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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe
Autoren: Perry Rhodan
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von Harpoon schon seit geraumer Zeit keine Nachricht mehr von beiden erhalten.
    Vielleicht bin ich das letzte Mitglied des Ordens, dachte der einsame Wächter in der DYKE.
    Würden alle Sterne erlöschen, wenn auch er von der kosmischen Bühne abtrat? Die Legende behauptete dies, aber von Harpoon glaubte nicht daran. Sicher hatten außer ihm andere Ritter der Tiefe versucht, den Zerfall des Wächterordens aufzuhalten. Möglich, dass der eine oder andere dabei Erfolge erzielt hatte.
    Seine Gedanken wandten sich wieder dem akutesten seiner Probleme zu.
    Ob Nabel sich der Anwesenheit eines großen Gegners bewusst war?
    »Ich wünschte, wir könnten eine Erfolg versprechende Strategie entwickeln«, sagte von Harpoon zu Zeidik.
    »Davon sind wir weit entfernt«, antwortete der Androide.
    »Bisher haben wir nur recht oberflächliche Nachforschungen angestellt. Wir sollten der Idee auf den Grund gehen. Dabei werden wir zwar nur auf Ableger Nabels stoßen, aber vielleicht ergibt sich aus allen Mosaiksteinchen ein Bild, das uns weiterhilft.«
    »Was heißt das, mein Ritter?«
    »Das heißt, dass wir auf einer Welt Nabels landen und der Idee gegenübertreten werden.«
     
    Der Planet war eine Wüstenwelt mit dünner Atmosphäre, und seine intelligenten Bewohner, die sich Karimbras nannten, lebten vor allem im südlichen Polarbereich, wo es Wasser gab. Dort hatten sie Lehmhütten errichtet und Kanäle gebaut, durch die sie das Wasser der kleinen Flüsse auf ihre Felder leiteten. Die Karimbras waren spinnenähnliche Säuger, zweigeschlechtlich und ziemlich angriffslustig allen Fremden gegenüber. Ihre Zivilisation konnte nicht gerade als hochstehend bezeichnet werden, und auf den ersten Blick hätte man sie bestimmt nicht als Ziel einer Invasion angesehen. Aber die Karimbras waren geradezu berauscht von der Vorstellung, die klügsten, stärksten und mächtigsten Geschöpfe des Universums zu sein. Das wies sie eindeutig als Opfer Nabels aus.
    Armadan von Harpoon und Zeidik beobachteten die Eingeborenen zwei planetare Wochen lang. Als sie gemeinsam in die DYKE zurückkehrten, war Armadan von Harpoon alles andere als zufrieden.
    » Nabel hat auf dieser Welt zugeschlagen, wenn wir auch nicht wissen, wie«, resümierte der Ritter. »Die Idee ist da, die Karimbras sind von ihr gefangen.«
    »Niemals ist ein Raumschiff auf diesem Planeten gelandet«, sagte Zeidik, der wie immer die technische Seite des Problems anging.
    »Das hat nichts zu bedeuten. Wir wissen nicht, wie sich die kleinsten Teilchen einer Idee, wenn es sie überhaupt gibt, verbreiten.«
    Im Grunde genommen bedeuteten die Karimbras, obwohl von Nabels Machtrausch infiziert, keine Gefahr. Sie kannten keine Raumfahrt und würden, wenn überhaupt, vielleicht erst in Jahrtausenden in den Weltraum vordringen. Doch es gab im Sektor Skarnagh-Churmughor viele raumfahrende Völker, die ebenfalls in Nabels Gewalt waren und nicht davor zurückschrecken würden, ihren Machtrausch an Unschuldigen auszutoben.
    »Eigentlich ist es ein lokales Problem«, sinnierte von Harpoon. »Es gibt mehr als genug wichtige Dinge zu tun. Warum wurden wir ausgerechnet hierher geschickt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Zeidik.
    »Wir werden eine Karte dieses Sektors erstellen und alle Schwerpunkte dieser seltsamen Invasion eintragen«, entschied der Ritter der Tiefe. »Vielleicht finden wir auf diese Weise die Quelle allen Übels.«
    Er hustete angestrengt. Seit Wochen quälte ihn dieser tief sitzende Husten, und bisher hatte er nichts dagegen tun können. Zweifellos hing es damit zusammen, dass er alterte.
    Armadan von Harpoon fühlte Trotz in sich aufsteigen. Wenn er wirklich sterben musste, wollte er vorher Nabel besiegen.
    Tage später war die Hologrammkarte fertiggestellt, ein räumliches Gebilde aus Licht, das den Kommandoraum der DYKE nahezu ausfüllte. Die Erkenntnis aus den gewonnenen Daten war niederschmetternd. Nabel schien vollkommen willkürlich vorzugehen, die Teilchen ihrer Idee waren unberechenbar und ließen sich in keine noch so großzügig angelegte Wahrscheinlichkeitsfolge einordnen.
    Von Harpoon war so enttäuscht, dass er den funkelnden Kubus auf der Stelle löschte.
    »Wir bekommen Nabel nicht zu fassen«, beklagte er sich bei Zeidik. »Sie ist scheinbar allgegenwärtig.«
    Die DYKE und die LEGUE kreisten in einem Abstand von zweihundert Metern zueinander um den Wüstenplaneten der Karimbras, wobei die LEGUE ihrerseits um die größere Lichtzelle rotierte. Der Androide hielt sich
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