es hat sich so ergeben, daß nichts daraus geworden ist.« Aus irgendeinem seltsamen Grund war ihm nicht danach zumute, Charles und Devlin zu sagen, was für ein Mistkerl ihr Vater war. Emily hatte recht gehabt. Die Zwillinge unterschieden sich von ihrem Vater. Sie waren in Ermangelung eines ordentlichen Beispiels verweichlicht, waren aber darauf versessen gewesen, erwachsen zu werden, sowie ihnen ein Weg gewiesen worden war.
    »Es ist nichts daraus geworden?« Broderick warf einen verblüfften Blick auf seine Tochter und sah dann Simon finster an. »Wovon reden Sie denn jetzt schon wieder?«
    »Ich habe gewisse Vorkehrungen für Sie getroffen«, sagte Simon.
    Broderick nickte und wirkte einigermaßen beschwichtigt. »Dachte ich mir doch, daß Sie damit rüberrücken. Ich habe Emily gleich gesagt, daß sie es schafft, Sie dazu zu überreden. Das habe ich dir doch gesagt, stimmt’s, Mädchen?«
    »Ja, Papa, das hast du gesagt«, murmelte Emily.
    »Alle Welt weiß, daß Blade dich in einem ganz erstaunlichen Maß verwöhnt. Und er will natürlich keinen Skandal.« Broderick lächelte voller Selbstzufriedenheit. »Also dann, Blade. Reden wir darüber, wie wir mein Kapital wieder aufbessern.«
    »Ja, natürlich.« Simon faltete auf der Schreibtischplatte die Hände und sah Broderick in die erwartungsvollen Augen.
    »Sie wollen sicher, daß alles möglichst schnell geregelt wird, da Ihnen das Geld im Moment anscheinend gänzlich ausgegangen ist.«
    »Ganz richtig.«
    »Ich habe mir daher die Freiheit herausgenommen, auf einem anderen meiner Schiffe eine einfache Überfahrt ohne Rückfahrkarte zu buchen. Dieses Schiff fährt jedoch nicht nach Indien, da ich das Gefühl habe, Ihre Söhne sollten auf sich selbst gestellt sein. Sie werden statt dessen auf eine kleine Insel des malaiischen Archipels segeln, auf der ich geschäftliche Investitionen getätigt habe.«
    Broderick starrte ihn an. »Sie haben den Verstand verloren, Sir.«
    Simon ignorierte ihn. »Auf der Insel erwartet Sie ein Posten in einem meiner Unternehmen. Wenn Sie erst einmal dort sind, können Sie sich entscheiden, ob Sie diesen Posten annehmen wollen oder ob Sie ihn ablehnen. Mir ist das ziemlich egal. Aber so oder so werden Sie auf die Insel fahren, und Sie werden nicht nach England zurückkehren können, wenn es Ihnen nicht gelingt, sich das Geld für die Überfahrt zu verdienen. Die Schiffsreise ist ziemlich teuer.«
    »Sie spinnen«, wütete Broderick und sprang auf, »ich werde nicht nach
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