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Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)
Autoren: F. M. Wuzynski
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Treckern überholen. D eshalb fahre ich nicht mehr so gerne wie früher, als ich me i nen Führerschein frisch erworben hatte.
    Doch jetzt darf ich ja Kyras Porsche nehmen! Das hat sie mir noch nie erlaubt. Sie weiß also inzwischen, dass sie mir voll und ganz vertrauen kann. Ich stoße rückwärts aus der Garage, wegen der hohen Schuhe mit zu viel Schwung, und erwische den fahrbaren Müllcontainer. Der ist aus Plastik, dem Auto sollte nichts passiert sein. Im Rückspiegel sehe ich den Conta i ner über die Straße schießen und den Zaun des gegenüber liegenden Grundstücks durchschlagen. Da wohnt der alte Mr. B e llamy mit seiner Schrotflinte, vor dem habe ich Angst. Schnell drücke ich das Gaspedal durch und bin weg.
    Das macht wirklich Spaß mit so einem Flitzer! Kyra besitzt einen Porsche Caracho 912 GZSZ mit 12-Zylinder-Motor, Sportmassagesitzen, einem hydropneumatisch gelagertem MP3-Player und einem »Ferrari verrecke!«-Aufkleber auf dem Heck, Aktionspreis nur $ 149.990,- (jetzt mit 1-Click® kaufen).
    Ich nehme die Route 12 bis zum Columbia River und bra u che für die 30 Meilen bis zur Stadtgrenze von Pasco nur ein paar Minuten. Sogar die Leute am Straßenrand freuen sich, wenn ich an ihnen vorbei rausche. Sie hüpfen und winken mir nach, eingehüllt in eine gewaltige Staubwolke. Jetzt im Sommer ist die Gegend einfach zu trocken.
    In Kennewick verfahre ich mich nur vier Mal, bevor ich die richtige Adresse gefunden habe. Navigationsgeräte sind eine tolle Erfindung. Beim vierten falschen Abbiegen heult das von Kyra auf und bettelt darum, abgeschaltet zu werden. Ich tue ihm den Gefallen, denn erstens bin ich sanftmütig, auch gegenüber Tieren und Maschinen, und zweitens habe ich mein Ziel en t deckt.
    »Dark Dungeon Club« steht in altertümlicher Schrift über einer Holztür, eingerahmt von zwei elektrischen Fackeln. Die Tür ist die einzige sichtbare Öffnung in einem Bauwerk aus grauen Granitquadern. Es erstreckt zwischen einem Haus im Kolonialstil und einer Villa. Das sieht merkwürdig aus, so als hätte jemand eine Burg in eine Wohnsiedlung gestopft. Oben sind sogar Türmchen an den Ecken angebracht. Ein Schauer rinnt über meinen Rücken. Die Klimaanlage ist zu niedrig g e stellt.
    Ich setze den Porsche ohne weitere Schäden in eine Par k bucht, ziehe mein Jackett zurecht und schreite auf den Einlass zu. Die Absätze tun ihr Möglichstes, um mir die Beine zu br e chen. Ich habe nie verstanden, was an hohen Schuhen so toll sein soll, aber ich bin anpassungsfähig. Ich probiere ein wenig herum und finde heraus, dass es besser geht, wenn ich auf Z e henspitzen gehe. Na also!
    An dem Holztor ist ein großer Eisenring befestigt. Vermu t lich der Auslöser einer digitalen Besuchermeldeeinrichtung. Ich hebe das schwere Ding und lasse es fallen. Dumpfer Donner hallt in der Straße. Wow! Ein Super-Klangmodul, oder wie das heißt.
    Das Tor öffnet sich. Langsam und mit einem Quietschen, das durch Mark und Bein fährt. Eine blasse Blondine in einem superkurzen, schwarzen Kostüm steht im Schatten und wartet. Sie sieht aus wie eines dieser Models aus den Zeitschriften, allerdings eines mit akuter Anämie.
    »Ja bitte?« säuselt sie. Ihre dunklen Augen ruhen bew e gungslos auf mir. Gerade noch rechtzeitig fange ich meine Hand vor der Kehle ab. Dort juckt es mich plötzlich wieder so seltsam.
    »Äh – mein Name ist Betty Mudstone.« stoße ich hervor. »Ich bin, äh, für Kyra Livingston hier. Sie, äh, kann nicht ko m men. Äh, zum Interview mit, äh, Herrn Blood.«
    »Bitte sehr.« Sie vollführt eine lange und elegante Bewegung mit dem Arm, die mich förmlich ins Innere saugt. Als ich vor ihr stehe gibt sie mir die Hand. Ihre Haut fühlt sich kühl an. Ich an ihrer Stelle würde aufpassen, dass ich mich an einem A r beitsplatz in diesem Gemäuer nicht erkälte.
    »Georgina Spencer-Brown. « haucht sie. »Ich bin für die Formregeln zuständig.«
    »Sehr erfreut.« Offenbar eine Art Majordomus. Ach nein, sie ist ja weiblich. Also eine Majordomina. Ich schlucke. Aus der Nähe sieht sie noch schöner aus. Kann man inzwischen auch reale Gesichter digital nachbearbeiten? Ihr Elfenbeinantlitz scheint von innen zu schimmern. Von ihren Augen geht ein hypnotischer Glanz aus. Unnennbare Bilder von sich winde n den, nackten Frauenleibern wabern durch meinen Kopf…
    »Mr. Blood erwartet sie.«
    Sie weist auf eine endlos erscheinende Treppe, die gleich hinter einer Theke in die Tiefe führt. Da hinunter soll ich? Die
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