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Skandal In Belle Terre

Skandal In Belle Terre

Titel: Skandal In Belle Terre
Autoren: Bj James
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klingeln.
    Court Hamilton stand vor der Tür und hielt ihm ein hübsch eingewickeltes Paket hin.
    Jericho starrte misstrauisch auf die lange Schachtel. Er hatte nichts bestellt und erwartete auch nichts. Aber Court wäre sicher nicht persönlich gekommen, wenn die Sendung nicht für ihn oder Maria bestimmt wäre. „Court! Machen Sie jetzt schon Botendienste?”
    „Leah Rivers hat mich gebeten, das hier auf meinem Nachhauseweg abzugeben.”
    „Auf Ihrem Nachhauseweg!” Jericho nahm das Paket entgegen. Es war erstaunlich leicht für seine Größe. „Weiß meine Mutter nicht, dass Sie ziemlich weit entfernt wohnen?”
    „Ehrlich gesagt habe ich mich angeboten. Ich traf sie im Supermarkt, wo sie die Zutaten für ihre berühmten Kekse einkaufte.”
    „Aha! Ich wette, sie hat Sie bestochen, indem Sie Ihnen eine Dose Kekse versprach.”
    „Gut getroffen.” Court grinste etwas verlegen. „Aber ich habe es gern getan.”
    Natürlich. Court würde sich vierteilen lassen für seine Mutter und seine Großmutter, das wusste Jericho genau. „Möchten Sie reinkommen, Court? Ich kann Ihnen einen Kaffee anbieten, allerdings keine Zuckerkekse.”
    „Nein, danke, Sir.” Court trat einen Schritt zurück und salutierte kurz. „Ich muss nach Hause. Einen schönen Urlaub, Sir.”
    Jericho schloss die Tür. Das Paket war für Maria, und er lächelte, als er den Absender las.
    „Etwas Wichtiges?” fragte Maria und sah von ihren Briefen hoch. Als er ihr das kostbar eingewickelte Paket reichte, blickte sie ihn unsicher an. „Ist irgendetwas Besonderes los? Habe ich etwas vergessen?”
    „Nein, das ist von einem geheimen Verehrer.”
    „Von dir?” Sie sah ihn so strahlend an, dass Jeric ho wünschte, er hätte etwas für sie.
    „Nein, Liebste. Ich bin zwar dein glühendster Verehrer, aber das Paket ist nicht von mir.”
    „Von wem dann?”
    „Mach es doch auf, dann wirst du es wissen.”
    Vorsichtig zog sie die große silberne Schleife auf und öffnete die Schachtel. Zwischen vielen Lagen von Seidenpapier lag ein Abendkleid aus schimmerndem Samt und zarter Spitze in Silber und Türkis.
    „Es ist wunderschön”, flüsterte sie und traute sich kaum, das Kleid zu berühren.
    Jericho erinnerte sich an das Kleid. Sein Vater hatte es vor vielen Jahren in Paris gekauft, und seine Mutter hatte auf eine ganz besondere Gelegenheit gewartet, um es zu tragen. Aber sie hatte zu lange gewartet, denn schon sechs Monate später war sein Vater bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen. Und seine Mutter hatte es danach nie über sich bringen können, das Kleid anzuziehen.
    Sie hatte es sorgfältig verpackt und weggelegt. Und jetzt schien die besondere Gelegenheit gekommen zu sein. Das exquisite Modellkleid, ein Geschenk der Liebe, hatte seine zweite Chance.
    Es hatte einen einfachen klassischen Schnitt, der nicht von Modeströmungen abhängig war. Die silberfarbene Spitze lag auf dem türkisfarbenen Samt wie fahles Mondlicht auf einem nachtdunklen See. Es war ein sehr feminines, elegantes Kleid.
    Eine Karte fiel zu Boden. Die Schrift war kräftig und selbstbewusst. Mit zitternden Händen reichte Maria Jericho die Karte.
    „Bitte, lies du.”
    Er setzte sich neben sie und las vor: „Ein ganz besonderes Kleid für eine ganz besondere Gelegenheit, die erst jetzt gekommen ist. Möge es Ihnen Glück bringen, meine Liebe.” Er sah hoch und blickte in Marias weit aufgerissene Augen. „Unterzeichnet von Leah Rivers.”
    „Was bedeutet das?” frage Maria leise. „Erst die Einladung zu dem Konzert. Und jetzt das Kleid.”
    „Es bedeutet, dass die beiden Frauen, die in meinem Leben immer eine wichtige Rolle gespielt haben, dich in unserer Familie willkommen heißen. Jede tut das auf ihre Weise.”
    Doch immer noch starrte sie ihn angstvoll an. „Aber sie wissen nicht …?”
    „Sie wissen nur, dass du hier bist und dass ich dich liebe. Was sie sonst noch vermuten oder wissen, ist ihre eigene Sache.” Er nahm sie fest in die Arme.
    Der Morgen war ungewöhnlich warm. An solchen Tagen verbrachten viele Menschen ihre Mittagspause im Bayside Park. An diesem Sonnabendvormittag war Maria schon ziemlich früh da, weil sie hoffte, doch noch einige ihrer ehemaligen Klassenkameraden zu treffen.
    Auch heute wich Jericho nicht von ihrer Seite, als sie durch den Skulpturengarten schlenderten. Das warme Wetter hatte viele Bewohner von Belle Terre ins Freie gelockt. Die meisten genossen einfach nur die milde Luft. Maria allerdings drehte ihre Runden,
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