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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe
Autoren: Perry Rhodan
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ausgesucht.«
    »Sie sind kein Mensch, nicht wahr?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Er beschleunigte so stark, dass sie in den Sitz gepresst wurde. Sie fürchtete, dass er die Kontrolle über die Maschine verlieren und abstürzen könnte, und verhielt sich schon deshalb ruhig.
    Als sie sich der Fundstelle näherten und Coonor zur Landung ansetzte, stellte sie erschrocken fest, dass er sich noch ungeschickter anstellte, als sie befürchtet hatte.
    Viel zu dicht schrammte der Gleiter über den felsigen Untergrund hinweg. Lisatee fühlte, dass der Druck von ihrer Schulter wich. Unwillkürlich beugte sich nach vorn und versuchte, die Bremskontrolle zu erreichen. In dem Moment ging ein Ruck durch das Fahrzeug, die beiden Insassen wurden hinausgeschleudert.
    Lisatee landete unsanft zwischen halbhohen Pflanzen. Als sie sich mühsam aufrichtete, züngelten die ersten Flammen aus dem Wrack des Gleiters. Sie taumelte auf die Maschine zu. Da sie nicht wusste, wo Coonor sich befand, wollte sie auf jeden Fall verhindern, dass er in den Trümmern verbrannte.
    Dann sah sie ihn auf allen vieren von dem Wrack wegkriechen.
    Verschwinde hier!, drängte eine innere Stimme.
    Sie ging jedoch auf Coonor zu, der jede Orientierung verloren zu haben schien. Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Gesicht erinnerte an eine verzerrte Maske.
    »Hören Sie mich?«, sprach sie ihn an. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Er blickte zu ihr auf. Ihr kam in den Sinn, dass Coonor in dem Moment weder wusste, wer noch wo er war. Etwas von seiner entsetzlichen Einsamkeit griff auf sie über.
    »Coonor, kommen Sie zu sich!«, sagte sie eindringlich.
    Mit einer Stimme, die völlig verändert schien, sagte er, zu einem unsichtbaren Publikum gewandt: »Igsorian von Veylt ist noch immer Mitglied des Wächterordens.«
    Für Lisatee ergaben diese Worte keinen Sinn. Sie beugte sich hinab und half Coonor, auf die Beine zu kommen. Erst jetzt nahm er sie wahr und redete in einer unbekannten Sprache auf sie ein. Jäh verloren seine Augen ihren fiebrigen Glanz, und Lisatee sah deutlich, wie sein Bewusstsein in die Realität zurückkehrte.
    Coonor stieß sie von sich. »Verschwinden Sie!«, keuchte er. »Sie haben hier nichts verloren.«
    Er taumelte von ihr weg auf die Apparatur unter dem Felsüberhang zu. Lisatee sah, dass der Zugang zu diesem Gebilde unverschlossen war. Der Mann schwankte darauf zu und kletterte hinein.
    »Coonor!«, rief sie. »Kommen Sie zurück!«
    Er streckte noch einmal den Kopf aus der Luke und hob drohend die Faust. »Hauen Sie ab!«, schrie er heiser. »Hier wird es gleich ein Unglück geben.«
    Sie wich bis zur nächsten Felsformation zurück. Von dort aus konnte sie sehen, dass die Luke sich schloss. Ein verrückter Gedanke kam ihr in den Sinn. War dieses Ding ein Raumschiff?
    Sie blickte in Richtung der Stadt und sah einen Schwarm dunkler Punkte am Himmel. Die Verfolger näherten sich. Hastig kletterte sie auf die Felsen und winkte heftig. Eine Ahnung sagte ihr, dass es besser sei, sich von dem Objekt fernzuhalten.
     
    Harden Coonor ließ sich niedersinken und rang nach Atem. »Stelle fest, ob ich Verletzungen davongetragen habe!«, befahl er der Auffangstation.
    Sensoren schwebten aus unsichtbaren Nischen und verharrten über Coonors Körper.
    »Es ist nichts, was dir Sorgen machen müsste«, verkündete die Anlage gleich darauf. »Nur Abschürfungen und Prellungen. Anders ist es um deinen psychischen Zustand bestellt.«
    »Darüber diskutieren wir jetzt nicht!«, sagte Coonor schroff. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Es ist so weit. Du kannst mich jetzt nach Martappon versetzen.«
     
    Die Kolonisten beobachteten aus sicherer Entfernung, wie die seltsame Maschine in kaltem Licht verging. Nichts blieb zurück, nicht einmal ein Abdruck im Boden, und das ganze Schauspiel dauerte nicht länger als zwei Minuten.
    »Diese Lösung ist für alle Seiten die beste«, stellte Cherkor fest. »Wir haben nichts mehr, was uns belastet. Vergessen wir die Episode mit Coonor – er war ein Fremder, dessen Rätsel wir niemals lösen werden. Die LFT oder die GAVÖK zu benachrichtigen, wäre sinnlos, denn da ist nichts mehr, was Spezialisten untersuchen könnten.«
    So redete ein Politiker, der zuerst an die Belange der Gruppe dachte, die er zu vertreten hatte. Springs konnte dem Bürgermeister diese Haltung nicht einmal verübeln; die Kolonie würde bald wieder in den üblichen Alltagstrott verfallen.
    Allerdings, schränkte Springs ein, würde er
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