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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)
Autoren: Barbara Dunlop
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fest, als sie nach hinten zu kippen drohte. „Nichts Ernstes“, versicherte er ihr.
    Sie stützte die bloßen Füße auf der Bank des Picknicktischs ab, wobei der kupferfarbene Lack auf ihren Zehennägeln aufschimmerte. Sexy. Wie konnte es sein, dass ihm das erst jetzt auffiel?
    „Seit wann nicht mehr?“, fragte sie.
    Widerstrebend ließ er ihren Arm los und zuckte mit den Achseln. „Um ehrlich zu sein, noch nie.“
    „Du warst noch nie verliebt?“
    „Ich war noch nie verliebt“, wiederholte er. Dazu war gar keine Zeit gewesen. Nicht, dass er es überhaupt bemerkt hätte, falls es doch einmal passiert wäre. Denn was die Liebe betraf, hatte er in seinen prägenden Lebensjahren leider keine Vorbilder gehabt. Klar, er liebte Alex wie einen Bruder. Aber das war etwas ganz anderes.
    „Ich auch nicht“, gab Bonnie zu. Dann betrachtete sie eine gute Minute lang schweigend das Feuerwerk. „Im Gegensatz zu meinen beiden Schwestern.“
    „Du hast zwei Schwestern?“
    „Ja, und zwei Brüder.“
    „Sind deine Eltern noch zusammen?“
    Sie zögerte kurz, doch dann nickte sie und sagte etwas leiser: „Ja, sind sie. Und sie lieben sich immer noch sehr.“
    „Klingt ja nach einer richtigen Traumfamilie.“ Für den Bruchteil einer Sekunde empfand Zach den gewohnten Neid, doch er unterdrückte ihn rasch. Ja, seine Kindheit war hart gewesen. Aber das war noch lange kein Grund für Missgunst. Schon gar nicht diesem wunderschönen, bezaubernden Geschöpf gegenüber.
    Sie lachte auf. „Wir sind sehr, sehr weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber es steht eine Hochzeit an. Eine Doppelhochzeit sogar. Da reißen sich alle zusammen.“
    „Deine Schwestern?“, riet er.
    „Und ich bin Trauzeugin.“ Sie nickte und rümpfte dann die Nase. „Obwohl ich die Älteste bin.“
    „Oh, oh.“ In gespielter Empörung schüttelte Zach den Kopf. „Das ist ja wirklich skandalös.“
    „In der Tat.“
    „Mit sechsundzwanzig schon eine alte Jungfer.“ Er schnalzte mit der Zunge. „Was die Nachbarn wohl dazu sagen werden?!“
    Ihr Lachen hallte durch die Nachtluft. „Wahrscheinlich werden sie versuchen, mich mit jedem verfügbaren Junggesellen im Umkreis von hundert Meilen zu verkuppeln.“
    Die Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht. Plötzlich empfand er das starke Bedürfnis, den Arm um Bonnie zu legen, sie an sich zu ziehen und ihr zuzuflüstern, dass sie sich besser fernhielt von all diesen bösartigen Junggesellen.
    „Mann, das wird richtig lustig“, seufzte sie, den Blick auf das Feuerwerk gerichtet. „Ich hatte nämlich niemals vor zu heiraten.“
    „Ich auch nicht“, warf Zach ein, der bei ihren Worten eine unerklärliche Erleichterung empfand. Albern, wirklich. Er kannte nicht mal den Namen dieser Frau, und trotzdem wollte er nicht, dass sie andere Männer auch nur erwähnte.
    „Was möchtest du denn aus deinem Leben machen?“, fragte er.
    Sie zuckte mit ihren schlanken, bloßen Schultern. „Karriere machen?“
    „Und in welchem Bereich?“ Bei diesem Thema fühlte er sich schon viel wohler.
    „Eventmanagement vielleicht. Oder ich gehe einfach in die Wirtschaft.“
    „Was hast du denn studiert?“
    „Geschichte. Und wag es bloß nicht, jetzt zu lachen.“
    Warum sollte er sich darüber lustig machen? Vielleicht weil Geschichte nicht unbedingt das Karrierefach Nummer eins war? „Ich lache nicht. Ich war nicht mal auf dem College.“
    Schweigend wartete sie, dass er fortfuhr. Sie wirkte nicht im Geringsten erstaunt.
    „Wo ich herkomme“, erklärte er, „kann man schon froh sein, wenn man seinen Highschool-Abschluss bekommt.“
    „Und, hast du ihn?“
    „Ja.“ Er hielt inne. „Fändest du es schlimm, wenn nicht?“
    „Ich finde nicht, dass Abschlüsse viel darüber aussagen, wer man ist. Oder was man aus seinem Leben macht.“
    Treffender hätte er es nicht ausdrücken können.
    Abgesehen vom Buchhalter gab es bei DFB Corporated keinen einzigen Angestellten mit Collegeabschluss. Was vor allem daran lag, dass sie alle aus schwierigen Verhältnissen kamen und so wie Zach in betreuten Wohnheimen oder in ständig wechselnden Pflegefamilien gelebt hatten. Sie alle hatten keine behütete Kindheit und nicht das Geld für einen Collegeabschluss gehabt. „Wenn du deinen Abschluss in Geschichte für eine Wirtschaftskarriere nutzen willst, nur zu! Ich bin ganz auf deiner Seite.“
    Ihr Lächeln brachte sein Herz zum Klopfen. „Danke.“
    Er atmete tief ein und wieder aus. Noch nie in seinem Leben hatte er
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