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Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)
Autoren: F. M. Wuzynski
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durchzusetzen. Im Gegensatz zu mir. Ich bin einfach zu nett.
    Aber mir ist klar, dass ich es riskieren muss. Sonst ist meine Freundin hinterher erst recht sauer auf mich. Ich öffne die Tür.
    Die beiden haben ein Tennisnetz quer durch das Zimmer g e spannt. Kyra ist nackt und mit beidseitig ausgestreckten Armen an das Netz gebunden. Sie steht breitbeinig dar, ihr Allerwerte s ter leuchten karmesinrot. John steht hinter ihr, holt weit aus, und klatscht ihr den Schläger mit voller Wucht auf die linke Pobacke. Sie quietscht auf und keucht. Ihr Becken zuckt k o misch vor und zurück. Die Muskeln in ihrem Po flutschen unter der Haut hin und her und übereinander wie Fische beim La i chen. Das sieht seltsam aus. Und irgendwie… ansprechend. Heimlich spanne ich mein Hinterteil an. Ob da auch Fische drin laichen?
    »Kyra, dein Termin.« rufe ich und halte meine Augen von John weg. Er hat sein Shirt ausgezogen und trägt nur noch we i ße Shorts. Sein muskulöser Oberkörper sieht so aus, als könnte er locker eine Ritterrüstung tragen, ein Banner schwingen, und damit von einem Schlachtross springen.
    »Was?« Sie will sich umdrehen, kann aber wegen der Fe s seln nur den Kopf drehen. Das Fleisch ihrer großen Brüste drückt sich zwischen den Schnüren hindurch wie Wurst durch eine Pelle.
    »Was macht ihr denn eigentlich da?« entfährt es mir. Gleich darauf presse ich die Lippen fest aufeinander. Was bin ich nur für ein naseweises Stück!
    »Eh – Konzentrationstraining.« meint Kyra. »Was ist mit e i nem Termin?«
    »Cornelius Blood. 19.00 Uhr. Dark Dungeon Club, Kennewick.« lese ich vom Display ihres iPhones ab.
    »Oh, Scheiße! Das habe ich völlig verschwitzt!« Kyra dreht die Augen nach oben. Sie schwitzt wirklich ganz schön. Vor allem auf den Innenseiten ihrer Schenkel. Da ist sie völlig nass.
    »Für deinen Blog?« frage ich nach.
    »Genau.« Sie schürzt die Lippen und mustert mich nac h denklich.
    Wir studieren beide am Whipman College in Walla Walla, Washington. Sie hat sich für Soziologie eingeschrieben, ich für Philosophie. Meine Traumfächer wären eigentlich Mathematik oder Quantenphysik, aber mein Bruder hat mir ein Stipendium für Philosophie besorgt. Ich weiß nicht, was er Professor Hegel, dem Vorsitzenden des Stipendiatenkomitees gesagt hat. Mögl i cherweise hat er hat ein wenig übertrieben, was meine Leistu n gen angeht. Jedenfalls nimmt sich der Prof viel Zeit für mich und erkundigt sich oft nach der Familie in Sizilien.
    Also studiere ich jetzt Philosophie, obwohl mich so Sachen wie Logik oder Telemetrie nicht besonders interessieren. Dafür kann ich mit Kyra zusammen sein, seit der dritten Klasse me i ner liebsten Freundin. Das ist sowieso das Wichtigste.
    Kyra bekommt das Studium von ihrer Familie bezahlt. Das Geld für ihre Klamotten, für die Reisen nach Europa und die Nächte in den Clubs muss sie sich allerdings selbst verdienen, sagt ihr alter Herr. Sie macht das, indem sie einen Blog schreibt. Der ist inzwischen ziemlich berühmt. Er nennt sich »Sixty Ways to Fuck your Lover« und bearbeitet Themen wie »Warzen an der Klitoris – was tun?«, »Überschätzt: Der flotte Zwölfer mit der spanischen Nationalmannschaft« oder »Die besten Stellungen beim Freeclimbing zu zweit«. Sie kriegt jede Menge Mails und Post von Fans, insbesondere von Kongres s abgeordneten und Bischöfen und so. Ich finde es toll, dass die Kirche ihr soziales Engagement so unterstützt.
    Offenbar will sie diesen Cornelius Blood für ihren Blog i n terviewen. Sie nimmt regelmäßig Gäste in ihr Programm auf. Kürzlich hatte sie einen langen Text von Arnold Schwarzene g ger über den richtigen Umgang mit häuslichem Personal. Oder von Monica Levinsky zum Thema spermafeste Lippenstift-Marken.
    Jedenfalls lesen inzwischen etwa zwölf Millionen Amerik a ner Kyras Blog und sie verdient gutes Geld mit Product Plac e ment. Letzte Woche empfahl sie beispielsweise ein Restaurant in Seattle, weil dort die Tischtücher beinahe bis zum Boden reichen. Ich verstehe zwar nicht ganz, was die Tischtuchlänge mit der Qualität der Speisen zu tun hat. Aber der Manager hat ihr ein paar hundert Dollar dafür überwiesen, nebst einem Gu t schein für einen Hummer mit ihm im Separee.
    Solche Schleichwerbung finde ich höchst problematisch. Man kann doch nicht einfach Werbung in seinen Text einbauen, oder? Das ist unmoralisch, auch wenn es gut bezahlt wird. Am besten von Porsche und Wal-Mart, habe ich übrigens kürzlich
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