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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)
Autoren: Barbara Dunlop
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amüsierten Blick in Richtung der Lautsprecher, aus denen der nächste Achtziger-Jahre-Hit drang.
    Zach musste grinsen. „Meinen Geschmack trifft die Musik auch nicht unbedingt.“
    „Wenigstens sind hier weniger Menschen. Mir tat vom vielen Lächeln schon der Mund weh.“
    „Jetzt lächeln Sie aber auch“, merkte er an, während er die letzten Schritte bis zu dem freien Stuhl an ihrem Tisch zurücklegte.
    „Stimmt.“ Aus ihren schönen goldfarbenen Augen sah sie ihn nachdenklich an und neigte fragend den Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern, Sie beim Empfang gesehen zu haben.“
    Zach wusste, dass er gleich als Fremder entlarvt werden würde. Ihm war klar, dass ihm nur zwei Sekunden blieben, um einen Weg zu finden, dieses Gespräch zu verlängern. Er nahm all seinen Mut zusammen, zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich.
    „Das liegt daran, dass wir einander nicht vorgestellt worden sind.“ Er wagte einen Schuss ins Blaue. „Sind Sie eine Freundin der Braut?“
    „Welche Braut?“
    Verdammt, daneben. Jetzt blieb ihm nur noch die Wahrheit. „Ich gestehe. Ich war gar nicht auf dem Empfang.“
    „Dann sind Sie also nicht hier, um den Wahlsieg von Bürgermeister Seth Jacobs zu feiern?“
    „Nein, bin ich nicht“, gab er zu, ohne den Blick von ihren Augen zu lassen.
    Argwöhnisch schaute sie ihn an. „Haben Sie ein Problem mit dem Bürgermeister?“
    „Nein, warum sollte ich? Ich kenne ihn doch gar nicht.“
    Ihre Züge entspannten sich wieder, und sie ließ sich in den großen braunen Sessel zurücksinken.
    Bestimmt würde sie ihm gleich den Abmarschbefehl erteilen. Zu schade aber auch. Zach hätte sie gern besser kennengelernt. Auch um den Preis, noch länger auf den Burger mit Pommes zu verzichten, den er seinem knurrenden Magen versprochen hatte.
    „Dann haben Sie also keine Ahnung, wer ich bin?“, fragte sie.
    „Nein, aber ich wüsste es gern“, antwortete Zach geistesgegenwärtig.
    Sie lachte leise auf. „Ich für meinen Teil würde es vorziehen, Sie darüber im Dunkeln zu lassen.“
    Zach stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und beugte sich vor. Leise und in fast schon intimem Tonfall versicherte er: „Damit kann ich leben.“
    Jetzt beugte auch sie sich verschwörerisch vor. Ihre Augen begannen zu funkeln. „Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen ein Date angeboten hätte.“
    „Das habe ich auch nicht gedacht.“ Aber gehofft gab er insgeheim zu.
    „Lügen Sie mich gerade an?“, fragte sie.
    „Auf keinen Fall.“
    Wieder musterte sie ihn nachdenklich. „Ich nehme mal an, dass Sie nicht aus Lyndon sind.“
    „Nein, Ma’am.“
    „Sind Sie auf der Durchreise?“
    „Sozusagen.“ Tatsächlich hoffte er, dass er nicht lange bleiben musste. Wenn alles nach Plan verlief, konnte er nach einer kurzen Begehung der Brauerei alle notwendigen Maßnahmen mit dem Geschäftsführer besprechen, die Durchführung an ihn delegieren und so schnell wie möglich wieder zurück zum Firmensitz nach Houston, Texas, fahren. Er fühlte sich nicht wirklich wohl damit, Alex in dieser wichtigen Phase einfach so allein zu lassen.
    Sie trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Ihre Fingernägel waren lavendelfarben lackiert. „Dann ist es also möglich“, murmelte sie.
    „Was denn?“ Erneut flammte Hoffnung in ihm auf.
    „Dass wir ein ganz normales Gespräch über ganz und gar unbedeutende Themen führen. Sie kennen mich nicht, ich kenne Sie nicht.“
    „Ganz genau“, stimmte er, ohne zu zögern, zu. Klar würde er sich mit ihr unterhalten. Und was sie sonst noch so vorschlug, würde er ebenfalls mitmachen.
    In diesem Moment betrat ein Mann um die fünfzig die Bar. Nervös blickte sich die Fremde um. Als sie bemerkte, dass er nicht vorhatte, sie anzusprechen, entspannte sie sich wieder und wandte sich erneut Zach zu.
    „Warten Sie auf jemanden?“, erkundigte er sich.
    Sie schüttelte heftig den Kopf.
    Dann blieb nur noch eine Möglichkeit: Sie ging jemandem aus dem Weg. Zach beschloss, seinen Instinkten zu vertrauen, und fragte: „Wollen wir hier verschwinden?“
    Für einen quälend langen Augenblick schien sie über seinen Vorschlag nachzudenken. „Ja“, antwortete sie schließlich. „Sehr gern sogar.“
    Er nickte in Richtung Flur. „Am anderen Ende der Gangs habe ich einen Nebeneingang gesehen. Ich glaube, wir müssten ungesehen nach draußen flüchten können.“
    „Wie kommen Sie denn darauf, dass ich flüchten muss?“
    Er beugte sich vor und flüsterte
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