Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)
Autoren: F. M. Wuzynski
Vom Netzwerk:
gehört.
    Gut – ein bisschen schräg finde ich das Ganze schon. Doch ich tue immer so, als wäre alles völlig normal. Ich will nicht, dass jemand merkt, wie wenig Ahnung ich von dem ganzen Sex-Zeug habe. Kein Mensch weiß, dass ich noch Jungfrau bin, und so soll es bleiben. Bis zu dem Tag. Der mit dem Ritter.
    »Du musst nach Kennewick fahren und Cornelius Blood i n terviewen« erklärt Kyra mit Stahl in der Stimme. John spannt so lange seinen Schläger nach. Ich frage mich, was der Stache l draht für eine Funktion hat.
    »Ich?« Unwillkürlich geht meine Hand zum Hals. John bli n zelt und lässt den Schläger sinken. Stattdessen verfolgt er, wie ich mich reibe.
    »Ja, du. Nimm mein Auto und flitze rüber. Blood will tausend Dollar springen lassen, wenn ich über seinen Club beric h te. Wir brauchen das Geld!«
    »Aber… das kann ich nicht. Das habe ich noch nie gemacht. Was soll ich denn fragen?« Meine Hand fährt über den Hals wie verrückt. Ich spüre, wie sich Hautteile lösen und zu kleinen Würstchen gerubbelt werden. John starrt mich an wie hypnot i siert.
    »Die Liste mit den Fragen liegt da drüben auf dem Schrei b tisch. Jetzt schnapp dir den Recorder und fahr endlich los!«
    »Ich weiß doch gar nicht, wie der funktioniert, und…« Mein Hals brennt, deshalb reibe ich etwas tiefer, am Brustansatz. So geht es mir oft, wenn ich mich unter Druck fühle. Johns Augen sind glasig, sein Mund steht offen.
    »Zum Aufnehmen drückst du auf den roten Knopf mit der Aufschrift AUFNAHME.« fährt mich Kyra an. »Mein Gott Betty, muss ich denn immer alles selbst machen? Du könntest mich ruhig etwas unterstützen.«
    »Aber…« Dummerweise fällt mir nichts mehr ein. Mein Kopf fühlt sich so leer an wie die Staatskasse. Meine Hand ist noch weiter herunter gerutscht und schlenkert die Brüste unter dem dünnen Gap-Shirt hin und her. Aus Johns Mund rinnt ein Speichelfaden.
    »Kein Aber. Jetzt mach schon, sonst kommst du zu spät. S o viel ich weiß, mag dieser Cornelius Blood nicht, wenn man zu spät kommt. Willst du etwa, dass er dich gleich hasst?«
    »N-nein.« Ich raffe den Recorder und ein paar Blätter von dem Papierberg auf Kyras Schreibtisch und flüchte. Hinter mir ein Klatschen und ein Schrei. Kyra muss offenbar noch an ihrer Konzentrationsfähigkeit arbeiten.
    Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass die Frisur noch hält. Nur einige Schwitzspuren ziehen sich durch den Staub auf den Wangen. Für einen Waschlappen habe ich jetzt keine Zeit. Ich streife ein Jackett über und leihe mir ein Paar hochhackige Schuhe aus Kryas Schrank. Ich selbst besitze nur Sneakers und Gesundheitssandalen. Dann schnappe ich den Porsche-Schlüssel vom Brett und stöckle gehetzt zu der großen Doppe l garage.

Zwei
     
    Am liebsten wäre ich mit »Tusnelda« gefahren, meinem a l ten VW Käfer. Ich liebe »Tusnelda«! Deshalb nenne ich sie oft »Tussi«, das klingt so niedlich.
    Das ist ein wirklich sicheres Fahrzeug, seitdem mein Bruder die Stoßstangen mit Stahl verstärkt und an der Seite eine Art Panzerung angebracht hat. Das Auto verbraucht jetzt zwar mehr als 30 Liter auf 100 Kilometer. Aber es nimmt mir die kleinen Malheurs nicht mehr krumm, die ab und an passieren.
    Dafür sind die Schäden auf der Gegenseite umso ernsthafter. Kürzlich streifte ich aus Versehen einen großen Mercedes. Danach sah der Wagen aus wie eines dieser Schaustücke im M u seum, bei denen eine Seite weggeschnitten ist und man quer durch gucken kann.
    Mr. Weinberger ist der Name des Versicherungsmaklers, bei dem ich mein Auto versichert habe. Er meinte bei unserem let z ten Gespräch, ich würde den landesweiten Unfalldurchschnitt um einen messbaren Promillefaktor nach oben treiben. Ein to l ler Scherz, ich lachte laut. Die Leute bei den Versicherungen bekommen alle diese Vertriebsschulungen , damit ihnen so lustige Sachen einfallen und sie gut mit ihren Kunden komm u nizieren können.
    Das war allerdings, bevor sich Mr. Weinberger das Leben nahm. Anscheinend hatte er einen Fehler bei einem Kfz-Vertrag gemacht, so dass seine Firma im Schadensfall nicht mehr kü n digen kann. Das stand zumindest in dem bösen Brief seiner Frau. Ich weiß nur nicht recht, warum sie ausgerechnet mir das schrieb. Vermutlich gehörte ich zu den Lieblingskundinnen von Mr. Weinberger und sie war eifersüchtig.
    Leider entwickelt mein Käfer bauartbedingt nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen pro Stunde. Die Bauern schimpfen immer, wenn sie mich mit ihren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher