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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge
Autoren: Perry Rhodan
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den Antigrav und das Feldtriebwerk seiner Montur, dann sprangen sie beide in die weite, hell erleuchtete Öffnung.
    Über mehrere hundert Meter sanken sie nur langsam tiefer, danach nahm die Fallbeschleunigung deutlich zu. Nach Guckys Schätzung wurden sie schließlich gut einhundert Kilometer pro Stunde schnell. Er blickte besorgt in die Tiefe.
    Etliche Kilometer mochten sie inzwischen überwunden haben, aber noch war kein Ende des Schachtes zu erkennen.
    Dano verfolgte die Anzeige seines Armbandthermometers. Bislang gab es nur eine Temperaturerhöhung um zwei Grad Celsius. Die Vermutung, dass Guckys Inn anders aufgebaut sei als normale Planeten, erschien umso plausibler.
     
    Mehrere Stunden vergingen, aber es war immer dasselbe Bild: Großflächige Leuchtplatten glitten heran, huschten vorbei und blieben hinter den beiden Eindringlingen zurück. Gucky schloss mitunter minutenlang die Augen, um diesem Albtraum wenigstens für kurze Zeit zu entgehen.
    Manchmal erschien es ihm schon, als falle er nicht mehr, sondern bewege sich mit großer Geschwindigkeit aufwärts, und seine Vorstellungskraft hatte keine Mühe, die Illusion zu akzeptieren.
    Wie lange noch ...? Gucky reagierte irritiert auf das undeutliche Gefühl eines sanften Drucks.
    »Vorsicht!«, hörte er Dano rufen. »Ich glaube, da kommt was!«
    Der Druck wurde deutlicher, der Fall wurde gebremst. Die Leuchtplatten in den Wänden kamen mit einem Mal sehr viel langsamer entgegen. Statt der konturlosen Lichtfülle des ewig tiefen Schachtes erblickte der Ilt eine in orangefarbenes Licht getauchte Plattform. Er hielt die Hand am Regler seines Feldtriebwerks – das Antigravfeld des Schachtes machte jedoch keinen Unterschied zwischen Befugten und Unbefugten. Gucky und Milder Dano wurden sanft abgesetzt.
    Der breite Schachtausgang erlaubte den Blick auf eine riesige, leicht geneigte Felsplatte. Sie war glatt wie erstarrter Schmelzfluss und schien sich von einem Ende der Welt bis zum anderen auszudehnen. Und nirgendwo gab es den geringsten Anhaltspunkt, in welcher Richtung sich die Kellner bewegt haben mochten.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, folgte Dano dem Verlauf der Decke mit den Augen.
    »Das ist eine natürliche, durch Gesteinsverschiebung entstandene Höhle«, behauptete er. »Zwei Felsschichten haben sich entlang dieser Naht voneinander gelöst und die Fläche entstehen lassen.«
    »Stabil, meinst du?«, fragte der Ilt.
    Dano deutete zu den über die Deckenfelsen verteilten Leuchtplatten. »Stabil genug für den, der sich hier unten eingenistet hat.«
    Gucky nickte zögernd. Er glaubte, in der Ferne einen Lichtstreifen zu sehen, der intensiver zu sein schien als die Lampen. Die Helligkeit verlief quer und verlor sich seitlich in verwaschener Undeutlichkeit. Es sah aus, als öffne sich dort die gewaltige Höhle.
    »Also wissen wir wenigstens, in welche Richtung wir gehen müssen«, sagte Dano verblüffend heiter.
    Der Ilt wandte sich um und musterte die nähere Umgebung. »Wir sollten unseren Weg markieren. In diesem Gelände könnten wir tagelang umherirren, ohne den Schacht wiederzufinden.«
    Milder Dano grinste jetzt. »Ich erwarte, dass sich hier unten umwälzende Dinge tun werden. Danach brauchen wir den Schacht hoffentlich nicht mehr, um an die Oberfläche zu gelangen.«
     
    Wie riesig die Höhle war, erkannten sie, als sie zwei Stunden marschiert waren, ohne dass der ferne Lichtstreif größer geworden wäre. Milder Dano war müde und erschöpft, und auch Gucky hielt eine Pause für angebracht.
    Sie ruhten eine halbe Stunde und aßen eine knappe Ration Konzentratproviant. Der Ilt bedauerte bereits seine Entscheidung, den Gleiter an der Oberfläche zurückzulassen.
    Aber selbst die mächtigste Felsfläche hat irgendwann ein Ende. Nachdem die beiden wieder aufgebrochen und geraume Zeit weitergegangen waren, rückte der helle Streifen endlich mit jedem Schritt näher. Er weitete sich, und noch lange bevor sie den Rand der Ebene erreichten, wurde ihnen klar, dass sie ein atemberaubender Anblick erwartete.
    Staunend und stumm standen sie schließlich da, und vor ihnen fiel der Fels in eine lichterfüllte bodenlose Tiefe ab. Sie fühlten sich winzig am Rand des gigantischen Hohlraums, in dem sich ihre Blicke verloren. Über ihnen wölbte sich eine viele Kilometer durchmessende ebenmäßig geformte Felsenkuppel. Im Zenit schwebte ein Gebilde, dessen Lichtfülle der Sonne nicht nachstand. Die Kuppel bildete das obere Ende eines kilometerweiten Schachtes, von
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