Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. »Um die von ES erwähnte Kausalbrücke zu erschaffen, würde viel mehr Materie benötigt. Fünfzig Sporenschiffe vielleicht, aber nur sechs ...?«
    »Jedenfalls kann nur Laire für ihr Verschwinden verantwortlich sein«, behauptete der Arkonide. »Und er wird seine Gründe haben.«
    »Ihr vertraut ihm sehr.« Bull seufzte ergeben. »Zu sehr für meinen Geschmack. Wer weiß, was er wirklich vorhat.«
    »Ohne ihn wäre unsere Lage schon hoffnungslos, was ES anbelangt. Für den Unsterblichen spielen einige Jahre oder Jahrzehnte mehr oder weniger keine Rolle, wohl aber für seine Mächtigkeitsballung und damit für uns.« Atlan wirkte ungemein ernst, als er das sagte. »Nehmen wir einmal an, es gelingt Laire tatsächlich, ES zurückzuholen - werden unsere Probleme dann wirklich schon gelöst sein?«
    Das Doppelkonzept Ellert/Ashdon stand im astronomischen Beobachtungsraum der BASIS unter der transparenten Aussichtskuppel und blickte gedankenverloren in die Schwärze hinaus.
    Der Körper des Mannes, den die beiden Bewusstseine als Wirt benutzten, hatte sich nach den Strapazen gut erholt und zeigte keine Erschöpfung mehr. Da das Konzept allein in der Kuppel war, unterhielten sich die beiden Bewusstseine laut durch den Mund des Mannes.
    »Nun wissen wir mit Sicherheit, dass wir nicht durch Zufall in die Materiesenke gerieten«, sagte Ellert. »Genau hier, an dieser Stelle des Universums, laufen die Fäden zusammen.«
    »Du verstehst die kosmischen Zusammenhänge besser als ich«, gab Ashdon zu. »Trotzdem fange ich an zu verstehen, dass nichts ohne Grund geschieht. Aber wenn es schon Absicht war, dass wir hierher fanden, warum konnten wir dann nichts zur Rettung von ES beitragen?«
    Ellert ließ kurze Zeit verstreichen, ehe er antwortete. »Vielleicht verstehst du es, wenn ich dir sage, dass ES noch nicht einmal dann gerettet sein wird, sobald ES die Materiesenke verlässt. Ich fürchte sogar, dass erst dann die wirklichen Schwierigkeiten beginnen.«
    »Du meinst, wir befinden uns in einer Phase des kosmischen Umbruchs? Als ob bisher noch nicht genug Ungeheuerliches geschehen wäre.«
    »Die Menschheit ist einen Weg gegangen, den keiner voraussehen konnte. Die technische Entwicklung wurde durch eine geistige abgelöst. Wir sind dem Ursprung der Schöpfung auf der Spur, Gorsty. Der Rahmen dessen, was wir jetzt erleben, ist so weit gespannt, dass wir ihn schon nicht mehr abgrenzen können.«
    Sie schwiegen, jeder mit seinen eigenen abgeschirmten Gedanken beschäftigt. Sie hatten EDEN II verlassen, um dem Notruf des Unsterblichen zu folgen, und waren in der Materiesenke gestrandet.
    Mittlerweile ahnten beide, dass dies erst der Anfang war.
    Der Anfang von - was?

2.
    Im PEW-Block flüsterte es, doch das war kein Rüstern, das ein menschliches Ohr jemals hätte wahmehmen können. Die in dem Block gespeicherten Bewusstseine der Altmutanten traten mental in Verbindung miteinander, und einen Kontakt mit ihnen erhielt nur der, mit dem sie kommunizieren wollten.
    Es wird viel geschehen, teilte Tako Kakuta den anderen eindringlich mit. Ich spüre es und ich weiß es.
    Wir alle spüren und wissen es, pflichtete ihm Tama Yokida bei. Aber weiß jemand, was es sein wird?
    Nur eine Ahnung, die mit der Rückkehr des Unsterblichen zusammenhängt, gestand Kitai Ishibashi. Denn es ist sicher, dass ES zurückkehrt.
    Der Späher Wuriu Sengu stimmte zu: Ja, der Zusammenhang besteht. Unsere Existenz wird sich mit seiner Rückkehr verändern. Vielleicht können wir wieder so sein wie früher und erhalten einen Körper.
    Nein, es ist etwas ganz anderes, vermutete der Hypno André Noir. Aber es wird etwas ungeheuer Wichtiges sein. Wir werden eine gewaltige Aufgabe zu erfüllen haben. Ich glaube, wir haben bald unser Ziel erreicht - und den Zweck unseres Daseins.
    Das klingt pessimistisch, kritisierte Ralf Marten. Sollten wir nicht glücklich darüber sein, bald schon den Sinn unseres Lebens kennenzulemen? Wer kann das sonst von sich behaupten? Viele suchen nach diesem Sinn, und was finden sie? Tausende Antworten, von denen jede richtig und falsch zugleich sein kann.
    Unser Philosoph, spöttelte Son Okura. Vielleicht hat er wirklich recht...? Ich hoffe nur, dass der Sinn unseres Daseins nicht darin besteht, zu sterben.
    Sterben werden wir niemals!, teilte Betty Toufry überzeugt mit. Aber was sollen Vermutungen ? Warten wir ab, bis ES zurückkehrt.
    Das Flüstern in dem PEW-Block erstarb. Scheinbar leblos schimmerte seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher