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Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua
Autoren: Janice Maynard
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nicht?“
    Jacob hörte Schmerz in ihrer Stimme. Er beugte sich vor und sah sie aufmerksam an. „Ist es schwer für Sie? Ständig unter Beobachtung zu stehen?“
    „Das sollte nicht mehr der Fall sein. Schließlich hatte ich Jahre, mich daran zu gewöhnen.“
    „Aber es schmerzt immer noch ein bisschen?“
    Ihre großen Augen füllten sich mit Tränen. „Ein bisschen, Doc?“ Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen.
    Er reichte ihr eine Box mit Papiertaschentüchern. „Bitte setzen Sie sich, Ms Dane.“
    „Bitte sagen Sie Ariel zu mir.“ Sie ließ sich auf dem Stuhl nieder und schob sich die silbernen Sandalen von den Füßen.
    Dabei rutschte der Rocksaum hoch, und Jacob hatte Mühe, nicht auf ihre Oberschenkel zu starren. „Äh … ein hübscher Name. Und nicht sehr üblich.“
    „Für den Filmrummel kann ein ungewöhnlicher Name von Nutzen sein.“
    Als sie leise seufzte, wurde er hellhörig. „Macht Ihnen Ihr Beruf keinen Spaß?“
    „Es gibt keinen idealen Job, Dr. Wolff. Das sollten Sie doch wissen.“
    „Da haben Sie recht.“ Irritiert von ihrer Nähe lehnte er sich zurück. Als ihr Arzt sollte er nicht das empfinden, was er sehr eindeutig fühlte. Sexuelles Verlangen. Sehnsucht, sie zu küssen … „Wollen Sie mir nicht endlich sagen, warum Sie nach Wolff Mountain gekommen sind?“, fragte er leicht gereizt, weil er sich über die eigene Reaktion ärgerte.
    Doch wieder lenkte sie ab. „ Wolff Mountain , was ist das eigentlich? Auf der Fahrt hierher habe ich einen Blick auf das Haus werfen können. Sieht aus wie eine Burg.“
    „So haben wir das manchmal auch genannt. Aber für uns war es dennoch nur unser Zuhause.“
    „Erstaunliches Zuhause inmitten dieser riesigen Wildnis. Fernab jeglicher Zivilisation hier in den Blue Ridge Mountains . Nicht schlecht.“
    „Wir haben es oft als Gefängnis empfunden.“ Das hätte er nicht sagen sollen. Wie kam er dazu, einer Patientin gegenüber von seinen Gefühlen zu sprechen? „Aber lassen Sie uns lieber über Sie sprechen, Ms Dane.“
    „Ariel.“
    „Okay, Ariel. Dann sollten Sie auch Jacob zu mir sagen.“
    „Und wenn ich gerne bei Dr. Wolff bleiben möchte? Ein gewisser Abstand zu dem Arzt, der mich wahrscheinlich nackt sehen wird, ist mir lieber.“
    Nackt? Er schluckte. „Ich glaube, Sie haben die Fahrt hierher vergeblich gemacht. Ich kann Ihnen nicht helfen.“
    „Aber ich habe Ihnen doch noch gar nicht gesagt, was mit mir los ist.“
    „Eben. Wenn Sie vielleicht endlich die Güte hätten …“
    Sie sah ihn lauernd an. „Sind Sie wütend?“
    „Nein, ich bin nicht wütend. Aber ich habe zu tun, und meine Zeit ist knapp.“
    „Die meisten Männer haben Zeit für mich.“
    Das glaubte er sofort. „Ich dachte, Sie bräuchten einen Arzt und keinen Mann.“
    „Vielleicht brauche ich beides.“
    „Sie sprechen in Rätseln, Ariel. Wollen Sie mir nun endlich sagen, weshalb Sie gekommen sind?“
    Sie wurde rot und senkte schnell den Kopf.
    „Ariel?“ Er war froh, dass sie ihn nicht ansah. Denn ihre Augen konnten jeden Mann verrückt machen, auch ihn, obwohl er acht Jahre älter war als sie. „Nun äußern Sie sich endlich. Alles, was Sie sagen, bleibt in diesem Raum. Selbst wenn Sie nicht meine Patientin werden.“
    Langsam hob sie den Kopf und fixierte ihn mit ihren unergründlichen Augen. Kurz befeuchtete sie sich die Lippen. „Ich möchte Sie für die nächsten zwei Monate anheuern.“
    Damit hatte er nicht gerechnet. „Als Ihren Arzt?“
    Sie schüttelte den Kopf und wurde wieder rot. „Als meinen Freund, als ständigen Begleiter sozusagen.“
    Ariel fluchte unhörbar. Das war nicht gut gelaufen. Sie hatte die Katze zu früh aus dem Sack gelassen. Aber Jacob Wolff hatte irgendetwas an sich, das sie verunsicherte.
    Zum einen war er ganz anders, als sie erwartet hatte. Sie hatte sich jemanden in den Vierzigern vorgestellt, eine Art Vaterfigur in weißem Kittel mit einer Goldrandbrille. Jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten konnte.
    Jacob Wolff dagegen war jung, eindeutig sexy und machte sie verdammt nervös. Der Blick seiner grauen Augen schien bis auf den Grund ihrer Seele zu dringen, ein ausgesprochen unangenehmes Gefühl. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten, sein Hemd, schlicht aber teuer, umschloss breite Schultern. Auch die schwarze Hose, die perfekt über kräftigen Schenkeln und einem flachen Bauch saß, war keine Massenware, das sah Ariel sofort.
    Sie war attraktive Männer gewohnt. Ihre Kollegen
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