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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse
Autoren: Lisa Capelli
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eine gute Idee hast, sag’s mir bitte. Jedenfalls freue ich mich schon sehr, dich bald wiederzusehen. Dich und Sternentänzer. Viele Grüße Annit.“
    Annit faltete den zweiten Brief zusammen und steckte ihn in einen Umschlag.
    Kurz darauf kam die Stewardess vorbei und teilte das Essen aus. Es gab gegrillte Hähnchenkeule, Nudelsalat und einen Vanillepudding.
    Staunend saß Mannito vor seiner Portion. „Boah, hier in der Luft gibt’s ja sogar was zu essen!“ Genüsslich packte er das Besteck aus der Plastikfolie. „Fliegen ist richtig toll“, schwärmte er und machte sich hungrig über sein gegrilltes Hühnerbein her. „Hm, schmeckt lecker!“, schmatzte er dabei.
    Annit schob ihre ungeöffnete Portion zur Seite. „Du kannst meine auch noch haben.“
    „Es schmeckt aber echt gut“, wunderte sich Mannito und verdrehte schwärmerisch die Augen. „Ganz anders als Couscous mit roter Soße und rote Soße mit Couscous. Viel besser!“
    Annit winkte ab. „Kann schon sein, ich hab nur überhaupt keinen Hunger.“ Sie lehnte sich zurück, legte den Kopf gegen das Polster und verschränkte die Arme.

Das große Wiedersehen
    Schließlich waren sie wohlbehalten in Deutschland gelandet. Mit einem aufgeregten Kribbeln im Bauch schlich Annit nun auf den Ausgang in der Ankunftshalle des Flughafens zu. Ganz langsam, zögerlich, mit winzig kleinen Schritten. Tausend Fragen purzelten dabei durch ihren Kopf. Werde ich meine Adoptiveltern gleich wiedererkennen? Wie wird es sich anfühlen, wieder bei ihnen zu sein? Wie wird alles sein?
    Annit warf ihre langen, dunklen Haare zurück über die Schulter. Sie waren inzwischen so lang, dass sie fast bis hinunter zur Hüfte reichten. Es war ein ungewohntes Gefühl, sie wieder offen zu tragen, ohne das ewige Kopftuch der Beduinenfrauen.
    .Jetzt komm schon, Annit!“, drängelte Mannito, der das Wägelchen mit ihrem Gepäck schob. „Oder willst du hier in der Ankunftshalle übernachten?“
    ,Jaja“, nickte Annit, bewegte sich aber weiter nur im Zeitlupentempo vorwärts.
    Jedes Mal, wenn sich ein Passagier den automatischen Türen näherte, öffneten sich diese und man konnte einen Blick auf die wartende und winkende Menge werfen. Immer wieder schaute Annit nach draußen, konnte aber niemanden entdecken, der ihr vertraut vorkam. Vielleicht sind sie ja gar nicht gekommen? Vielleicht erkenn ich sie nicht? Vielleicht haben sie sich verändert? ... Egal. Mannito hat recht. Irgendwann muss ich schließlich durch diese Tür und ihnen gegenübertreten.
    Sie straffte die Schultern, atmete tief durch und marschierte entschlossen auf die wartende Menge zu. Suchend spähte sie umher. Als ihr Blick auf einen stämmigen Mann mit kurzen braunen Haaren in einem einfachen blauen Pullover und eine rundliche Frau mit halblangen aschblonden Haaren in einem Leinenkleid fiel, stutzte sie. Die beiden warteten etwas weiter hinten. Annit schluckte. Das sind sie! Mein Adoptivvater in seinem geliebten Pullover und meine Adoptivmutter, die am liebsten einfache Kleider ohne viel Schnick schnack trägt. Die beiden Menschen, die ich jahrelang für meine leiblichen Eltern hielt. Bis zu jenem Tag, der alles änderte.
    Im gleichen Moment hatte die Frau sie auch schon entdeckt und eilte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu., Annit, meine liebe Annit! Da bist du ja endlich!“ Sie strahlte über das ganze runde Gesicht, ihre gütigen wasserblauen Augen schimmerten verdächtig. Sie schlang die Arme fest um Annit und drückte sie an sich. Annit legte den Kopf gegen ihre Schulter. Es war ein gutes, vertrautes Gefühl. „Mami“, schlüpfe dabei ganz automatisch über ihre Lippen.
    „Bin ich froh, dass ich dich wiederhabe!“ Wieder und wieder strich sie Annit über die Haare.
    „Nun lass mich auch mal unser Kind begrüßen, Ursula“, ertönte eine tiefe, dunkle Stimme hinter ihr.
    Ursula ließ Annit los und wich einen kleinen Schritt zurück. „Aber ja, Hannes.“
    Nun schlang Hannes seine kräftigen Arme um Annit und drückte sie so fest an sich, dass Annit kaum noch Luft bekam. „Meine Kleine ist endlich wieder bei uns“, murmelte er dabei. „Was haben wir dich vermisst! Du warst so lange weg. Und so weit weg.“
    Annit ließ die Begrüßung ihrer Eltern über sich ergehen. Ihr Herz pochte so heftig, dass sie die Schläge bis in die Schläfen spürte. Es war ein eigenartiges Gefühl für sie. Einerseits war es unglaublich schön, die beiden endlich wiederzusehen, hatten sie sich bis zu jenem Tag doch gut
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