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Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Titel: Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt
Autoren: Sandra Garbers
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Home-Entertainment-Bereich gelte. Aber das, meine Herren, ist ein großer Irrtum.

Gefangen im Bierkreislauf

    Seit ein paar Tagen muss ich andauernd niesen. Die Nase läuft, die Augen tränen. Zuerst dachte ich, diese blöden Birkenpollen seien schuld daran. Aber dann sagte mir mein Arzt, es sei wohl eine Testosteron-Intoleranz und ich solle mich unbedingt von Fußballfans fernhalten, da die in WM-Jahren geradezu toxische Mengen an schädlichem Testosteron absondern.
    Das wird mir sehr schwerfallen, vor allem weil es so entspannend ist, sich im Job als Nicht-Fußballfan mit Fußballfans zu umgeben. Man muss dann nämlich nicht mehr arbeiten. Wo man sich früher mühsam das Rauchen angewöhnen musste, um einmal eine Pause zu haben, reicht es heute, einfach gebannt auf einen Fernseher zu starren. Fußballfans können im Großraumbüro sitzen und alle Fernseher auf Fußball stellen. Keiner wird ihnen je vorwerfen, dass sie nichts tun. Versuchen Sie jetzt gar nicht erst, sich vorzustellen, was passieren würde, wenn die Kollegin eines Tages auf die Idee käme, auf allen Fernsehern die »Gilmore Girls« laufen zu lassen. Aber ganz abgesehen vom Erholungseffekt: Darf man eigentlich noch ungestraft sagen, wie bescheuert man diesen Sport findet? Jetzt, wo seit der letzten WM sogar Frauen wissen, dass Luca Toni kein Pastagericht ist? Obwohl zugegebenermaßen einmal Luca Toni mit Salbeibutter immer noch eine reizvolle Vorstellung ist … Aber wahrscheinlich bin ich wieder einmal nur neidisch auf die Männer, weil die etwas haben, das sie über alle Hierarchiegrenzen hinweg eint. Frauen müssen erst umständlich die Kunst des Smalltalks lernen, müssen nachdenken, reflektieren, Sternzeichen auswendig lernen, wo Männer sich mühelos mit Sprachfetzen austauschen können.(»War geil gestern.« – »Ja, geil. Von Anfang an keine Chance, die Froschfresser.«)
    Es gibt zwei Orte, an denen die Hemmschwellen fallen, an denen sich die Männer verbrüdern, an denen Hierarchien aufgehoben sind: beim Fußball und vor dem Pissoir.
    Das gemeinsame Erlebnis verbindet. Es ist nicht richtig, dass Frauen im Job irgendwann nicht mehr weiter aufsteigen, weil sie an die gläserne Decke der Chefetagen stoßen. Es ist die porzellanene Pinkelrille, die unüberwindbar der Karriere im Weg steht – und eben der Fußball. Die beiden wichtigsten Stationen im Bierkreislauf. Das sind die Felder, wo die Männer unter sich sind, wo das Job-Ich dem Privat-Ich begegnet. Wo man nicht mehr zwischen echten und gespielten Proleten unterscheiden kann.
    Und ein Ende der Männerklubs ist nicht in Sicht. Denn es gibt ja quasi keine fußballfreien Zeiten mehr. Irgendwas läuft immer – der spannende Bundesligaauftakt, das wahnsinnig wichtige Pokalspiel, ein Qualifikationsspiel, Champions League, WM, EM, Abschiedsspiele. Sie können es nicht abreißen lassen, denn dann müsste man sich ja um die wichtigen Dinge in der Welt kümmern. Und in der Halbzeitpause treffen sich alle auf dem Klo. Vergessen Sie die Frauenquote. Wahre Gleichberechtigung im Job lässt sich nur durch abschließbare Einzeltoiletten herstellen – für alle.

Das Geheimnis einer guten Ehe: Frustrierte Männer

    Wissenschaftler sind dem Geheimnis einer guten Ehe auf die Spur gekommen. Sie haben herausgefunden, dass eine Scheidung umso wahrscheinlicher wird, je größer der Unterschied in der Zufriedenheit der Partner ist. Aber Achtung: Das gilt nur, wenn die Männer erheblich glücklicher waren als ihre Frauen. Umgekehrt war der Effekt nicht nachweisbar.
    Um eine gute Ehe zu führen, muss man seinen Mann also auf einem möglichst konstanten Level ehelichen Unglücks halten. Oft reichen dafür wenige Handgriffe. Fehlen der Frau Zeit und Muße,den Mann umfassend zu frustrieren – zum Beispiel weil sie noch Vollzeit arbeitet –, bietet sich folgendes Programm an. Ehegatten-Frustration, einfache Ausführung: Schmeißen Sie seine Schallplattensammlung aus dem Wohnzimmer, um Platz für diese niedlichen Figuren aus Porzellan zu schaffen, an denen Sie neulich einfach nicht vorbeigehen konnten. Verwenden Sie sein Lieblingsshirt von der Uni in Amerika zum Schuheputzen. Erörtern Sie eventuelle Sexprobleme mit seiner Mutter am Telefon. Erteilen Sie ihm Sportschauverbot und zwingen Sie ihn, stattdessen Ihre Lieblingssendungen gemeinsam anzuschauen. Zum Beispiel Wohnungsverschönerungssendungen, »Tiere suchen ein Zuhause« oder »Der VIP-Hundeprofi«. Kurzfristigen Erfolg im Alltag versprechen auch die
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