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Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Titel: Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt
Autoren: Sandra Garbers
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klassischen Double-Bind-Szenarien, weil sie die Möglichkeit bieten, tagelang beleidigt zu sein. Stellen Sie Fragen, bei denen der Mann nur verlieren kann. Vielversprechende Themengebiete: Zellulitis, Frisur, dicker Po oder die Attraktivität seiner Kolleginnen. Effektiv sind auch die tageweise abwechselnden Vorwürfe, er arbeite zu viel und er sei nicht ehrgeizig genug. Etwas mehr persönlichen Einsatz fordern Mittel wie monatelanger Sexentzug oder eine Umstellung auf vegane Kost.
    Kommen wir nun zur Hohen Schule, der Ehegattenfrustration de luxe. Streichen Sie seine Vergangenheit. Verbieten Sie ihm den Kontakt zu all seinen alten Freunden, denn die sind: zu laut/zu langweilig/zu überheblich/zu versoffen/zu bärtig. Er braucht sie nicht mehr. Er hat ja Sie. Sagen Sie seiner Mutter, dass er es liebt, wenn sie ihn jeden Tag anruft. Fragen sie beim Familienfest seiner Firma seinen größten Konkurrenten, ob er auch immer träumt, in seinen Häschen-Unterhosen zur Arbeit zu kommen. Oder nutzen Sie die Wassermethode. Stellen Sie dazu Grünpflanzen auf seine Hightech-Boxen und andere Elektrogeräte. Aber bitte nur OHNE Unterteller. Sagen Sie bei jedem Streit, den Sie angezettelt haben: »Du wärst nicht so aggressiv, wenn dein Penis größer wäre.«
    Die glücklichsten Ehen waren laut Studie übrigens die, bei denen die Frau zu Hause blieb und der Mann sich nach getaner Arbeit umfänglich an der Hausarbeit, der Kinderbetreuung und dem Einkauf beteiligte. Ich denke, Sie sollten einen Schritt weitergehen und ihm die Arbeit ganz allein überlassen. Denn er will doch sicher auch, dass die Ehe hält.
    Und für alle diejenigen Frauen, die bislang noch nicht die Gelegenheit ergriffen haben, für eine stabile Partnerschaft zu sorgen: In zwei Wochen beginnt die Fußball-WM. Nutzen Sie diese einmalige Chance! Machen Sie ihm das Leben zur Hölle.

Weihnachten mit dem neuen Klavier und Scho-Päng

    Ich habe mein Weihnachtsgeschenk schon. Es ist groß, schwarz, glänzend, und es steht in der Küche, die ab jetzt nicht mehr Küche heißt, sondern Musikzimmer. Man muss Prioritäten setzen. Der Herd bleibt ab sofort aus, denn mein neues Klavier mag keine Temperaturschwankungen.
    Ich habe mein erstes Klavier. Und weil man nicht immer nur an sich, sondern hin und wieder auch an seine Nachbarn denken sollte, habe ich vor, zu ihrer Erbauung ganz, ganz oft zu üben. Meine Nachbarn werden so täglich über meine Fortschritte am Klavier auf dem Laufenden gehalten. Ich denke, das wird uns noch enger zusammenschweißen.
    Im Alter von 30 plus mit dem Klavierspielen anzufangen ist, wie als Erwachsener zwischen lauter Zweijährigen am Skilift zum Idiotenhügel anzustehen. Aber meine Klavierlehrerin ist sehr sensibel. Sie deckt die Hundewelpen und Bambi-Zeichnungen über meinen Noten immer ab. Ich habe »Summ, summ, summ! Bienchen summ herum!« gelernt, mitten im Winter, und die Pinguinpolka. »Bei Pinguin ist Hochzeitstag. Dadadadadada. Denn Pingos tanzen gern …«
    Und dann hatte ich endlich die ersten richtigen Noten von einem richtigen Komponisten: Chopin. Das war wie Fahren ohne Stützräder. Die erste Autofahrt ohne Fahrlehrer. Chopin! Doch dann habe ich gesehen, dass neben dem Namen Chopin ein Zusatz steht: Chopin (Sprich: SCHO-PÄNG). Auch Chopin hatte offenbar ein Herz für Kinder. Wenn meine Eltern mich vor 30 Jahren gezwungen hätten, Klavier zu üben, hätte ich Scho-Päng und dasBienchen längst hinter mir. Und könnte jetzt Scho-Päng für Erwachsene spielen
    In der Nacht bevor mein Klavier geliefert wurde, hatte ich schlimme Albträume. In einem wurde mir ein uralter, verstimmter Flügel in Hellbraun mit geschnitzten Rosen geliefert. In einem anderen Traum musste ich im Kaufhof übernachten, dort gab es Fremdenzimmer für Klavierkäufer. Und ich fand den Eingang nicht mehr, weil der weggebombt war. So konnten mich die Klavierlieferanten nicht finden.
    In Wahrheit haben sie mich dann natürlich doch gefunden und mein Klavier drei Stockwerke hochgeschleppt. So ein Klavier wiegt mehr als ein dickes Shetlandpony. Man müsste aufs dicke Pony noch einen Deutschen Schäferhund stellen, dann käme es gewichtsmäßig in etwa aufs Gleiche raus. Nur dass ein Klavier nicht strampelt, wenn man es die Treppe hochträgt.
    Die Katzen haben recht interessiert dabei zugesehen, wie dieser neue schwarze Katzenkratzbaum aufgestellt wurde. Ich erzählte ihnen dann, wie ich vor Jahren mal einen Bericht über die Katze im Weißen Haus gelesen hatte. Oder
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