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Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua
Autoren: Janice Maynard
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doch jedem passieren.“
    „Es steht zu viel auf dem Spiel. In zehn Tagen beginnen die Aufnahmen für einen Film, der für meine Karriere ungeheuer bedeutend ist. Dieser Film ist oscarverdächtig. Deshalb haben sich auch fünf andere berühmte Schauspielerinnen um die Rolle beworben. Wenn herauskommt, dass ich möglicherweise während der Aufnahmen krank werden könnte, bin ich die Rolle los.“
    Er sah sie fassungslos an. „Dann ist Ihnen Ihre Karriere wichtiger als Ihre Gesundheit?“
    Der verächtliche Tonfall machte sie wütend. „Das können Sie überhaupt nicht beurteilen!“, fuhr sie ihn an. „Sie haben doch keine Ahnung, wie mein Leben aussieht! Kein Wunder, dass Sie nicht viele Patienten haben, denn Sie sind ein arroganter Mistkerl!“
    Minutenlang starrten sie sich nur an, dann gab Jacob nach. „Entschuldigen Sie“, sagte er steif. „Ich hatte versprochen, Sie nicht zu unterbrechen. Bitte, fahren Sie fort.“
    Das nahm Ariel den Wind aus den Segeln, und sie sah ihr Gegenüber verblüfft an. Nur selten entschuldigten sich Männer in einer solchen Situation. Und noch seltener wirkten sie dabei weder kleinlaut noch verlegen. Wie Jacob Wolff, der sie gefasst und ernst musterte.
    „Ich liebe meinen Beruf“, sagte sie und setzte sich gerade hin. „Und ich würde lügen, wenn ich behauptete, die Karriere sei mir unwichtig. Dies ist endlich mal eine Rolle, wo ich nicht das blonde Dummchen spiele, sondern zeigen kann, dass ich eine ernsthafte Schauspielerin bin. Außerdem wird die Rolle sehr gut bezahlt. Und da meine Mutter keine Krankenversicherung hat, und ich all ihre Rechnungen übernehme, kann ich kaum auf die Gage verzichten.“
    „Oh …“
    „Außerdem tue ich es auch für meine Mutter. Sie weiß, was normalerweise über mich geschrieben wird. Ich möchte, dass sie wenigstens einmal stolz auf mich ist.“
    Eine Zeit lang saß Jacob nur schweigend da und blickte nachdenklich vor sich hin. „Gegen Ihre Motive ist nichts einzuwenden“, sagte er dann langsam. „Obwohl ich vermute, dass Ihre Mutter schon jetzt stolz auf Sie ist. Sie beide hängen doch sehr aneinander.“
    „Ja, das stimmt“, flüsterte Ariel kaum hörbar. Die Vorstellung, in absehbarer Zeit allein zu sein, schnürte ihr die Kehle zu. Doch sie riss sich zusammen. „Kurzum, ich muss diesen Film machen. Aber der nächste Fieberanfall hängt wie ein Damoklesschwert über mir. Deshalb möchte ich Sie als eine Art Leibarzt für die Dauer der Filmaufnahmen anstellen.“
    „Wird das nicht einen merkwürdigen Eindruck machen und erst recht Verdacht erregen?“
    „Genau. Deshalb sollen Sie ja auch meinen Freund spielen. Keiner wird herauskriegen, dass ich krank bin. Sie werden immer an meiner Seite sein. Und wenn sich ein Fieberschub ankündigt, werden Sie mich behandeln, sodass die Ausfallzeit minimal ist. Für die anderen werden Sie einfach nur mein fester Freund sein, der eben zufällig Arzt ist. Das, und dass Sie Jacob Wolff sind, wird sich sowieso nicht verheimlichen lassen.“
    Unschlüssig schüttelte er den Kopf. „So wie Sie es sagen, hört sich das alles sehr leicht an. Aber ich bin Realist, Ariel. Und ich weiß, dass ich niemandem etwas vormachen kann. Ich habe keinen Tropfen Schauspielerblut in meinem Körper.“
    „Das kann sein, aber dafür haben Sie einen sehr aufregenden Körper. Mehr brauche ich nicht. Außer Ihre ärztlichen Fähigkeiten natürlich.“
    Wenn sie geglaubt hatte, ihn verlegen zu machen, so hatte sie sich gründlich getäuscht. Jacob Wolff warf ihr einen kalten Blick zu. „Wie kommen Sie auf die Idee, ich könnte ein solches Angebot auch nur in Erwägung ziehen? Ich habe hier meine Arbeit, meine Forschung. Weshalb sollte ich das aufgeben?“
    Normalerweise hätte Ariel jetzt all ihre weiblichen Tricks hervorgeholt, um ihn umzustimmen. Aber irgendwie wusste sie, dass sie damit keinen Erfolg haben würde. Sie sah ihm direkt in die Augen. „Aus den gleichen Gründen, aus denen Sie auch Arzt geworden sind. Sie möchten gebraucht werden. Und ich brauche Sie, Jacob Wolff. Sie und keinen anderen. Werden Sie mir helfen?“

2. KAPITEL
    Es fiel Jacob sehr schwer, ein Pokergesicht aufzusetzen. Verdammt, er hatte sich von einer Zweiundzwanzigjährigen in die Enge treiben lassen! Aber es war ihm unmöglich, von dem, was Ariel Dane ihm erzählt hatte, nicht beeindruckt zu sein. Wenn sie sterben würde, was bei einem schweren Rückfall durchaus möglich war, könnte er sich ihren Tod nie verzeihen. Schließlich
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